Max Ernst

Max Ernst
Max Ernst (links) mit Bundeskanzler Willy Brandt (1972)

Max Ernst (* 2. April 1891 in Brühl (Rheinland); † 1. April 1976 in Paris) war ein französischer Maler, Grafiker und Bildhauer des Dadaismus und des Surrealismus deutscher Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Kindheit und Jugend

Geburtshaus von Max Ernst in Brühl, Schloßstraße 21

Max Ernst wurde als drittes[1] von insgesamt neun Kindern des Taubstummenlehrers Philipp Ernst und seiner Frau Luise (geb. Kopp) geboren. Ersten Kontakt mit der Malerei erhielt er durch seinen Vater. Bedeutend für das Werk Max Ernsts wurden vor allem dessen Bilder Der Mönch von Heisterbach (Einsamkeit) und Portrait des fünfjährigen Max Ernst als Jesuskind (1896). In seiner Kindheit hatte er ein prägendes Ereignis, welches ihn sehr bestürzte: 1906 starb in derselben Nacht, als seine jüngste Schwester Loni geboren wurde, sein rosa Kakadu namens Hornebom. Dieses Ereignis habe in seiner Fantasie zu einer „Vorstellungsvermengung von Menschen mit Vögeln“ (Max Ernst) geführt. So entstand „Loplop“, ein vogelähnliches Geschöpf, das in vielen seiner Bilder, besonders aber in der Werkreihe Lop Lop präsentiert aus den 1930er Jahren, auftaucht.

Nach dem Abitur im Jahre 1908 studierte er von 1909 bis 1914 an der Universität Bonn zunächst Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte. Die Philosophen, die der Student Ernst schätzte, sind Novalis, Hegel und die „großen Kritiker des eindimensional gewordenen Denkens des 19. Jahrhunderts, Max Stirner und Friedrich Nietzsche.“[2] Künstlerische Vorbilder fand er in der deutschen Romantik, hier vor allem in Caspar David Friedrich. In dieser Zeit schloss er sich dem Rheinischen Expressionismus an, befreundete sich mit August Macke und begann, als Künstler autodidaktisch zu malen.

Erste Erfolge als Künstler

Seine erste Ausstellung hatte Max Ernst in der Galerie Feldmann in Köln.[3] Auf der in Köln stattfindenden Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler zu Cöln im Jahr 1912 sah er Werke bedeutender Künstler wie die von Paul Cézanne, Pablo Picasso, Edvard Munch und Vincent van Gogh, eignete sich die zeitgenössischen Kunstströmungen – Futurismus, Fauvismus und den Kubismus – an und entschloss sich, Maler zu werden. 1913 schrieb Max Ernst Kunst- und Theaterkritiken und beteiligte sich an der Ausstellung „Rheinische Expressionisten“ in Bonn. Während seiner ersten Reise nach Paris im selben Jahr lernte er Guillaume Apollinaire und Robert Delaunay kennen sowie Hans Arp, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. 1913 war Max Ernst mit zwei Werken (#129: Sturm; #130: Promenade) am Ersten Deutschen Herbstsalon in der Berliner Galerie von Herwarth Walden „Der Sturm“, in dessen Galerie im März 1916 eine zweite Ausstellung seiner Werke folgte, sowie einer von Walden organisierten Ausstellung in der „Galerie Dada“ im Jahre 1917 in Zürich, vertreten. Von August 1914 bis November 1918 war Ernst im Ersten Weltkrieg in Frankreich und Polen im Einsatz. 1918 wurde er gegen seinen Willen zum Leutnant befördert und kehrte nach Köln zurück, wo er im selben Jahr Luise Straus heiratete. Mit ihr bekam er 1920 den Sohn Hans-Ulrich, der später unter dem Namen Jimmy Ernst in den USA als surrealistischer Maler bekannt wurde. 1926 wurde die Ehe geschieden.

