April 2003

April 2003
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Tagesgeschehen

Dienstag, 1. April

  • Irak-Krieg. (13. Tag)
  • SARS.
  • Kuba, USA. Nach dem 19. März wurde zum zweiten Mal ein Passagierflugzeug von Kuba nach Key West im Bundesstaat Florida entführt.
  • Bolivien. Bei einem Erdrutsch in der Goldgräberstadt Chima etwa 190 Kilometer nördlich von La Paz sind nach Schätzungen der Behörden bis zu 150 Menschen verschüttet worden.
  • Deutschland.
    • Seit heute können bei den neuen Minijobs statt 325 Euro nun 400 Euro pro Monat verdient werden. Der Arbeitgeber bezahlt dafür eine etwas höhere Abgabe von 25 Prozent. Private Haushalte können eine Haushaltshilfe mit nur zwölf Prozent Abgaben beschäftigen.
    • Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) feiert das 40-jährige Jubiläum.
    • Schönenberg-Kübelberg. Die Leiche eines siebenjährigen Jungen wurde kurz nach Mitternacht in der Feuerwehrauffahrt eines Schulzentrums in dem Ort rund 30 Kilometer westlich von Kaiserslautern gefunden.

Mittwoch, 2. April

  • Irak-Krieg. (14. Tag)
    • Irak
    • Türkei. Nach einem Gespräch zwischen Abdullah Gül und US-Außenminister Colin Powell wurde die Zusage des Landes zu einer logistischen Unterstützung der US-amerikanischen Truppen im Nordirak bekanntgegeben.
    • Belgien. Am Tag vor dem Besuch des US-amerikanischen Außenministers Colin Powell wurde eine Änderung des Völkermord-Gesetzes beschlossen. Es erlaubte Klägern, belgische Gerichte wegen Verletzungen des Völkerrechts in allen Teilen der Welt anzurufen. Gegen den früheren US-amerikanischen Präsidenten George H. W. Bush und drei Mitglieder der jetzigen Regierung hatten sieben irakische Familien Klage eingereicht.
  • SARS. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab wegen der Lungenkrankheit zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Reisewarnung für eine Region ohne Krieg aus. Sie riet von Reisen in die südchinesische Provinz Guangdong und nach Hong Kong ab.
  • Deutschland.
  • Philippinen. Im Hafenviertel der Stadt Davao City wurden mindestens 16 Menschen getötet. Darunter befanden sich zwei Kinder und eine Nonne. 40 Menschen wurden durch die Explosion verletzt.
  • Europäische Währungsunion. Von Brüssel wurde gegen Frankreich ein offizielles Defizit-Verfahren wegen überhöhter Neuverschuldung von 3,1 Prozent eröffnet.
  • Westjordanland. Die israelische Armee hat im Flüchtlingslager Tulkarem bei einer Großrazzia etwa 2.000 palästinensische Männer vorübergehend festgenommen.

Donnerstag, 3. April

  • Irak-Krieg. (15. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Nach Angaben eines Reporters des US-amerikanischen Senders ABC soll der internationale Flughafen von US-amerikanischen Truppen der 3. Infanterie-Division eingenommen worden sein. Dabei soll es kaum Widerstand gegeben haben. Damit befanden sich die ersten Truppen in der so genannten "roten Zone", in der US-amerikanischen Befürchtungen, die sich allerdings nicht bewahrheiteten, zufolge die Gefahr von irakischen Angriffen mit Chemiewaffen besteht. Außerdem wurde von einer Massenflucht aus der Stadt berichtet. In der Stadt gingen nach heftigen Luftangriffen erstmals seit Beginn des Krieges die Lichter aus. Der irakische Informationsminister Muhammad al-Sahhaf bestreitet, dass US-Truppen in Bagdad sein sollen. In den vergangenen 24 Stunden sollen die Iraker ein Kampfflugzeug des Typs F/A-18 Hornet, einen Hubschrauber vom Typ Black Hawk und eine "Chinook"-Transportmaschine abgeschossen haben.
      • Kut. Am Tag nach der Besetzung durch US-amerikanische Truppen kam es in der Stadt zu heftigen Straßen- und Häuserkämpfen. Dabei sollen nach US-amerikanischen Militärangaben drei Marine-Infanteristen verletzt worden sein.
      • Basra. Weitere Gefechte gab es auch hier. Nach Angaben des US-amerikanischen Senders BBC sollen britische Truppen hier zum ersten Mal Streubomben gegen irakische Soldaten eingesetzt haben. Das wurde jedoch von dem britischen Militärsprecher Chris Vernon in Katar dementiert. Der britische Militärsprecher Geoff Hoon in London wies Berichte zurück, nach denen die Stadt völlig umzingelt worden sein sollte. Wichtige Vororte sollen aber eingenommen sein.

Freitag, 4. April

  • Irak-Krieg. (16. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Vom irakischen Fernsehen wurden Aufnahmen von Saddam Hussein gezeigt, wie er ein von Luftangriffen der Alliierten getroffenes Viertel besuchte. Im Fernsehen rief er die Bewohner der Stadt zum Widerstand auf. Der „Saddam International Airport“ soll nach Angaben des US-amerikanischen Militärs von etwa 1500 US-amerikanischen Soldaten besetzt sein. Der Flughafen, der etwa 20 Kilometer südwestlich des Zentrums der Stadt liegt, gilt als strategisch wichtig, um den Nachschub der Truppen zu sichern. Bis jetzt muss die Versorgung über 400 Kilometer Landweg herangeschafft werden.
      • Basra. Von Kuwait aus startete ein erster Konvoi des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in die belagerte Stadt.
      • Safwan, El Subair, Abu el Chassib. UNICEF schickte 5 Lastwagen mit Medizin und jeweils 37.000 Litern Trinkwasser zu den umkämpften Städten.
      • Nadschaf. Wütende Schiiten hinderten US-amerikanische Soldaten daran zur Imam-Ali-Moschee, die für sie ein besonders heiliger Ort ist, vorzudringen.
  • Deutschland.
  • Südkorea. Der Börsenindex der Hauptstadt Seoul sackte um 1,5 Prozent ab, als vom halbstaatlichen Fernsehsender die Falschmeldung verbreitet wurde, der Microsoft-Gründer Bill Gates wäre bei einem Attentat getötet worden. Das Gerücht soll über eine manipulierte Internetseite verbreitet worden sein.

