Master of Orion

Master of Orion

Master of Orion (kurz MoO) ist eine Serie von rundenbasierten Globalstrategiespielen für DOS, Windows und Mac OS. Die erste Version, Master of Orion (1) wurde von Simtex entwickelt und 1993 von MicroProse veröffentlicht. Es folgten 1996 Master of Orion II (ebenfalls bei MicroProse veröffentlicht) und 2003 Master of Orion III, veröffentlicht bei Infogrames. Es gilt zusammen mit Civilization als einer der Vorreiter des 4X-Strategiespiel Genres.[1]

Inhaltsverzeichnis

Chronologie der Master of Orion Reihe

Erschienen sind:

Zusätzlich gab es einen Vorläufer von Master of Orion, Star Lords (manchmal auch MoO 0 genannt). Dieses Spiel darf laut Quicksilver kostenlos heruntergeladen werden.

Master of Orion 1

Master of Orion
Moo-logo.svg
Entwickler Simtex
Publisher MicroProse
Erstveröffent-
lichung
6. September 1993
Plattform(en) IBM PC / DOS
Genre Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus
Systemminima DOS
Sprache Deutsch, englisch
Aktuelle Version 1.31, 1.4m[2] (Community Patch, englisch)

Master of Orion 1 ist ein DOS-basiertes Singleplayer Strategiespiel, entwickelt von Simtex und 1993 veröffentlicht von Microprose.

Spielprinzip

Das Spiel gehört zum Genre der 4X-Strategie (engl.: explore, expand, exploit, exterminate), was etwa besagt: auskundschaften, ausbreiten, ausbeuten, ausrotten. Das Spielumfeld sind dabei Planetensysteme in einer fiktiven, zufallsgenerierten Galaxis. Es lässt sich mit der Civilization-Reihe vergleichen.

Man führt im Spiel die Zivilisation einer Spezies (Englisch:race, Menschen oder Außerirdische), beginnend bei der Entwicklung des überlichtschnellen Fluges, bis zum Beherrschen der Galaxie. So ist es möglich Raumschiffe zu bauen, die Galaxis zu erkunden, neue Planeten zu besiedeln, die Wirtschaft aufzubauen und zu forschen, sowie seine Schiffe und planetaren Bauten zu verbessern. Bei Kontakt mit anderen Spezies können Diplomatie, Handel und auch Kampf zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu den Nachfolgern schon weitgehend ausgearbeitet ist der Diplomatieaspekt. Neben Krieg und Frieden gibt es verschiedene Verträge zum Technologie- und Wirtschaftsaustausch.

Zum Sieg kann man auf verschiedene Arten gelangen:

  • diplomatisch: durch erfolgreiche Wahl im galaktischen Rat zum Oberhaupt
  • Eroberung aller anderen Spezies
  • Eroberung des Planeten Orion

Aufbau

Viele Aspekte des Spiels, wie beispielsweise die Produktionsplanung, werden als einfache Zahlen mit Balkenreglern als Einstellungsmöglichkeit dargestellt. Jede Sonne auf der Karte stellt ein bewohnbares Objekt dar, Planeten gibt es im eigentlichen Sinn also nicht. Die Forschung verläuft prozentual verteilt in mehreren Forschungsbereichen parallel. Der Spieler kann maximal 6 Schiffstypen erstellen, die in Unmengen hergestellt werden können. Im Raumkampf werden alle Schiffe eines Typs zu einer Einheit zusammengefasst.

Master of Orion 2

Master of Orion 2
Entwickler Simtex
Publisher MicroProse
Erstveröffent-
lichung
31. Okt. 1996
Plattform(en) DOS, Mac OS und Windows
Genre Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi Einzelspieler + Multiplayer
Steuerung Tastatur, Maus
Systemminima DOS / Windows 95
Sprache Deutsch, englisch
Aktuelle Version 1.31 [3], 1.40b24[4] (Inoffizieller Patch, englisch)

Bei Master of Orion 2 wird das grundlegende Spielprinzip von Master of Orion (1) beibehalten, es zeichnet sich vor allem durch größere Detailtiefe, höhere aufgelöste Graphiken und Multiplayer Fähigkeit aus.

