Mattmarksee

Mattmarksee
Mattmarksee
Mattmarkstausee.jpg
Geographische Lage Kanton Wallis, Schweiz
Zuflüsse Stafelbach, diverse Bergbäche, Schmelzwasser des Schwarzberggletschers
Abfluss Saaser Vispa
Daten
Koordinaten (640363 / 98636)46.0380555555567.962197Koordinaten: 46° 2′ 17″ N, 7° 57′ 36″ O; CH1903: (640363 / 98636)
Karte von Mattmarksee
Höhe über Meeresspiegel 2'197 m ü. M.
Fläche 1,76 km²f5
Maximale Tiefe 93 mf10
Besonderheiten

Höchster Erdschüttdamm der Schweiz

Mattmark lake, valais - ch.jpg
Blick von seinem südlichen Ende zum Staudamm

Der Mattmarksee ist ein Stausee und befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Saas-Almagell, Saas-Balen, Saas-Grund und Saas-Fee am südlichen Ende des Saastales im Bezirk Visp des Kantons Wallis in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Natürlicher Vorgängersee

Vor dem Bau der Staumauer, gab es im Tal der jungen Saaser Vispa einen Bergsee. Seine wechselnde Form und Grösse hing von den Vorstössen und Rückzügen des Allalingletschers ab. Zu den Hochständen der Gletscherausdehnung um 1600, 1820 und 1850/60 überdeckte die Zunge des von der Westflanke hinunterreichenden Allalingletschers die ganze Talbreite und bildete so einen natürlichen Gletscherstausee. Beim Abschmelzen der Barriere kam es mehrmals zu katastrophalen Seeausbrüchen. Gemäss Chroniken sollen in den Jahren 1633, 1680 und 1772 besonders schlimme Sturzfluten die Dörfer und Weiden im Saastal zerstört haben. Die Flut von 1633 zwang mehrere Familien zur Auswanderung. Andere arbeiteten während Jahren an der Wiederurbarmachung des Talgrundes und gelobten, nicht zu heiraten bis das Werk vollendet sei. In den nächsten 14 Jahren fand in der Kirchgemeinde Saas keine einzige Hochzeit statt. Beim Ausbruch von 1680 wurden sogar 18 Häuser in Visp zerstört. Um solche Katastrophen zu verhindern, wollte man um 1900 einen unterirdischen Abflusskanal bauen. Doch die Mittel dazu fehlten.

Künstlicher Stausee

Am 25. März 1959 fand im Hotel Beau-Site in Saas-Fee die Gründung der Kraftwerke Mattmark AG, Saas-Grund, statt. Der Stausee befindet sich auf den Territorien der vier Saaser Gemeinden Saas-Almagell, Saas-Balen, Saas-Fee und Saas-Grund. Die Gebietshoheit wurde aus rechtlichen Gründen der Gemeinde Saas-Almagell übertragen.

Von 1960 bis 1965 dauerten die Bauarbeiten des Staudammes. Am 30. August 1965 wurden durch einen Gletscherabsturz des Allalingletschers 88 Bauarbeiter unter 500'000 m³ Eis begraben und fanden so ihren Tod. Kein anderer Stausee in der Schweiz forderte beim Bau so viele Opfer. Ein Gedenkstein erinnert an die Opfer.[1] Die Einweihungsfeier des Stausees erfolgte am 25. Juni 1969 durch Bischof Nestor Adam auf dem Staudamm.

Im Frühling 2007 wurde der Stausee das erste Mal komplett entleert, um Revisionen der Anlagen durchzuführen. Da man aber die früher als üblich einsetzende Schneeschmelze nicht voraussehen konnte, mussten die Arbeiten frühzeitig eingestellt werden, sodass im Februar/März 2008 nochmals eine komplette Entleerung des Sees vonnöten war.

Technische Daten des Staudamms

Mattmark
Fertigstellung: 1967
Sperrentyp: Erdschüttdamm
Kronenlänge: 780 m
Höhe: 120 m
Sperrenvolumen: 10'500'000 m³
Einzugsgebiet: 37.10 km²
Stauvolumen: 101 Mio. m³
Oberfläche: 176 ha
Länge: 3.2 km
Kapazität: 150 m³/s
Kraftwerke Mattmark AG, Saas-Grund


Quellen

  1. Bericht über das Unglück vom 30. August 1965

Weblinks

 Commons: Mattmarksee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Mattmarksee im Winter
Das Stellihorn westlich des Mattmarksees

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