Samstag, 5. April

  • Irak-Krieg. (17. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Weiterhin flohen viele Zivilisten aus der Stadt. Am Morgen sollen nach US-amerikanischen Angaben zum ersten Mal US-amerikanische Truppen in das Zentrum der Stadt vorgerückt sein. Diesen Berichten widersprach der irakische Informationsminister Muhammad al-Sahhaf. Auch von Journalisten konnte der Angriff nicht bestätigt werden. Den Tag über zogen die US-amerikanischen Truppen ihren Ring um die Stadt enger. In einem westlichen Vorort soll es nach Angaben des Fernsehsenders Al Dschasira heftige Gefechte gegeben haben. Auch um den Flughafen gab es weiterhin heftige Kämpfe. Der Irak teilte mit, er habe das Gelände durch Selbstmordangriffe und andere neue Kampfarten teilweise zurückerobert.
      • Mosul. In der Nähe der Stadt gab es Gefechte zwischen kurdischen und irakischen Soldaten.
      • Kerbela. Nach US-amerikanischen Angaben begann die 101. Luftlandedivision den Sturm auf die Stadt. Journalisten berichteten von Straßenkämpfen.
      • Basra. Von der alliierten Luftwaffe wurde das Haus des irakischen Generals Ali Hassan el Madschid von zwei Kampfjets bombardiert. Er hatte 1988 den Giftgasangriff auf Halabdscha angeordnet. Britische Soldaten entdeckten die Überreste von etwa 200 Menschen, bei denen es sich nach irakischen Angaben um Tote aus dem Krieg zwischen Iran und Irak (Erster Golfkrieg) in den 80er Jahren handeln soll. Der Iran soll die Leichenreste erst kürzlich dem Irak übergeben haben.
  • Algerien. In der Sahara wurde in der Nähe der Oasenstadt Illizi von einer Kamelkarawane bei der Suche nach 29 verschollenen Touristen ein unterirdisches Tunnelsystem gefunden.
  • Hessen/Deutschland. Ministerpräsident Roland Koch (CDU) wurde mit 56 von 110 Stimmen in seinem Amt bestätigt.
  • Honduras. Bei einer Häftlingsrevolte im Gefängnis El Porvenir in La Ceiba etwa 350 Kilometer nördlich von Tegucigalpa wurden 86 Insassen getötet, vielen weiteren gelang die Flucht.

Sonntag, 6. April

  • Irak-Krieg. (18. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Im Zentrum der Stadt gab es heftige Detonationen. Aus der Nähe des Flughafens war Artilleriefeuer zu hören. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN gab es bei den US-amerikanischen Truppen Probleme mit dem Nachschub. Beim Verlassen der Stadt geriet die Autokolonne des russischen Botschafters im Irak, Wladimir Titorenko unter Beschuss.
      • Basra. Britische Truppen rücken von drei Seiten her ins Stadtzentrum vor und stoßen nach britischen Angaben nur noch vereinzelt auf Widerstand.
      • Ain Sifni. Die Stadt im Norden des Landes wurde des Peschmerga-Kommandeurs Babekir Zebari von kurdischen Truppen eingenommen.
      • Nordirak. Die Kurden begannen damit Truppen zusammenzuziehen. Nach Angaben des kurdischen Politikers Mola Bachtijar soll die Zahl der Kämpfer von weniger als 400 vor einer Woche auf etwa 1500 gestiegen sein. Bei dem Angriff eines US-amerikanischen Kampfjets auf eigene US-amerikanische Spezialeinheiten und kurdische Kämpfer kamen mindestens 18 Kurden ums Leben. Mehr als 40 Menschen sollen verletzt worden sein.
    • Demonstrationen.
      • Spanien. Die Proteste gegen die Politik der Regierung von Ministerpräsident José María Aznar wurden kurz vor den im Mai anstehenden landesweiten Regionalwahlen immer wütender. Militante Kriegsgegner griffen sogar die Parteizentralen der regierenden Volkspartei an. 91 Prozent der Bevölkerung sind gegen die Kriegspolitik der Regierung.
      • Türkei. In Istanbul kam es am Rande von Kundgebungen zu Ausschreitungen, bei denen die Polizei Tränengas einsetzte.
      • USA. In Oakland in Kalifornien bei San Franzisco trat der Sänger Harry Belafonte bei einer Demonstration von etwa 5000 Menschen auf und sagte, er sei Politiker leid, die "unsere Söhne und Töchter in ein fremdes Land schicken, um die Interessen einiger weniger, mächtiger, kranker Leute in diesem Land zu schützen".
  • Hannover/Deutschland. Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnete die Hannover Messe 2003
  • Gazastreifen. Israelische Truppen drangen mit Panzern und Kampfhubschraubern in ein Dorf ein um nach palästinensischen Extremisten zu suchen. Alle Männer zwischen 25 und 50 Jahren mussten sich nach palästinensischen Angaben auf dem Dorfplatz versammeln.
  • Zwettl/Österreich. Im österreichischen Kloster Zwettl (120 Kilometer nordwestlich von Wien) sind unbekannte Fragmente des Nibelungenliedes entdeckt worden.