Erweiterungen des Spielkonzepts

  • Es gibt nun Sonnensysteme mit einzelnen Planeten, die alle einzeln kolonisiert werden können.
  • Die Bevölkerung wird nun nicht mehr als Zahl dargestellt, sondern pro Million Bevölkerung gibt es eine Bevölkerungseinheit, die man beliebig der Forschung, Produktion oder Versorgung zuweisen kann. Diese Bevölkerung wird nun bei einer Invasion auch nicht mehr zwangsläufig umgebracht, wie es im ersten Teil noch der Fall war. So ist das Entstehen von Mischbevölkerungen möglich.
  • Die Planeten können nun auch mit Gebäuden erweitert werden, die verschiedene Dinge verbessern oder ermöglichen.
  • Der Forschungsbaum ist nicht mehr randomisiert und es ist nur noch möglich, in jeweils einem Technologiefeld zu forschen, aus dem für gewöhnlich nur eine Technologie erhältlich ist. Die restlichen können von anderen Spielern mittels Diplomatie, Eroberung (von Kolonien und Schiffen) oder Spionage erworben werden.
  • Bei den Raumschiffen kann man jetzt mehr als 6 Typen haben, was dazu führt, dass oft auch sehr alte Schiffe noch benutzt werden (die nachgerüstet werden können), was den Vorteil einer erfahrenen Besatzung mitbringt. In den Kämpfen werden nun auch alle Schiffe einzeln dargestellt und auch in einer zweidimensionalen Spielbrettumgebung simuliert. Riesige Flotten wie in MoO 1 gibt es nicht mehr, da ein Kommandopunktesystem die Anzahl der Schiffe stark begrenzt und außerdem in einer Kolonie nur noch maximal ein Schiff pro Spielrunde produziert werden kann.
  • Mit den Trilarianern, Gnolams und Elerianern wurden drei weitere Rassen eingeführt. Außerdem kann der Spieler in MoO 2 seine Rasse zu Spielbeginn alternativ nach Maß zusammenstellen.
  • Zusätzlich wurde in MoO 2 die Rasse der Antaraner eingeführt, die allerdings in einer anderen Dimension gefangen sind. Als Zufallseffekt, der vor Spielbeginn ausgeschaltet werden kann, dringen sie von Zeit zu Zeit in die Spielergalaxie ein und versuchen eine zufällige Kolonie zu zerstören. Sie verfügen über sehr fortschrittliche Schiffe, greifen aber nur mit wenigen an. Jeder weitere Angriff erfolgt mit mehr und größeren Schiffen als der vorherige. Um die Antaraner in ihrer Dimension erreichen und schlagen zu können, benötigt man selbst sehr fortschrittliche Technologie.

Technische Eigenschaften

Das Spiel lag in der Verkaufversion als DOS-, Windows-95- als auch Mac-OS-Version vor und bietet einen Multiplayermodus, der jedoch zwischen den Spielversionen nicht interoperabel ist. Master of Orion 2 war über das Total Entertainment Network (TEN) im Internet spielbar. Nach nur kurzer Existenz von TEN dienten Multiplayer-Suchmaschinen mit IPX-Emulatoren wie Kahn und Kali (Shareware) als neue Multiplayer-Plattform. Später verlor Kahn an Bedeutung, da es nicht mit Windows XP kompatibel war, doch sind mit VPN-Lösungen und dem DOS-Emulator DOSBox zwei weitere Alternativen in Erscheinung getreten.

Version 1.31 ist der letzte offizielle Patch, es existiert außerdem ein Fan-Patch in der Version 1.40.[4]

Master of Orion 3

Master of Orion 3
Publisher Infogrames
Plattform(en) IBM PC / Windows
Genre Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi Einzelspieler + Multiplayer
Steuerung Tastatur, Maus
Systemminima Windows 98
Sprache Englisch, Deutsch[5]
Aktuelle Version 1.25

2003 wurde das von Quicksilver Software entwickelte Master of Orion 3 veröffentlicht. Das Gameplay von Master of Orion wurde komplett verändert und im Wesentlichen komplexer ausgelegt.

