Mathilde Rupp

Mathilde Rupp

Tilly Bébé (eigentlich Mathilde Rupp; * 27. März 1879 in Perchtoldsdorf, Niederösterreich; † 11. April 1932 in Wien) war eine österreichische Dompteuse.

Mathilde Rupp begann in Hamburg mit ihrer Löwendressur, die bald deutschlandweite Berühmtheit erlangte. Sie tourte mit ihren zwölf Löwen durch Zirkusse und Varietés, trat u. a. längere Zeit im Berliner Wintergarten auf, und „besaß die Berühmtheit einer Mae West des Kaiserreichs. Wo immer sie auftauchte überschlug sich die Lokalpresse in sensationslüsternen Berichten“.[1] Später arbeitete sie auch mit Tigern und Eisbären.

Passend zu ihrer zierlichen Gestalt wählte sie den Künstlernamen „Tilly Bébé“ und trat in mädchenhafter Kleidung auf, was ihrem Zusammenspiel mit den Raubtieren im Auge des Publikums einen besonderen Reiz verlieh. Zeitgenössische Fotografien betonten den erotischen Aspekt der „Liebe“ des Tieres zu seiner Bändigerin.[2]

Ein erhaltener gebliebener Kurzdokumentarfilm, 1908 von der Deutschen Bioskop in Berlin-Kaulsdorf gedreht, dokumentiert den Löwendressurakt von Tilly Bébé.[3][4] Im Jahr 1987 drehte die Regisseurin Antonia Lerch einen Tilly Bébé betitelten Kurzfilm.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Thomas Brandlmeier: Frühe deutsche Filmkomödie 1895-1917. Vgl. http://www.deutsche-filmografie.de/filmmat/fm10/fm10_20.html
  2. Gerhild Kaselow: Die Schaulust am exotischen Tier. Studien zur Darstellung des zoologischen Gartens in der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Olms, Hildesheim 1999. ISBN 3-487-10858-5. S. 96 (GBS)
  3. Tilly Bébé – Die berühmte Löwenbändigerin in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database (Stummfilm von 1908)
  4. http://www.stummfilm.at/content/view/329/111/

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