Montag, 7. April

  • Irak-Krieg. (19. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Am Morgen drangen mehr als hundert Panzer und Panzerfahrzeuge der Alliierten von Kampfflugzeugen begleitet in das Zentrum der Stadt vor und brachten nach eigenen Angaben drei Paläste von Saddam Hussein unter ihre Kontrolle. Der irakische Informationsminister Mohammed el Sahhaf bestreitet die Anwesenheit von Alliierten Truppen in Bagdad. Südlich der Stadt wurden zwei Journalisten durch eine irakische Rakete getötet.
      • Kerbela. Das US-amerikanische Militär meldete die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt.
      • Basra. Am Morgen rückten britische Soldaten in die Stadt ein in der es zu Plünderungen kommen soll. Die Truppen sollen auch die Leiche von Ali Hassan el Madschid, dessen Haus gestern bombardiert wurde, entdeckt haben (Am 21. August 2003 wird dieser dann den Besatzungstruppen verhaftet.).
  • Deutschland
    • Blankenheim. In der Nähe des Ortes wurde gestern eine Leiche gefunden, dessen Obduktion heute ergab, dass es sich um die Leiche der neunjährigen Sonja aus Eschweiler handelt. Sie ist die Schwester des elfjährigen Tom, der vor einer Woche tot aufgefunden wurde.
    • Rheinland-Pfalz. Die Zahl der Straftaten im Bundesland stieg 2002 um 7,1% auf 280.795
  • Italien. In Pompeji wurden antike Wandmalereien zerstört und auch ein Fresko gestohlen.
  • USA In New York stirbt die ehemalige First Lady des Europäischen Jazz, Jutta Hipp mit 78 Jahren
  • Abkommen über die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität zwischen Deutschland und Tunesien

Dienstag, 8. April

  • Irak-Krieg. (20. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Der Krieg verlagerte sich weiter ins Zentrum. Zwei Kameramänner wurden beim Beschuss des Hotels "Palestine" durch US-amerikanische Einheiten getötet, drei Reporter wurden verletzt. Laut US-amerikanischem Zentralkommando in Katar sollen davor Heckenschützen aus der Lobby gefeuert haben. Das konnte jedoch von niemandem in der Umgebung des Hotels bestätigt werden. Ein weiterer Reporter wurde beim Beschuss des Büros von Al Dschasira getötet. Südlich der Stadt stützte ein US-amerikanisches Kampfflugzeug vom Typ A 10 Thunderbolt ab. Diese Flugzeuge werden eingesetzt um im Tiefflug hunderte panzerbrechende Urangeschosse abzuschießen. Der Al-Raschid-Militärflugplatz im Südosten der Stadt wurde nach US-amerikanischen Angaben eingenommen.
      • Basra. Nach eigenen Angaben sollen die britischen Soldaten dabei sein, eine lokale Verwaltung einzurichten.
      • Umm Qasr. Eine von den USA vorgesehene Behörde für Aufbau und Humanitäre Hilfe (ORHA) soll in der Stadt unter dem ehemaligen US-amerikanischen General Jay Garner ihre Arbeit aufnehmen.
    • Wien/Österreich - Mohammed el-Baradei forderte eine Überprüfung der von US-Einheiten durchgeführten Tests an irakischen Waffen durch die UNO. Er wolle so glaubwürdigere Ergebnisse erhalten.
    • Frankreich - Präsident Jacques Chirac kündigt an, am Treffen zwischen Gerhard Schröder und Wladimir Putin am Wochenende im Sankt Petersburg teilzunehmen.
    • Nordirland - Bei einem Treffen sprechen sich George W. Bush und Tony Blair für eine zentrale Rolle der UNO bei Wiederaufbau des Iraks aus.
  • Deutschland.
    • Beim internationalen IGLU-Test landeten die Viertklässler des Landes im Mittelfeld auf dem 11. Platz und waren damit besser als nach dem schlechten Abschneiden älterer Schüler beim PISA-Test befürchtet wurde.
    • Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping heiratete gegen 16:30 Uhr Kristina Gräfin Pilati.
  • Gaza-Stadt. Von einem israelischen Kampfflugzeug wurde eine Rakete auf ein Fahrzeug in der Stadt gefeuert. Dabei wurden mindestens fünf Palästinenser getötet. 20 weitere sollen nach palästinensischen Angaben verletzt worden sein. Die getöteten sollen Berichten zufolge Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Bewegung gewesen sein.
  • Israel - Am zweiten Tag seiner Reise forderte Bundesaußenminister Joschka Fischer Israel zur Unterstützung des Nahost-Fahrplans auf. Dieser Plan enthält unter anderem die Gründung eines Staates Palästina bis 2005.