Nachfolger und Alternativen

Bildschirmfoto vom FreeOrion-Projekt

Derzeit (Stand: August 2010) ist kein direkter Nachfolger angekündigt. Stardock, der Entwickler von Galactic Civilizations, plant jedoch, eine Lizenz für Master of Orion zu erwerben. Stardock CEO Brad Wardell: „Wir wollen ein Master of Orion 4 machen“, und „Es wäre ein verbessertes Master of Orion 2″ (Quelle fehlt!). Ein Hinweis auf das Interesse seitens Stardocks folgt wohl aus der tatsache, dass die Moo Serie auf Stardocks Softwaredistributionsplattform "Impulse" erworben werden kann. [6] Ferner wurde das Spiel bereits für die Ausführung auf modernen Windows OS (Vista/7) upgedated. Vormals war die Ausführung nur über MS-Dos Emulatoren möglich.

Es gibt auch Bestrebungen, ein Master-of-Orion-ähnliches Spiel unter der GPL und Creative Commons, zu entwickeln. Dieses Projekt wird in Anlehnung an die freie Entwicklung FreeOrion genannt.[7][8]

Ebenfalls aus dem Hause Micropose stammt "Perry Rhodan: Operation Eastside", ein 4X-Spiel, das 1998 erschien und mit Einschränkungen sogar unter Windows XP spielbar ist. Wie der Name sagt, ist es im Perry-Rhodan-Universum angesiedelt - hat aber mit den Roman-Inhalten eigentlich nichts zu tun. Nur die verschiedenen Rassen sind nach Völkern in den Romanvorlagen benannt. Das Spielprinzip ist stark an "Masters of Orion" angelegt. Allerdings kann man nicht durch Wahl, sondern nur durch festgelegte Besiedlungserfolge oder Ausschaltung aller Gegner siegen. Wer das Handbuch des Spiels aufmerksam liest, kann übrigens selbst bei der schwersten der fünf Spielstufen einen rundenbasierten Kampf eigentlich nicht verlieren.

Ebenfalls von MicroProse wurde Star Trek: Birth of the Federation (kurz: BOTF) entwickelt und erschien im Jahr 1999. BOTF ist im Star-Trek-Universum angesiedelt und weist ein ähnliches Spielprinzip wie Master of Orion II auf.

Im Jahre 2006 sind mit Galactic Civilizations 2 (GalCiv2), Sword of the Stars (SOTS) und Space Empires V drei Titel erschienen, die dem rundenbasierten 4X-Strategiegenre zugerechnet werden.

Rassen im MoO Universum

Folgende außerirdische Rassen finden in den Spielen der MoO-Reihe Verwendung

Mit 3* gekennzeichnete Spezies sind im dritten Teil nicht spielbar. Sie können aber in das eigene Volk integriert werden, wenn eine Kolonie auf einem von diesen Rassen bewohnten (aber nicht kontrollierten) Planeten errichtet wird.

Weblinks

Quellen

  1. Alan Emrich: MicroProse' Strategic Space Opera is Rated XXXX. In: Computer Gaming World (Issue #110), 1993, S. 92–93. Abgerufen am 21. Mai 2008. 
  2. kyrub (29. September 2010): Master of Orion 1 unofficial patch v1.40m. realmsbeyond.net. Abgerufen am 29. Dezember 2010.
  3. Microprose: Technical Support: Master of Orion II update version 1.31. microprose.com. Archiviert vom Original am 20. Januar 1998. Abgerufen am 30. September 2010.
  4. a b LordBrazen (1. Januar 2005): Moo2 v1.40b24 patch. lordbrazen.blogspot.com. Abgerufen am 29. Dezember 2010.
  5. Infogrames toleriert Fan-Übersetzung für Master of Orion 3. heise.de (9. September 2003). Abgerufen am 3. April 2011.
  6. Master of Orion II. impulsedriven.com. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  7. FreeOrion 0.3.1 RC6 Deutsch – Artikel bei CHIP Online
  8. FreeOrionWiki (englisch)

Wikimedia Foundation.

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