Matthias Höhn

Matthias Höhn

Matthias Höhn (* 19. August 1975 in Stolberg (Harz)) ist ein deutscher Politiker, Landesvorsitzender der Partei Die Linke und Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Matthias Höhn wurde zwar in Stolberg im Harz geboren wuchs aber ab 1977 in Sangerhausen auf, wo er auch seine ganze Schullaufbahn absolvierte. 1982 wurde er in die Polytechnische Oberschule (POS) “Bernhard Koenen” eingeschult. Von 1984 bis 1991 besuchte er dann die POS “Juri Gagarin” und von 1991 bis 1994 das Gymnasium “Geschwister Scholl”, welches er mit dem Abitur verließ.

Er absolvierte von 1994/95 seinen Wehrdienst. Es folgte von 1995 bis 2003 ein Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften und der Slawischen Philologie an der Freien Universität Berlin.

Höhn lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

Politik

Höhn trat 1992 in die PDS ein. Von 1995 bis 2000 wurde er als Mitglied des Kreisvorstandes der PDS Sangerhausen aktiv. 1999 wurde er in den Landesvorstand von Sachsen-Anhalt gewählt und arbeitet 2003/04 als Chefredakteur beim klartext (einem Magazin der PDS Sachsen-Anhalt). 2003 wurde er zudem stellvertretender Landesvorsitzender und zwei Jahre später Vorsitzender der PDS Sachsen-Anhalt. Seit 2007 sitzt er im Parteivorstand der Partei „Die Linke.“ und ist Landesvorsitzender der neuen Linken in Sachsen-Anhalt. 2010 wurde er erstmals in den Geschäftsführenden Parteivorstand gewählt. Höhn ist zudem Mitglied der Redaktionskommission des Parteivorstandes und damit mitverantwortlich für die Überarbeitung des vorgelegten Programmentwurfes. [1]

Er sitzt seit der Landtagswahl 2002 für die Partei (4. Wahlperiode) im Landtag von Sachsen-Anhalt. Höhn wurde über die Landesliste gewähltes Mitglied im Landesparlament. Er sitzt für seine Fraktion im Ausschuss für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Zudem ist er Bildungspolitischer Sprecher seiner Landtagsfraktion.

Bundespolitisch zeigte er erstmals bereits 2002 Ambitionen, als er gemeinsam mit Dietmar Bartsch u.a. auf dem Bundesparteitag der PDS nach der Niederlage bei der Bundestagswahl für einen neuen Vorstand kandidieren wollte. Dieser Versuch scheiterte.[2]

Höhn zählt zu den so genannten Reformern bzw. Pragmatikern in seiner Partei. So kam es 2006 zu teils heftigen und öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen Matthias Höhn und Wulf Gallert (Fraktionsvorsitzender der Linken in Sachsen-Anhalt) auf der einen und Oskar Lafontaine auf der anderen Seite über den Kurs der neuen Partei "Die Linke.". Lafontaine warf dem Landesverband Sachsen-Anhalt eine Abkehr von linken Prinzipien und neoliberale Politik vor.[3] Auslöser war ein von Höhns Vorstand vorgelegter Leitantrag zur Programmdebatte. Lafontaine, der selbst zur Entscheidung über diesen Leitantrag nach Sachsen-Anhalt angereist war, konnte sich mit seiner Meinung nicht durchsetzen. Der Landesparteitag folgte dem Antrag Höhns mit über 80 Prozent.

Während des Führungswechsels bei den Linken 2010 äußerte Höhn massive Kritik[4] am Vorgehen von Gregor Gysi, dem Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, u.a. und nahm den Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch deutlich in Schutz.[5] Während einer Führungskrise im April 2011 soll Höhn zwischen den Konfliktparteien vermittelt haben, um ein Auseinanderbrechen des Vorstandes um Klaus Ernst und Gesine Lötzsch zu verhindern.[6]

Den im März 2010 vorgelegten Entwurf[7] für ein Grundsatzprogramm der Partei "Die Linke." verwarf er in weiten Teilen.[8][9] Anschließend arbeitete er jedoch als Mitglied der Redaktionskommission des Parteivorstandes maßgeblich an der Überarbeitung dieses Entwurfes mit.[10]

Matthias Höhn ist Mitglied im Forum demokratischer Sozialismus, einer parteiinternen Strömung, in der sich maßgebliche Vertreter des Reformerlagers versammelt haben.

Einzelnachweise

  1. http://die-linke.de/programm/redaktionskommission/
  2. http://www.forum-ds.de/article/801.zurueck_in_die_gesellschaft_zurueck_zur_politik.html
  3. http://www.tagesspiegel.de/politik/art771,2188529
  4. http://www.sueddeutsche.de/politik/231/501486/text/
  5. http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1260693545795&calledPageId=987490165154
  6. http://www.mz-web.de/archiv/Linken-Vorstand-einigt-sich-auf-Burgfrieden/HC-04-21-2011-43976676-0125-4AD8-B7CB-53F980.htm
  7. http://www.die-linke.de/programm/ersterprogrammentwurf/
  8. http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/sachsen_anhalt/sachsen_anhalt/?sid=s1u6av5pj7sb8be7n3c29ecqf1&em_cnt=1666798&sid=s1u6av5pj7sb8be7n3c29ecqf1
  9. http://www.derwesten.de/nachrichten/Endzeitstimmung-und-Krise-id3384518.html
  10. http://die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/browse/2/zurueck/presseerklaerungen/artikel/redaktionskommission-beraet-ueber-entwurf-fuer-neues-parteiprogramm/

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Höhn (Begriffsklärung) — Höhn bezeichnet eine Ortsgemeinde in Rheinland Pfalz, siehe Höhn einen Berg (511 m) in der Auersberger Kuppenrhön, siehe Höhn (Rhön) Höhn ist der Familienname folgender Personen: Alfred Hoehn (1887–1945), deutscher Pianist und Klavierlehrer… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Kleinheisterkamp — Born 22 June 1893 Elberfeld, Rhine Province, Germany …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hog–Hok — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 14. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Vierzehnte Bundesversammlung trat am 30. Juni 2010 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten wählen. Im dritten Wahlgang wurde Christian Wulff gewählt. Nach dem Rücktritt Horst Köhlers am 31. Mai 2010 hatte die 14.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 13. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Dreizehnte Bundesversammlung trat am 23. Mai 2009 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten zu wählen. Bei der Wahl wurde Horst Köhler gewählt. Inhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung 1.1 Nach Parteien 1.2 Nach Bundesländern …   Deutsch Wikipedia

  • DIE LINKE — Partei­vor­sit­zende Lothar Bisky …   Deutsch Wikipedia

  • Die Linke — Die Linke …   Deutsch Wikipedia

  • Die Linke. — Partei­vor­sit­zende Lothar Bisky …   Deutsch Wikipedia

  • LINKE. — Partei­vor­sit­zende Lothar Bisky …   Deutsch Wikipedia

  • Marburger Linke — Partei­vor­sit­zende Lothar Bisky …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”