Mittwoch, 9. April

  • Deutschland
  • Irak-Krieg (21.Tag)
    • Irak.
      • Bagdad. US-amerikanische Panzer rückten in das Zentrum der Stadt ein und stießen dabei kaum auf Widerstand. Das Regime von Saddam Hussein scheint in Bagdad die Kontrolle verloren zu haben, dass leerstehende Hauptquartier der Baath-Partei wird besetzt. Jubelnde Menschen begrüßten heute US-Soldaten, die sich wieder in die Stadt bewegten. Mehrere Iraker rissen mit Hilfe von US-amerikanischen Soldaten eine große Statue von Saddam Hussein auf dem Farduz-Platz zu Boden. Regierungsgebäude und Geschäfte wurden geplündert, das Handelsministerium anschließend angezündet. Dabei wurde weder von US-amerikanischen Soldaten noch von den wenigen irakischen Sicherheitskräften die noch zu sehen waren eingegriffen.
      • Nordirak. Die Stadt Kirkuk wurde heute nach heftigen Kämpfen von kurdischen Truppen erobert. Daneben wurden auch Mosul und Tikrit, die Heimatstadt von Saddam Hussein die etwa 150 Kilometer nördlich von Bagdad liegt von US-amerikanischen Truppen angegriffen.
    • Die Angriffe auf das Bagdader Hotel Palestine, in dem sich hauptsächlich Journalisten befanden, sorgen jetzt auch im Pentagon für Unmut. Der Deutsche Journalistenverband unterstellt den US-Streitkräften gar Absicht.
    • UNO. Der UNO-Botschafter Mohammed Aldouri räumte in New York als erster Vertreter der irakischen Regierung die militärische Niederlage seines Landes ein.
  • Spanien. Heute trat der erste Parlamentsabgeordnete der konservativen Volkspartei (PP) Aznars aus Protest gegen den Irak-Krieg aus der Partei aus.
  • USA. Zwei demokratische Abgeordnete des Kongresses beauftragten gestern das General Accounting Office, die Verträge der Regierung mit der Firma Halliburton zu prüfen. Sie verdächtigen die Ex-Firma von Vize-Präsident Dick Cheney habe unrechtmäßig Aufträge vom Pentagon erhalten.
  • Palästinensische Autonomiegebiete - An seinem dritten und letzten Tag im Nahen Osten traf sich Bundesaußenminister Joschka Fischer heute mit Jassir Arafat und Mahmud Abbas. Der Reformprozess Palästinas stand im Mittelpunkt beider Gespräche.
  • Serbien - Zwei Vertraute Vojislav Koštunicas, ein Ex-General des Geheimdienstes und ein Ex-Sicherheitschef wurden heute im Zusammenhang mit dem Mord an Zoran Đinđić verhaftet.
  • Schweiz
    • Der Schweizer Bundesrat beschließt die Sperrung sämtlicher irakischer Bankkonten.
    • Wegen der Lungenkrankheit SARS streicht die Swiss Air sämtliche Flüge nach Tokio. Auch wurden die Passagierzahlen für das erste Quartal bekannt gegeben. Diese sanken im Vorjahresvergleich leicht.
  • Europa. Das Europäische Parlament stimmte der für das nächste Jahr geplanten EU-Erweiterung mit großer Mehrheit zu. Der Vertrag soll am 16. April in Athen unterzeichnet werden.
  • Australien - Die Fluggesellschaft Qantas kündigt die Streichung von 1400 Stellen an und gibt die aktuelle weltpolitische Lage als Grund an.

Donnerstag, 10. April

  • Deutschland
  • Irak-Krieg (22.Tag)
    • Irak - Eine am Dienstag aufgezeichnete Ansprache im neu gegründeten Fernsehsender "Towards Freedom" an das irakische Volk von Bush und Blair wurde heute im Irak ausgestrahlt. Der Bevölkerung sollte so eine bessere Zukunft versprochen werden.
    • Bagdad. In der Hauptstadt wurde auch heute weiter gekämpft. Die US-amerikanischen Truppen nahmen einen Palast im Norden der Stadt ein. Bei den Gefechten kamen ein US-amerikanischer Soldat ums Leben, mehrere wurden verletzt. Es kam zu Plünderungen, jedoch wurde nach Presseangaben von den US-Truppen nicht eingegriffen und angeblich wurde sogar nur das Öl-Ministerium geschützt. Die Anhänger des Regimes verstecken sich offenbar in ihren Häusern. Krankenhäuser wurden geschlossen und eines sogar von Bewaffneten geplündert. Mehrere US-amerikanische Soldaten wurden bei einem Selbstmordangriff nördlich vom Hotel "Palestine" in Bagdad getötet, weitere wurden verletzt.
    • Nach der fast vollständigen Einnahme von Bagdad durch US-Truppen verlagerte sich der Krieg in den Nordirak. Mossul, Tikrit und Kirkuk sind wurden wieder heftig bombardiert.
    • Berlin. Muayad S. Hussian, der irakische Botschafter in Deutschland hält den Krieg für beendet.
  • Israel. 150 Agenten des Mossad wollen aus Protest den Dienst quittieren. Dadurch könnte die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters für Agenten von 45 auf 55 den gegenteiligen Effekt haben.
  • Großbritannien, Frankreich: British Airways und Air France kündigen an, das zurzeit einzige zivile Überschall-Flugzeug, die Concorde bis 31. Oktober aus dem Verkehr zu ziehen.

Freitag, 11. April

  • Deutschland.
    • Eine Geiselnahme in Berlin ging glimpflich aus. Nach einem gescheiterten Banküberfall nahm einer der beiden Räuber einen Bus samt zwanzig Insassen als Geisel, konnte aber nach vier Stunden überwältigt werden. Der Geiselnehmer schoss sich aus Versehen selbst ins Bein. Der Andere, der zu Fuß flüchtete, wurde kurze Zeit später gefasst.
    • Der Bundesrat beschloss die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten für Samstage von 16:00 Uhr auf 20:00 Uhr. Einschränkungen vor verkaufsoffenen Sonntagen fallen auch weg. Eine Verlagerung der Entscheidungskompetenzen über den Ladenschluss auf die Länder wurde abgelehnt.
    • Der Bundessicherheitsrat hat beschlossen, dass der Bundesnachrichtendienst von Pullach nach Berlin umziehen wird.
  • USA.
  • NATO. Ranghohe Militärs wollen die ISAF-Mission in Afghanistan unter NATO-Kommandantur stellen. Rechtliche Grundlage erscheint aber fraglich.
  • Niederlande. In der Nacht scheiterten die Koalitionsverhandlungen zwischen Christdemokraten und Sozialdemokraten. Somit gibt es auch nach zweieinhalb Monaten immer noch keine neue Regierung.
  • Iran. In Teheran wird von 200 Irakern die irakische Botschaft gestürmt und verwüstet. 60 Menschen werden festgenommen.
  • Irak-Krieg (23. Tag)
    • Bagdad. Zwei Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind nach neun Tagen wieder frei. Ein weiterer wird aber noch vermisst.
    • Das archäologische Museum in Bagdad wird geplündert.
    • US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vergleicht die Bilder aus Bagdad mit jubelnden Irakern mit dem Fall der Berliner Mauer. Erntet dafür aber nur Kritik, zum Beispiel von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der daran erinnert, dass die Mauer durch die Kraft des Volkes und nicht durch einen Besatzer fiel.
    • In Bagdad dauern die Plünderungen an, ebenso in Kirkuk.
    • US-Militärs schießen in Bagdad auf einen Krankenwagen. Dabei stirbt ein Mensch, mehrere werden schwer verletzt.
    • US-Truppen sichern jetzt die Ölfelder vor Bagdad.
    • US-Truppen nehmen kampflos die irakische Stadt Mosul ein.

