Mathias Petersen

Mathias Petersen
Mathias Petersen im Juni 2011.

Mathias Petersen (* 23. August 1955 in Reinbek) ist ein deutscher Politiker der SPD. Er ist Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft.

Inhaltsverzeichnis

Person

Petersen studierte von 1980 bis 1986 Medizin in Hamburg. Seit 1990 betreibt er eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin in Hamburg-Altona. 1993 bis 1997 war er Mitglied im Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Er hat drei Söhne.

Politischer Werdegang

Petersen trat 1982 in die SPD ein. 1997 wurde er erstmals in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, der er bis heute angehört. Von 1997 bis 2004 war er gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. 2001 wurde er Vorsitzender des SPD-Distrikts Flottbek-Othmarschen. Vor der Bürgerschaftswahl 2004 unterlag er auf einem Landesparteitag für die Nominierung zum Bürgermeisterkandidaten gegen Thomas Mirow. Auf dem Parteitag im Juni 2004 wurde er mit rund 84 Prozent der Stimmen als Nachfolger von Olaf Scholz zum neuen Landesvorsitzenden gewählt, nachdem er zuvor eine parteiinterne Mitgliederbefragung gegen Knut Fleckenstein gewonnen hatte.

2006 erklärte Altbürgermeister Henning Voscherau seinen Verzicht auf alle zwischenzeitlich geäußerten Ambitionen, erneut als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Am 6. Mai 2006 wurde Petersen mit rund 88 % als Landesvorsitzender der Hamburger SPD bestätigt.

Am 22. Januar 2007 erklärte die ehemalige Hamburger Bürgerschaftspräsidentin Dorothee Stapelfeldt, dass sie um den Posten der Bürgermeisterkandidatur gegen Petersen antreten wolle. Vorangegangen war innerparteilich Kritik an Petersen, nachdem dieser u.a. die Veröffentlichung der Wohnadressen von Sexualstraftätern gefordert hatte.

Am 25. Februar 2007 wurde nach einem wochenlangen Wahlkampf eine Urabstimmung der Mitglieder zwischen den beiden durchgeführt. Nachdem bekannt wurde, dass 959 Briefwahlstimmen in der Parteizentrale verschwunden waren, wurde die Auszählung der Stimmen abgebrochen. Nach Auszählung der vorhandenen Stimmzettel hatte Petersen uneinholbar in Führung gelegen, dennoch weigerte sich die Mehrheit des Landesvorstandes dieses Ergebnis anzuerkennen. Der kriminelle und nicht aufgeklärte Sabotageakt des Wahlzetteldiebstahls hatte unabsehbare Konsequenzen für die Hamburger SPD. Am 4. März 2007 verzichtete Mathias Petersen auf eine erneute Kandidatur für den Parteivorsitz und als Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl 2008[1]. Petersen kandidierte allerdings auf Platz 5 der Landesliste.[2]

Bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2011 erreichte Mathias Petersen mit 21.611 Stimmen das zweitbeste Ergebnis nach dem Spitzenkandidaten Olaf Scholz und wurde damit, von dem eigentlich unsicheren Listenplatz 20 auf der Landesliste, direkt gewählt. In der anschließenden Kandidatur zur Bürgerschaftspräsidentschaft in der SPD Fraktion unterlag er mit 28:32 knapp Carola Veit. Er ist Vorsitzender des Haushaltsausschusses.

Vorfahren

Petersen stammt aus einer hanseatischen Familie, die bereits mehrmals[3] Hamburger Bürgermeister und Senatoren gestellt hat. Sein Großvater Rudolf Petersen war der erste Nachkriegsbürgermeister Hamburgs, dessen Bruder Carl Wilhelm Petersen war Erster Bürgermeister 1924-1929, 1932-1933 und Zweiter Bürgermeister 1930-1931. Sein Ur-Großvater Carl Friedrich Petersen war Erster Bürgermeister 1876, 1877, 1880, 1883, 1886, 1889, 1892 und Zweiter Bürgermeister 1879, 1882, 1885, 1888, 1891[4].

Außerdem ist Petersen mit der Familie Sieveking verwandt durch seine Großmutter Olga Petersen (1881-1965). Ihr Vater Ernst Friedrich Sieveking (1836 -1909) war 1877-1879 Senator und anschließend Präsident des Hanseatischen Oberlandesgericht, dessen Vater Friedrich Sieveking (1798- 1872) war Erster Bürgermeister in den Jahren 1861, 1862, 1865, 1868 und Zweiter Bürgermeister 1864 und 1867[5].

Einzelnachweise

  1. Petersen im Hamburger Abendblatt v. 23. März 2007 über seinen Abtritt: „Ich weiß nicht, woher der Hass kam.“
  2. Landesliste der SPD Hamburg
  3. Welt am Sonntag 13. Juni 2004
  4. Hamburger Bürgermeister seit 1293
  5. Hamburger_Senat_1861-1919

Weblinks


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