Dada und Surrealismus

1918 gründete er mit Johannes Theodor Baargeld die Kölner Dada-Gruppe Zentrale W/3, an der seine Ehefrau Luise Straus-Ernst beteiligt war. Im Februar und März 1919 erschienen sechs Nummern der Dada-Wochenschrift Der Ventilator, herausgegeben von Baargeld.[4] In dieser Zeit entstanden Bilder von Nonsens-Maschinen, die an technische Zeichnungen erinnern, beispielsweise Von minimax dadamax selbst konstruiertes maschinchen (1919/20) sowie Collagen, in denen sich Technik und Pflanzenwelt vermischen wie in Katharina ondulata (1920). 1919 kam Max Ernst durch die Zeitschrift Valori Plastici mit Reproduktionen der Bilder von Giorgio de Chirico in Berührung, die ihn so sehr beeindruckten, dass er noch im selben Jahr die Grafik-Mappe Fiat modes – pereat ars mit den Mitteln einer finanziellen Unterstützung für arbeitslose Künstler in Heinrich Hoerles Schloemilch Verlag herausbrachte. Im selben Jahr wurde in Düsseldorf die Künstlervereinigung Das Junge Rheinland gegründet, zu deren Mitglied er zählte. Im November des Jahres fand eine Ausstellung der Dadaisten in den Räumen des Kölner Kunstvereins statt, die von der britischen Militärregierung geschlossen wurde. Mit Hans Arp wurde 1920 die „Zentrale W/3“ gegründet, die „Weststupidien 3“ waren Arp, Baargeld und Ernst, die im Februar die Zeitschrift die schammade. dilettanten veröffentlichten. Zu den französischen Mitarbeitern gehörten André Breton, Paul Éluard und Louis Aragon. Ab Ende Juni 1920 war Max Ernst mit sieben Werken an der Ersten Internationalen Dada-Messe in Berlin vertreten.[5]

Im Jahr 1921 lernte er den Schriftsteller Paul Éluard und seine Frau Gala kennen und siedelte 1922 endgültig nach Paris, wo er 1924 die Collage und die Frottage als künstlerische Techniken für sich entdeckte und ausweitete. Sein Werk Rendez-vous der Freunde aus dem Jahr 1922 wurde 1923 im „Salon des Indépendants“ präsentiert.

Habakuk 4/6, um 1934, geschaffen nach dem Besuch bei Giacometti in Maloja. Skulptur im City Center, Marl

Ab 1924 war Ernst einer der wichtigsten Maler des Surrealismus. Ein Jahr später entwickelte er die für die Malerei adäquate Grattage. 1925 fertigte er seine ersten Werke in der von ihm erfundenen Frottagetechnik an, die in seinem Buch Historie naturelle 1926 veröffentlicht wurden. Diese Techniken bestimmten nun den für ihn typischen Stil. Noch im selben Jahr heiratete er die Französin Marie-Berthe Aurenche. Er arbeitete zusammen mit Joan Miró am Bühnenbild und an den Kostümen für Djagilews Ballett Romeo and Juliet, Musik von Constant Lambert, das von den Ballets Russes aufgeführt wurde. Diese Mitarbeit rief den Protest der Surrealistengruppe hervor. 1927 entstanden erste Bildserien seiner ikonenhaften Vogel-, Wald- und Muschelmotive. Im Jahr 1930 übernahm Max Ernst die Rolle eines Räuberhauptmanns in dem umstrittenen surrealistischen Film Das goldene Zeitalter (L’Âge d'Or), von Luis Buñuel und Salvador Dalí. Der surrealistische Schriftsteller René Crevel nannte Max Ernst den „Zauberer der kaum spürbaren Verrückungen“.[6] Den Sommer 1934 verbrachte Max Ernst bei Alberto Giacometti in dessen Sommeratelier in Maloja; beide Künstler transportierten in einem Flussbett vorgefundene, vom Wasser rundgewaschene Granitblöcke vor Giacomettis Haus. Ernst bearbeitete diese Blöcke als erste bildhauerische Versuche, schuf auf ihnen flache Reliefs, die Darstellungen von Blumen, Vögeln und Figuren boten, deren Form er später jedoch nicht fortsetzte.[7]