Samstag, 12. April

  • Irak-Krieg (24. Tag)
    • Bagdad. Amir el Saadi, der Präsidentenberater von Saddam Hussein, stellte sich in der Hauptstadt als erster der irakischen Führung freiwillig den US-amerikanischen Streitkräften.
    • Die Alliierten begannen nach tagelangen Plünderungen im ganzen Land Personal für die Polizei und den öffentlichen Dienst auszuwählen, um dann mit ihnen die Sicherheit und Ordnung wieder herzustellen. Erste Patrouillen soll es nach irakischen Angaben in zwei Tagen geben.
    • Kirkuk. Die kurdischen Kämpfer verließen die Stadt wieder, um sie den US-amerikanischen Truppen zu überlassen. Damit sieht die Türkei "keine Notwendigkeit" mehr in den Irak einzumarschieren.
    • Tikrit. Um die Geburtsstadt Saddam Husseins wurde weiter gekämpft. Irakische Truppen sollen sich dort neu formieren, aber laut US-amerikanischen Angaben zu wenige sein um sich effektiv zu verteidigen.
    • USA. Präsident George W. Bush warnte Syrien davor, Angehörigen des bisherigen irakischen Regimes Zuflucht zu gewähren. Richard Pele, einer der Planer des Irak-Kriegs warnte das Land davor Massenvernichtungswaffen aus dem Irak zu verstecken und drohte mit einem Angriff wenn solche entdeckt werden sollten.
    • Demonstrationen.
      • Berlin/Deutschland. In der Hauptstadt gingen die Friedensdemonstrationen mit einer Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor zu Ende. Unter dem Motto "Friede statt Besatzung" versammelten sich dort 15.000 Menschen.
      • London/Großbritannien. Hier demonstrierten nach dem Fall Bagdads nur noch mehrere tausend Menschen.
      • Rom/Italien. Nach Angaben der Veranstalter demonstrierten hier etwa 100.000 Menschen gegen den Krieg.
      • Dhaka/Bangladesch. In Dhaka nahmen mehr als 50.000 an einer Demonstration gegen "die US-amerikanische Invasion" teil
  • München/Deutschland. Das Nationale Olympische Komitee wählt Leipzig und Rostock (Segelwettbewerbe) als deutsche Bewerber für die Olympischen Spiele 2012 aus.

Sonntag, 13. April

  • SARS. Von kanadischen Forschern wurde das Genom des Coronavirus entschlüsselt, das die tödliche Lungenkrankheit auslösen soll.
  • Malta. Bei der gestrigen Wahl gewann die Nationalistische Partei (Malta) von Ministerpräsident und EU-Befürworter Edward Fenech Adami mindestens 51% der Stimmen. Die Arbeiterpartei (Malta) gestand ihre Niederlage ein.
  • Deutschland. Führende Politiker der CDU sprechen sich gegen eine Führung der UNO im Nachkriegs-Irak aus. Außenminister Joseph Fischer fordert eine Stärkung der EU-Außenpolitik.
  • Irak-Krieg (25. Tag)
    • Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi will im Streit zwischen Europa und den USA vermitteln.
    • Irak.
      • Bagdad.
        • Sieben US-Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren, wurden nördlich von Bagdad lebend gefunden. Nur zwei waren verletzt.
        • Die Nationalbibliothek wurde nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP von Plünderern in Brand gesteckt. Die UNESCO fordert Schutzmaßnahmen für die Kulturgüter der Stadt.
        • Nach den Plünderungen der letzten Tage waren die meisten Krankenhäuser immer noch geschlossen. Nur drei Kliniken hielten nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz einen Notbetrieb aufrecht. Ein US-amerikanischer Soldat der an einem Krankenhaus Wache gehalten hatte wurde nach US-amerikanischen Angaben von zwei als Gärtnern getarnten Männern erschossen.
      • Tikrit. US-amerikanische Truppen erreichten die Stadt und dringen unter heftigen Kämpfen in die Stadt ein.
      • Kut. Laut BBC sollen US-amerikanische Marineinfanteristen die strategisch wichtige Stadt im Südosten des Landes eingenommen haben.
      • Mosul. Watban Ibrahim, ein Halbbruder Saddam Husseins wurde einem kurdischen Fernsehbericht zufolge bei dem Versuch zu fliehen gefasst. Er war Innenminister und zuletzt Präsidentenberater von Saddam Hussein.
    • Washington, D.C.. George W. Bush warnt Syrien vor Hilfe für ranghohe Iraker. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, wiederum warnte die USA davor den Frieden in der übrigen arabischen Welt durch Drohungen zu gefährden. Syrien sieht diese Anschuldigungen der USA als Ablenkung von der vergeblichen Suche nach Saddam Hussein an.
    • Israel senkt seine Alarmbereitschaft, nachdem der Krieg im Irak fast gewonnen scheint.

