Matthäus Ludecus

Matthäus Ludecus

Matthäus Ludecus (latinisiert aus Lüdke, auch Luidtke oder Lüdecke, * 21. September 1517 in Wilsnack; † 12. November 1606 in Havelberg) war Domdechant am Havelberger Dom.

Nach Tätigkeiten als Hauslehrer und in der Kanzlei von Bischof Busso X. von Alvensleben, als Syndikus und Steuereinnehmer erhielt er 1554 eine Pfründe am Havelberger Dom. 1562 wurde er residierender Domherr, und 1573 wählte ihn das Domkapitel zum Domdekan.

In diesem Amt setzte er behutsam reformatorische Akzente, so durch die Neufassung der Statuten des Domkapitels. Vor allem aber zwei von ihm 1589 herausgegebene Bücher für die Liturgie im Dom, das Missale und das Vesperale und Matutinale setzten Maßstäbe. Im Missale findet sich auch der Text des Quempas.

Auch als Historiker des Stifts und der Umwälzungen der Reformationszeit in der Prignitz ist Ludecus von Bedeutung, so etwa mit seiner reliquienkritischen Historie von der Erfindung, Wunderwerken ud Zerstörung des vermeintlich heiligen Blutes zu Wilssnagk über das Hostienwunder in der Wunderblutkirche.

Werke

Für eine Gesamtübersicht siehe das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)

Literatur

  • Matthias Schneider: Ludecus, Matthäus. In: Wolfgang Herbst (Hrsg.): Komponisten und Liederdichter des Evangelischen Gesangbuchs. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1999 (Handbuch zum EG 2), S. 203
  • Uwe Czubatynski: Die Perleberger Stipendienstiftung des Matthäus Ludecus. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 54 (2003), S. 143–151.
  • Dietrich Stollberg: „… die interessanteste Gestalt …“ Zum 400. Todestag von Matthäus Ludecus am 12. November 2006. In: DtPfrbl 106/2006, 11, S. 579–581.

Weblinks


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