Matzerath (Erkelenz)

Matzerath (Erkelenz)
Matzerath
Stadt Erkelenz
Koordinaten: 51° 5′ N, 6° 17′ O51.0786111111116.2836111111111Koordinaten: 51° 4′ 43″ N, 6° 17′ 1″ O
Einwohner: 352 (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 41812
Vorwahl: 02431
St. Josef Kapelle auf dem Matzerather Domplatz

Matzerath ist eine ländliche Ortschaft im Stadtgebiet von Erkelenz (Kreis Heinsberg). Der Ort hat 344 Einwohner (Stand 31. Dezember 2009).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Matzerath liegt in der Erkelenzer Börde.

Jahrhundertelang befand sich ein Teich in der Ortsmitte, die so genannte Maar. 1934 wurde sie zugeschüttet.

Einwohner

Jahr 1814 1874 1925 1980 1990 2005 2009 2010
Ew 280 340 295 348 367 365 344 352

Lage

Das Dorf liegt ca. 2 km westlich von Erkelenz.

Zwei Straßen verlaufen direkt an dem Dorf vorbei, im Süden die Landstraße von Erkelenz nach Hückelhoven, im Westen die Straße von Hetzerath nach Schwanenberg. Die Autobahn A 46 verläuft ebenfalls im Süden.

Zwischen Matzerath und Erkelenz entsteht seit dem Jahre 2004 das neue Baugebiet Oerather Mühlenfeld.

Ortsnamen

Das Wort -rath im Ortsnamen zeigt an, dass es sich um einen Rodungsnamen handelt. Siedlungen dieser Epoche sind im Erkelenzer Raum zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert entstanden.

Das Bestimmungswort könnte den Personennamen Macco enthalten.

Geschichte

1312 wurde der Ort erstmals als Machenroide erwähnt. 1453 wird er Matzenroide, 1554 Matzenraid und 1656 Matzenrath genannt.

Matzerath gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Gericht Kleingladbach. Landesherr war zunächst der Graf von Wassenberg. Nach etlichen Besitzwechseln fiel 1494 die Herrschaft Wassenberg an das Herzogtum Jülich. Wassenberg war nun ein eigener Verwaltungsbezirk, ein so genanntes Amt.

1794 , als Frankreich das Rheinland besetzte, wurde Matzerath Mairie (Bürgermeisterei).

Unter der preußischen Regierung wurde Matzerath 1815/1816 Spezialgemeinde in der Bürgermeisterei Kleingladbach im Landkreis Erkelenz. Bis 1817 lag der Verwaltungssitz in Matzerath.

1850 wurde das Dorf selbständige Bürgermeisterei.

1935 verlor Matzerath den Status der Spezialgemeinde und kam zur Gemeinde Golkrath. Damals umfasste Matzerath 238, 22 ha. Golkrath wiederum gehörte zum neuen Amt Erkelenz-Land.

Am 1. Januar 1972 kam Matzerath zusammen mit Golkrath schließlich zur Stadt Erkelenz.[1]

Religion

Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch.

Kirchlich gehörte Matzerath bis 1558 zur Pfarre Schwanenberg. Da dieser Ort in der Reformationszeit evangelisch wurde, kam Matzerath zur Pfarre Erkelenz.

1694 stiftete der Vikar Peter Gehlen den Bau einer Kapelle, diese ist dem Hl. Josef geweiht.

Enge wirtschaftliche Beziehungen bestanden zum nahegelegenen Kreuzherrenkloster Hohenbusch, das 1802 252 Morgen Ackerland im Gebiet von Matzerath besaß, des Weiteren erhielt es auch den Zehnten von 480 Morgen.

Sehenswürdigkeiten

Matzerather Wasserturm
  • Kapelle St. Joseph, ein Achteckbau von ca. 7 m Durchmesser mit einem geschweiften Schieferdach aus dem Jahr 1696. In der Kapelle befindet sich ein barocker Altar.
  • Der denkmalgeschützte Matzerather Wasserturm steht südlich des Dorfes an der Landstraße nach Houverath. Der 32 Meter hohe Ziegelbau wurde 1934 errichtet und ist bis heute in Betrieb. Der Wasserbehälter aus Stahlbeton fasst 300 m³.

Infrastruktur

  • Freiwillige Feuerwehr Erkelenz, Löschgruppe Matzerath
  • Jugendheim

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Literatur

  • Josef Dreßen: Matzerath Geschichte eines Dorfes am Rande der Stadt, Erkelenz 1980
  • Josef Dreßen: Matzerath - Ein Dorf und seine Menschen, Erkelenz 1995

Weblinks


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