Montag, 14. April

  • Irak-Krieg (26. Tag)
    • Irak.
      • Bagdad. Die alliierten Truppen versuchten weiterhin, die Plünderungen und das Chaos auf den Straßen der Hauptstadt zu beenden. In anderen Städten werden Plünderungen hauptsächlich durch von den Imamen organisierten Bürgerwehren verhindert.
      • Tikrit. Nach langen nächtlichen Bombenangriffen brachten US-amerikanische Streitkräfte Saddam Husseins Geburtsstadt unter ihre Kontrolle.
    • Syrien. Die USA und Großbritannien erhöhten den Druck auf die Regierung des Landes. Sie warfen dem Land vor, Mitglieder von Saddam Husseins Regierung zu beherbergen, terroristische Aktivitäten zu unterstützen und die bis jetzt im Irak nicht gefundenen Massenvernichtungswaffen zu verstecken.
  • Deutschland.
    • Das Verteidigungsministerium gab bekannt, dass ab 1. Juli keiner mehr eingezogen werden soll, der älter als 23 Jahre ist, verheiratet oder nur den Tauglichkeitsgrad 3 erreicht hat.
    • Der Elektronikkonzern Grundig stellte einen Insolvenzantrag.
    • Gegen Firmen der Zementindustrie wurden vom Bundeskartellamt bei einem Verfahren wegen wettbewerbswidriger Preis- und Absatzabsprachen Bußgelder in Höhe von etwa 660 Millionen Euro verhängt.
  • SARS. Von London wurde der erste Fall gemeldet, bei dem sich jemand in Europa angesteckt hat. Es soll sich um einen britischen Geschäftsmann handeln, der in letzter Zeit Großbritannien nicht verlassen hat.

Dienstag, 15. April

  • Irak-Krieg (27. Tag)
    • USA. Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt fordern die USA nicht die Verschärfung, sondern die Aufhebung der Sanktionen gegen den Irak.
    • Irak.
      • Mosul. Bei anti-amerikanischen Protesten werden angeblich mindestens zehn Iraker von Truppen der "Allianz" erschossen.
      • Der PLF-Führer und als Terrorist gesuchte Abu Abbas gerät im Irak in die Hände der US-Soldaten.

Mittwoch, 16. April

Donnerstag, 17. April

  • Helsinki/Finnland. Anneli Jäätteenmäki wird Regierungschefin Finnlands.
  • Algerien. Die Behörden haben jetzt Kontakt zu den Entführern der 31 vermissten Geiseln. Außerdem haben Beduinen die Entführer mit 11 der Geiseln gesehen.
  • Schweiz. Die im deutschen Mordfall Tom und Sonja gesuchten Verdächtigen wurden in der Schweiz gefasst und sollen ausgeliefert werden.

Karfreitag, 18. April

  • Irak-Krieg (29. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Nach dem traditionellen Freitagsgebet demonstrierten zehntausende Menschen in der Stadt. Sie forderten den Abzug der US-amerikanischen Truppen und die Errichtung eines islamischen Staates; die gleiche Forderung wird auch in Riad auf einer Konferenz der Nachbarstaaten gestellt.
      • Imad Hussein el Ani, von dem die US-amerikanische Regierung behauptet, er soll in den 1990er Jahren das Programm zur Produktion des Nervengases VX geleitet haben, stellte sich den US-amerikanischen Behörden.
    • Katar. Vom US-amerikanischen Zentralkommando wurde die Festnahme des ehemaligen irakischen Ölministers Samir Abdul el Nadschim bekanntgegeben.
    • Von dem arabischen Sender Abu Dhabi wurde ein Video und eine Rede Saddam Husseins ausgestrahlt. Die Aufnahmen sollen am 9. April entstanden sein.
    • USA. Die kalifornische Baufirma Bechtel, die in den USA als Wahlkampfspender bekannt ist, hat einen ersten Großauftrag über 34,6 Millionen Dollar zum Wiederaufbau des Iraks bekommen.
  • Deutschland.
    • Aachen, Eschweiler. Markus Wirtz und Markus Lewendel gestanden beim Verhör durch die Mordkommission die gemeinschaftliche Tötung von Tom und Sonja aus Eschweiler, die am 30. März vom Spielen nicht nach Hause gekommen waren. Anschließend vor dem Amtsrichter verweigerte Lawendel die Aussage. Wirtz wiederholte sein Geständnis.
    • Biblis. Der Block A des Atomkraftwerks wurde stillgelegt, weil die Öffnungen für die Notkühlpumpen mit drei Quadratmetern nur halb so groß sein sollen als vorgeschrieben.
    • Unter anderem in Frankfurt am Main, Chemnitz, Leipzig und Bruchbökel fanden die ersten Ostermärsche statt. Sie wurden in diesem Jahr vom Protest gegen den Irak-Krieg bestimmt.
  • Polen.

Samstag, 19. April

  • Irak-Krieg (30. Tag)
    • Irak. Der ehemalige Finanzminister von Saddam Hussein, Hekmat Misban Ibrahim el Assawi wurde von Irakern an US-amerikanische Soldaten übergeben. Er stand an 45. Stelle auf der Liste der von den USA meistgesuchten Regierungsvertreter der irakischen Regimevertreter.
    • Die Nachbarstaaten des Iraks (Saudi-Arabien, Iran, Jordanien, Kuwait, Türkei und Syrien) forderten die USA und Großbritannien zum Rückzug aus dem Irak auf. Außerdem sprachen sie sich gegen eine "Ausbeutung der irakischen Ölvorkommen durch die US-amerikanische Besatzungsmacht" aus.
    • Jordanien. Der jordanische Zoll konnte mehr als 40 Gemälde sicherstellen, die aus dem Irak ausreisende "Journalisten" mitführten; die Gemälde sollen aus dem Nationalmuseum von Bagdad stammen.
  • Deutschland
    • Fortsetzung der traditionellen Ostermärsche. Dabei fiel die Zahl der Demonstranten geringer aus als erwartet. Auf dem Schlossplatz in Stuttgart war mit 4000 Teilnehmern die größte Veranstaltung. In München wurden von der Polizei rund 1000 Kriegsgegner gezählt. Weitere Veranstaltungen fanden unter anderem auch in Heidelberg, Düsseldorf, Aschaffenburg, Würzburg und Mainz statt.
  • Nigeria. 60 Millionen Bürger waren unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen zu Wahlen für einen neuen Präsidenten und zur Bestimmung von Gouverneuren der Bundesstaaten aufgefordert,
  • Westjordanland. Israelische Soldaten erschossen nach palästinensischen Angaben in Nablus einen palästinensischen Kameramann, der am Morgen Zusammenstöße zwischen Studenten und einer israelischen Armee-Einheit filmen wollte.