Flucht in die USA

Peggy Guggenheim in Marseille, 1937

Unter dem NS-Regime in Deutschland wurden Max Ernsts Werke diffamiert, er selbst wurde geächtet und seine Kunst 1933 als „entartet“ eingestuft. 1937 wurden zwei seiner Bilder in der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Die Schöne Gärtnerin (1923) gilt seitdem als verschollen. 1938 war er Teilnehmer an der Exposition Internationale du Surréalisme in der Galerie Beaux-Arts in Paris. Der Zweite Weltkrieg beeinflusste das Leben des Künstlers nachhaltig: Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Ernst 1939 als verfeindeter Deutscher in Frankreich interniert, doch über die Vermittlung Éluards zu Weihnachten wieder freigelassen. Im darauffolgenden Jahr wurde er erneut inhaftiert. Er brach zweimal aus dem Internierungslager aus, verließ seine Geliebte, Leonora Carrington, mit der er seit 1938 in Saint-Martin-d’Ardèche zusammengelebt hatte, und floh durch die Mithilfe seiner Geldgeberin Peggy Guggenheim 1941 über Spanien und Portugal in die USA. Im Dezember 1941 fand die Hochzeit mit Peggy Guggenheim in New York statt.

1942 wurde Ernst mit David Hare, Marcel Duchamp und André Breton Herausgeber der Zeitschrift VVV, die eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Surrealismus in den Vereinigten Staaten spielte. Ernst nahm im selben Jahr an der Ausstellung First Papers of Surrealism in New York teil und begann verstärkt als Bildhauer zu arbeiten. Ein Jahr später, 1943, lernte er die junge Malerin Dorothea Tanning, die in Guggenheims Galerie Art of This Century in der Ausstellung „Exhibition by 31 Women“ vertreten war, kennen und trennte sich daraufhin von Peggy Guggenheim. 1946 fand eine Doppelhochzeit statt: Max Ernst und Dorothea Tanning sowie Man Ray und Juliet Browner ließen sich in Beverly Hills trauen. Anschließend ließ sich Ernst mit seiner neuen Ehefrau in Sedona, Arizona nieder.[8] Im selben Jahr gewann er den Bel-Ami-Wettbewerb mit seinem Gemälde Die Versuchung des heiligen Antonius.

1948 erlangte er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Anlässlich seines 60. Geburtstags veranstaltete seine Heimatstadt Brühl 1951 eine erste große deutsche Retrospektive im Brühler Schloss Augustusburg.

Letzte Jahre in Frankreich

Der Assistent, Der Frosch, Die Schildkröte; 1967 vor dem Lenbachhaus in München

1953 kehrte Ernst nach Paris zurück, wandte sich einem mehr internationalen malerischen Stil zu und erlangte internationalen Erfolg. Auf der 27. Biennale von Venedig 1954 wurde er mit dem großen Preis für Malerei geehrt. Max Ernst war Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 sowie postum der documenta 8 (1987) in Kassel. 1958 wurde er französischer Staatsbürger. Zwei Jahre später wurde Max Ernsts Buch La nudité de la femme est plus sage que l’enseignement du philosophe (deutsch: „Die Nacktheit der Frau ist weiser als die Lehre des Philosophen“) veröffentlicht.

Seit 1964 lebte er in Seillans im Département Var in der Provence.

Max Ernst starb einen Tag vor seinem 85. Geburtstag, am 1. April 1976 in Paris. Begraben wurde er nach seiner Einäscherung im Columbarium des Friedhofes Père Lachaise in Paris.

Ehrungen und Kunstpreise

Das Max-Ernst-Museum Brühl

Ab Ende der 1950er Jahre erhielt Max Ernst eine ganze Reihe von Preisen, Ehrungen und Auszeichnungen, die er sehr unterschiedlich aufnahm. 1958 wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1961 veranstaltete das New Yorker Museum of Modern Art eine Max-Ernst-Retrospektive. Im selben Jahr erhielt er die Stefan-Lochner-Medaille der Stadt Köln. Der Regisseur Peter Schamoni drehte 1963 in Huismes, wo Ernst seit 1955 lebte, einen Film über den Künstler mit dem Titel „Max Ernst – Entdeckungsfahrten ins Unbewusste“. Im nächsten Jahr verlieh die Regierung Nordrhein-Westfalens ihm die Ehrenprofessur. 1964 erhielt er in Hamburg den Lichtwark-Preis, 1966 folgte die Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion. Die Ehrenbürgerschaft, die seine Geburtsstadt Brühl ihm im selben Jahr anbot, lehnte er nachtragend ab, da die Stadt eine seiner Schenkungen für 200 DM verkauft hatte. 1972 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Bonn verliehen. Im Alter von 84 Jahren reiste Ernst 1975 zur Eröffnung der Max-Ernst-Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum in New York. Im selben Jahr öffnete die Retrospektive im Grand Palais in Paris ihre Türen. Im Jahr 1976 wurde ihm der Goslarer Kaiserring verliehen, einer der international bedeutendsten Kunstpreise.