Sonntag, 20. April

  • Irak-Krieg (31. Tag)
    • Irak.
      • Bagdad. Der erste Konvoi der Vereinten Nationen mit Lebensmitteln erreichte die Stadt. Auf 50 Lastwagen sollen insgesamt 1.400 Tonnen Weizenmehl in die Stadt gebracht worden sein.
      • Kerbela. Erstmals seit über 20 Jahren machten sich schiitische Pilger zu einer Wallfahrt in die südirakische Stadt Kerbela auf.
    • Australien. Der Außenminister Alexander Downer teilte dem australischen Rundfunksender mit, dass die Alliierten in wenigen Tagen offiziell ihren Sieg erklären wollen.
    • USA. Das Pentagon erwägt die Einrichtung von vier permanenten militärischen Stützpunkten im Irak; darüber wolle man mit der zukünftigen Regierung in Bagdad verhandeln.
    • Deutschland. Die großen christlichen Kirchen haben in ihren Osterbotschaften den Irak-Krieg scharf kritisiert. Manfred Kock, der Präses der Evangelischen Kirche Deutschlands unterstrich, "die Rechtfertigungen für den Krieg im Irak seien ethisch nicht überzeugend".
  • Rom. Bei der Ostermesse rief Papst Johannes Paul II. unter dem Beifall zehntausender Gläubiger zum Frieden im Irak auf und spendete anschließend der Stadt und dem Erdkreis, Urbi et Orbi, seinen Segen. Der Papst erinnerte auch an das fortgesetzte Töten im "Heiligen Land" und die Kriege in Afrika und im Kaukasus. Die Zeremonie fand bei Regen und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen infolge von Terrorwarnungen statt.
  • Gazastreifen. Die israelische Armee rückte am Morgen in das Flüchtlingslager von Rafah vor. Von den Soldaten wurden bei einer der größten israelischen Militäraktionen seit Monaten 5 Palästinenser getötet, mindestens 25 wurden verletzt. Bei dem Angriff kam auch ein israelischer Soldat ums Leben. Andere Quellen sprechen von 7 Toten.
  • China. Der Gesundheitsminister Zhang Wenkang und der Bürgermeister von Peking Meng Xuenong wurden wegen steigender Kritik in ihrem Umgang mit der Gefahr durch die Lungenkrankheit SARS ihrer Ämter enthoben. Kurz davor legte China deutlich höhere Zahlen von Infektionen vor. In Peking sollen nicht 37 sondern 346 Menschen an SARS erkrankt sein. Landesweit soll es 1807 Erkrankte geben. 79 Patienten sollen gestorben sein.
  • Belgien. In der Provinz Limburg breitete sich die Geflügelpest weiter aus. Nach amtlichen Angaben führte das Aviäre Influenzavirus auch zum Tod eines niederländischen Tierarztes, der sich geweigert hatte, Anti-Virus-Mittel einzunehmen, die bei allen vorgeschrieben sind, die an der Vernichtung von Geflügel beteiligt sind.
  • Deutschland. Rudi Brunnenmeier, ehemaliger Fußball-Bundesliga-Torschützkönig und Nationalspieler von TSV 1860 München, ist in Alter von 62 Jahren gestorben.
  • Deutschland. Wolle Kriwanek, der als Schwabenrocker bekannt wurde, ist im Alter von 53 Jahren gestorben.
  • Frankreich. Die US-amerikanische Jazzsängerin Nina Simone starb im Alter von 70 Jahren in ihrem Haus im Süden des Landes.

Montag, 21. April

  • Irak-Krieg (32. Tag)
    • Irak
      • Bagdad. Am Morgen traf der pensionierte US-amerikanische General Jay Garner mit seinem Stellvertreter, dem Briten Tim Gross, und etwa 20 Mitarbeitern in der Stadt ein. Sie sollen nach der Entmachtung Saddam Husseins die politische Neuordnung im Land organisieren.
      • Hilla. Mohammed Hamsa el Subajdi, das frühere Mitglied des Revolutionären Kommandorats wurde in der Stadt etwa 80 Kilometer südlich von Bagdad von Truppen der Oppositionsgruppe Irakischer Nationalkongress (INC) gefangen.
      • Dschamal Mustafa Sultan el Tikrit, der einzige Schwiegersohn von Saddam Hussein, der überlebt hat, hat sich nach Angaben des oppositionellen Irakischen Nationalkongresses (INC) ergeben.
      • Abd al-Chalk Abd Al-Gafar, Saddam Husseins Minister für Erziehung und wissenschaftliche Forschung wurde gefangengenommen.
  • Deutschland.
    • Ostermarsch. Insgesamt versammelten sich in diesem Jahr in 105 Städten zehntausende von Menschen zu den Demonstrationen, die sich in diesem Jahr hauptsächlich gegen den Irak-Krieg wendeten. Unter anderem nahmen heute in Frankfurt am Main rund 2.500 Menschen und in Hamburg etwa 1.500 Menschen an den Abschlusskundgebungen teil.
  • Nigeria. Amtsinhaber Olusegun Obasanjo hat nach vorläufigen Ergebnissen mit rund 66 Prozent der Stimmen die Wahl gewonnen. Die Opposition spricht von massivem Wahlbetrug und kündigt gewalttätige Demonstrationen an.
  • UNO/New York. Der 50-jährige argentinische Jurist Luis Moreno-Ocampo wurde mit großer Mehrheit zum Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) in Den Haag gewählt.

Dienstag, 22. April

Mittwoch, 23. April

  • Eine Gruppe von amerikanischen Kapitalismus-Kritikern http://www.re-code.com rief im Internet dazu auf, Barcode-Etiketten für das Einscannen an Kassen eines bestimmten Supermarktes auszudrucken. Diese Seite ist nach Rechtsstreitigkeiten inzwischen als Satire gekennzeichnet, der entsprechende Dienst wurde entfernt. Die klagende RIAA kündigte Berufung an.

Donnerstag, 24. April

  • Irak. Der frühere irakische Außenminister Tariq Aziz stellt sich den US-amerikanischen Truppen.

Freitag, 25. April

  • USA. In Los Angeles wies ein Bundesrichter die Schließung der Internet-Tauschbörsen Grokster und Morpheus zurück. Begründet wurde die Entscheidung mit der fehlenden Kontrolle der beiden angeklagten Firmen über die getauschten Daten. Außerdem wurde eine 1984 abgewiesene Klage der Filmindustrie gegen Videorecorder als Beispiel herangezogen.

Samstag, 26. April

  • Bagdad/Irak. Irakische Rebellen setzen ein Munitionslager bei Bagdad in Brand. Nach US-amerikanischen Angaben sterben dabei 6 Menschen.
  • Südafrika. Winnie Mandela wird wegen Diebstahls und Betrugs zu 4 Jahren Haft verurteilt.

Sonntag, 27. April

  • In vielen Orten weltweit wird der Tag der Erde begangen, um auf die Belange des Lebens hinzuweisen. In Kassel wird wahrscheinlich wieder die größte Veranstaltung in Deutschland ausgerichtet werden.
  • Deutschland. Dorothee Sölle starb im Alter von 73 Jahren während eines Kongresses. Die Theologin und Religionswissenschaftlerin wurde bekannt durch Aktionen wie die "Politischen Nachtgebete".
  • Argentinien. Bei der ersten Runde der argentinischen Präsidentschaftswahlen liegt Carlos Menem vor Néstor Kirchner. Da jedoch kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht, wird ein zweiter Wahlgang am 18. Mai nötig.

Montag, 28. April

  • Russland. Dem Geheimdienst FSB wird vom inoffiziellen Sprecher der tschetschenischen Regierung und einem ehemaligen FSB-Offizier vorgeworfen an der Geiselnahme im Moskauer Musical-Theater mit einem V-Mann beteiligt gewesen zu sein.
  • Großbritannien. Premier Tony Blair spricht sich für eine Stärkung des transatlantischen Bündnisses und eine Vormachtstellung der USA aus. Er will keine multipolare Welt, in der die USA und Europa Rivalen sind.
  • ISS. Erstmals seit dem Columbia-Unglück dockte wieder ein bemanntes Raumschiff an die Raumstation ISS an. Ohne Probleme dockten die beiden Russen das Sojus-Raumschiff an, mit der nächste Woche die "gestrandeten" Astronauten der ISS, ein Russe und zwei Amerikaner, auf die Erde zurückkehren werden.
  • Deutschland. Die sechs führenden Wirtschaftsinstitute unterstützen die geplante Sozialreform Schröders.
  • Deutschland. Aufgrund sinkender Einschaltquoten gab die ARD heute die Streichung regelmäßiger volkstümlicher Musiksendungen bekannt. Gezeigt werden bei der ARD ab 2004 nur noch einige Shows in den Sommerpausen. Das ZDF hingegen steht zur Volksmusik und wird wohl auch weitere Moderatoren von der ARD übernehmen.
  • Manila/Philippinen. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) gab heute Schätzungen bekannt, wonach China mit einem Verlust von 1-2 Prozentpunkten beim Wirtschaftswachstum zu rechnen hat. Die Hauptstadt Peking sogar mit einem Nullwachstum. Die Universität Peking rechnet nur noch mit 6-7 Prozent in ganz China, statt 9 Prozent Wachstum in vorherigen Berichten.
  • Falludscha/Irak. Bei Schießereien zwischen US-Truppen und Irakern werden mehrere Jugendliche getötet. Zwei Tage später werden vier US-amerikanische Zivilisten getötet und ihre Leichen durch die Stadt geschleift.

Dienstag, 29. April

  • Die WHO hebt die wegen der SARS-Epidemie eingeführten Reisewarnungen für Toronto wieder auf.
  • Bangkok/Thailand. Führende Politiker der ASEAN-Staaten und Taiwans halten in Bangkok einen Sondergipfel ab, um Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS zu beraten. Beschlossen werden u. a. Gesundheitskontrollen an Flughäfen.
  • Palästina. Mahmud Abbas wird als Ministerpräsident Palästinas bestätigt, nachdem er eine Vertrauensabstimmung im Parlament übersteht.
  • Saudi-Arabien. Die USA kündigen an, ihre Militärpräsenz in Saudi-Arabien auf wenige Berater zu reduzieren.

Mittwoch, 30. April

  • Israel, Palästina. Die so genannte Roadmap, der Friedensplan für Nahost, wird den Konfliktparteien übergeben; die erste Stufe beginnt im Mai und soll bis Ende 2003 abgeschlossen sein.
  • USA. Der Senat von North Carolina hat sich für die Aussetzung der Todesstrafen in den nächsten zwei Jahren ausgesprochen. Diese Zeit soll genutzt werden um die Verhältnismäßigkeit der Todesstrafe zu prüfen. 202 zum Tode verurteilte Gefangene erhalten so eine kleine Chance.

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