Im Jahr 2000 wurde die Max Ernst Gesellschaft gegründet. Ihrem großen Sohn der Stadt zu Ehren eröffnete die Stadt Brühl 2005 das neue Max Ernst Museum Brühl.

Themen und Techniken

Max Ernst: Habakuk vor der Kunsthalle Düsseldorf, Dauerleihgabe des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen

Max Ernst erneuerte die Sprache der Malerei des 20. Jahrhunderts auf revolutionäre Weise. Als Autodidakt ohne akademische Ausbildung stellte er die Rolle des Malers als Schöpfer in Frage. Er vertrat die Meinung, dass ein Künstler die Wirklichkeit lediglich präsentiert und nicht neu erschafft (wobei sein Begriff der Realität ganz die eines Surrealisten war).

Dies wird beispielsweise in der Werk-Reihe LopLop präsentiert… deutlich. Hier verschmilzt sein Alter Ego LopLop mit einer Art Leinwand, auf der dem Betrachter verschiedene Dinge gezeigt werden. Die Rolle des Künstlers erscheint dadurch passiv und die aktive Rolle des Betrachters, der aufgefordert ist, seine Vorstellungskraft zu gebrauchen, wird betont.

Auch in der Verwendung der Collage wird unter anderem seine Einstellung zur Position des Künstlers deutlich. Als einer der ersten Künstler schuf er eine große Anzahl von Werken, in denen er fremdes Material (z. B. Zeichnungen aus Katalogen und llustrationen aus Kitsch-Romanen) ausschneidet, verwirrend kombiniert und neu zusammenklebt. Hierbei wird die Frage nach dem Urheber eines Bildes aufgeworfen. Max Ernst beantwortet diese, indem er die Fähigkeit eines Künstlers, zu SEHEN, betont. Nach seiner Ansicht ist nicht eine ausgefeilte Technik das, was einen guten Künstler ausmacht, sondern sein Talent, etwas zu SEHEN und dies, auf welche Weise auch immer, sichtbar zu machen.

Überall, ob in der Maserung des Holzes oder im unbeachteten Alltagsgegenstand, machte er eigene kleine Welten ausfindig. Da Max Ernst eine gewisse Scheu vor der weißen Leinwand verspürte, machte er sich den Zufall zum Freund und benutzte und erfand verschiedene halbautomatische Techniken, mit denen er Strukturen erzeugte, die seine Imaginationskraft beflügelten.

Max Ernsts Erfindungen sind:

  • Frottage – Ein Blatt Papier wird auf einen strukturierten Untergrund gelegt. Die Struktur wird mit einem Bleistift auf das Papier durchgerieben. – Bsp.: Histoire Naturelle (1925)
  • Grattage – Mindestens zwei Farbschichten werden auf eine Leinwand aufgetragen. Die untere/n Schicht/en wird/werden frei gekratzt. – Beispiele: Vogelhochzeit (1925), Grätenblumen (1929), Versteinerte Stadt (1935)
  • Oszillation oder Dripping – Eine Büchse wird mit einem Loch versehen, an einer Schnur über der, auf dem Boden liegenden, Leinwand aufgehängt und mit Farbe gefüllt. Während man die Dose in Schwingung versetzt, tropft Farbe aus dem Loch in kreisenden Bahnen auf die Leinwand. (vgl. Jackson Pollocks Action Painting) – Beispiele: Der verwirrte Planet (1942), Junger Mann, beunruhigt durch den Flug einer nicht-euklidischen Fliege (1947)

Max Ernst benutzte außerdem:

  • Collage – Bildmaterial wird gesammelt und/oder ausgeschnitten und auf einem anderen Bildträger neu zusammengefügt. – Beispiele: dadaistische Collage: Der Hut macht den Mann (1920), surrealistische Collage: Das Schlafzimmer des Meisters (1920), LopLop stellt LopLop vor (1930), Collageromane aus Holzstichen: La femme 100 tete (1929), Une semaine de bonté (1934)
  • Decalcomanie – Dünnflüssige Farbe wird auf der Leinwand mit Hilfe eines Blatts Papier oder einer Glasplatte verschoben. Dies erzeugt Strukturen, die an Korallen oder Moos erinnern. – Beispiele: Europa nach dem Regen (1940–42), Der Gegenpapst (1941/42), Die Versuchung des hl. Antonius (1945)
  • Empreinte − Eine Schnur oder Kordel wird in Farbe getaucht und auf der Leinwand abgedrückt. – Beispiele: Eine Liebesnacht (1927)
  • Fumage (Räuchern)

Werke (Auswahl)

Brunnen von Amboise, 1967
Schauspiel

Film

  • Das goldene Zeitalter (L’Âge d’or) von Luis Buñuel 1930. Max Ernst übernahm hier die Rolle eines Räuberhauptmanns.[9]
  • Max Ernst. Mein Vagabundieren – Meine Unruhe. Dokumentarfilm, Deutschland, 1990/91, 100 Min., Buch und Regie: Peter Schamoni, Musik: Igor Strawinsky, Produktion: Peter Schamoni Filmprod. / ZDF[10]
  • MAX ERNST – Die widerrechtliche Ausübung der Astronomie. Ein Film über Ernst Wilhelm Leberecht Tempel, Kurzfilm zwölf Minuten, Deutschland 1966, Regie: Peter Schamoni, Buch: Peter Schamoni und Max Ernst.

„Es kann als ein Glücksfall bezeichnet werden, daß Max Ernst als Interpret des Astronomen und Lithographen E.W.L. Tempel (1821–1889) sich selbst und sein grafisches Werk Maximiliana interpretiert. Der persönliche Auftritt des Künstlers im Film ist so souverän und aus der Souveränität des reifen Künstlers heraus improvisiert, daß der Film von daher sowohl seine Fülle als seine Eleganz und Leichtigkeit der Form hat. Das Alternieren der beiden Themen Tempel und des Oeuvres von Max Ernst wird in gleitenden Übergängen dramaturgisch hervorragend gemeistert. Das Gleiche gilt von den Einblendungen von Realszenen, von den Sequenzen des persönlichen Auftretens Max Ernsts im Atelier oder in den Gassen der kleinen provenzalischen Stadt Seillans. Am Ende des Films fällt der Ausgriff in das größere Werk von Max Ernst auf. Diese Erweiterung des Themas ist insofern künstlerisch gerechtfertigt, als Max Ernst eine kulturkritische Position formuliert: Der Gewinn technischer Instrumente habe den Verlust künstlerischer Sehfähigkeit zur Folge.“

– Pressezitat[11]

Literatur

Weblinks

 Commons: Max Ernst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.bruehl.de: Tourismus und Kultur/Max Ernst, abgerufen am 15. Dezember 2010
  2. Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, S. 107
  3. Max Ernst Biography. Guggenheim Museum, abgerufen am 9. November 2008.
  4. Lothar Fischer: Max Ernst, Rowohlt, Reinbek 1969, S. 32 ff
  5. Lothar Fischer: Max Ernst, Rowohlt, Reinbek 1969, S. 41, 163
  6. Petra Kipphoff: Der Zauberer der kaum spürbaren Verrückungen. In: Die Zeit 11/1999. Abgerufen am 10. November 2008.
  7. Lothar Fischer: Max Ernst, Rowohlt, Reinbek 1969, S. 87
  8. Lothar Fischer: Max Ernst, S. 108–112
  9. siehe Weblink: LeMO im DHM
  10. Homepage Peter Schamoni
  11. Pressezitat auf der Homepage von Peter Schamoni

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