Martinroda (bei Vacha)

Martinroda (bei Vacha)
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Martinroda (bei Vacha)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Martinroda hervorgehoben
50.79972222222210.066666666667380
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Wartburgkreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Vacha
Höhe: 380 m ü. NN
Fläche: 6,3 km²
Einwohner:

274 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km²
Postleitzahl: 36404
Vorwahl: 036962
Kfz-Kennzeichen: WAK
Gemeindeschlüssel: 16 0 63 053
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 4
36404 Vacha
Webpräsenz: www.vg-vacha.de
Bürgermeister: Helmut Limburg (SV 59 Martinroda)
Lage der Gemeinde Martinroda im Wartburgkreis
Andenhausen Bad Liebenstein Bad Salzungen Barchfeld Berka/Werra Berka vor dem Hainich Bischofroda Brunnhartshausen Buttlar Creuzburg Dankmarshausen Dermbach Diedorf Dippach Dorndorf Ebenshausen Empfertshausen Ettenhausen an der Suhl Fischbach Frankenroda Frauensee Geisa Gerstengrund Gerstungen Großensee Hallungen Hörselberg-Hainich Ifta Immelborn Kaltenlengsfeld Kaltennordheim Klings Krauthausen Lauterbach Leimbach Marksuhl Martinroda Merkers-Kieselbach Mihla Moorgrund Nazza Neidhartshausen Oechsen Ruhla Schleid Schweina Seebach Stadtlengsfeld Steinbach Tiefenort Treffurt Unterbreizbach Urnshausen Vacha Völkershausen Weilar Wiesenthal Wölferbütt Wolfsburg-Unkeroda Wutha-Farnroda Zella ThüringenKarte
Über dieses Bild

Martinroda ist eine Gemeinde im Wartburgkreis in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort Martinroda liegt in der Vorderröhn etwa 11 km (Luftlinie) westlich der Kreisstadt Bad Salzungen. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Vacha an, welche ihren Verwaltungssitz in der Nachbarstadt Vacha hat.

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt Martinroda an die Stadt Vacha einschließlich der zu Vacha gehörigen Kleinsiedlung Badelachen; im Nordosten und Osten folgt die Gemeinde Dorndorf mit Ortsteil Dietlas, im Osten die Stadt Stadtlengsfeld. Im Südosten grenzt die Gemeinde an Gehaus mit dem Ortsteil Hohenwart, im Süden folgt Wölferbütt und im Westen Völkershausen mit den Ortsteilen Willmanns, Rodenberg, Lutterhof, Hedwigshof, Sauermühle, Furthmühle und Busengraben.[2]

Berge

Die Landschaft um das im Stadtlengsfelder Hügelland gelegene Martinroda wird von den markanten Kuppen der östlichen Kuppenrhön geprägt. Dies gilt insbesondere für die unmittelbar westlich befindlichen Berge Öchsen (627,2 m ü. NN) und Dietrichsberg (668,9 m ü. NN). Als höchster Punkt der Gemeinde Martinroda gilt der Schorn (452,3 m ü. NN). Bedeutend sind ferner der Riesenberg (378,4 m ü. NN) und der Hoppberg (378,1 m ü. NN).[3]

Gewässer

Die Gemarkung liegt im Flusssystem der Werra. Die Öchse, mit ihren Zuflüssen Nußgraben und Schiegelbach, entwässert den nördlichen, westlichen und südlichen Teil der Gemeinde; der östliche Rand entwässert über den Riesengraben in das Tal der Felda und somit wiederum in die Werra.[3]

Geschichte

Das Gebiet um den Berg Oechsen war bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit ein Zentrum der Besiedlung und durch die Anlage von Wallburgen in Gipfellagen geschützt. Grabungsfunde aus der Zeit der Kelten veranlassten in den 1990er Jahren die Gründung eines Freilichtmuseums „Keltendorf“ am Südwesthang des Öchsenberges, in der Gemeinde Sünna.

Der Ortsname Martinroda findet sich am 29. März 1389 als erste beurkundete Erwähnung. Martinroda ist geschichtlich sehr eng mit dem nur 2 km entfernten Nachbarort Völkershausen verbunden, wo sich die Pfarrkirche Martinrodas befand. Martinroda gehörte mit zu den Besitztümern und restlichen Gebietsteilen, welche von den Herren von Frankenstein 1330 an die Grafen von Henneberg verkauft wurden. Die Henneberger besaßen im 13. Jahrhundert bereits einen Burgsitz in Völkershausen und übten die niedere Gerichtsbarkeit aus. Martinrodaer Bauern belagerten 1525 die Burganlagen in Völkershausen und Dietlas. Die Reformation führte Hans (der Fünfte) von Völkershausen (1481–1542) nach dem Weggang des katholischen Pfarrers Michael Tratter im Jahre 1534 ein. Der erste evangelische Pfarrer hieß Ludwig Landgraf. Um 1610 zählte der Ort gerade 17 Häuser. Während der 1635 eingeschleppten Pest verstarben 35 Personen, auch die durchziehenden Heerscharen, namentlich die Kroaten, verschonten den Ort nicht. 1707 starb der letzte Herr von Völkershausen, und Landgraf Karl von Hessen zog deshalb die Hälfte des Gerichtes, als heimgefallenes Hersfelder Lehen, an sich und kaufte auch die Allodialgüter. Völkershausen bildete so bereits im 18. Jahrhundert mit den Dörfern Wölferbütt, Willmanns und Martinroda bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichte einen verwaltungsrechtlichen Sonderfall im späteren Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, ein landgräflich-hessisches Patrimonialamt. Martinroda erhielt 1804 eine eigene Schule.

1879 wurden, basierend auf der Volkszählung von 1875, erstmals statistische Angaben zum Ort Martinroda publiziert. Dieser hatte zum Stichtag 42 Wohnhäuser mit 240 Einwohnern. Die Größe der Martinrodaer Flur betrug damals 209,8 ha, davon Höfe und Gärten 7,4 ha, Wiesen 28,6 ha, Ackerfläche 129,1 ha, Wald 6,7 ha, Teiche, Bäche und Flüsse 0,1 ha. Auf Wege, Triften, Ödland und Obstbauplantagen entfielen 37,8 ha. Die Waldfläche wurde im 20. Jahrhundert durch Aufforstung ertragsarmer Äcker an der Vachaer Grenze und durch die Zuführung eines Forstes an der Grenze zu Wölferbütt beträchtlich vergrößert und beträgt gegenwärtig etwa 56 % der Gesamtfläche. Zum Viehbestand: die Martinrodaer hatten 123 Rinder, 82 Schafe, 41 Schweine und 12 Ziegen.[4]

Die um die Jahrhundertwende einsetzende Kaliindustrie schuf auch für die Martinrodaer Bevölkerung Arbeitsplätze, in den Nachbarorten Dietlas, Menzengraben und Merkers entstanden Schachtanlagen. Großes Glück hatte die Gemeinde beim Gebirgschlag von Völkershausen im März 1989. Die in der neuerbauten Friedhofskapelle angebrachte Glocke trägt auch zur Erinnerung an dieses Ereignis die Inschrift „Gott segne und erhalte Martinroda".

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1995 – 301
  • 2000 – 309
  • 2005 – 295
  • 2010 – 274
Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik - Werte vom 31. Dezember

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Martinroda setzt sich aus sechs Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

  • SV 59 Martinroda: 4 Sitze
  • FFW Martinroda: 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[5]

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Helmut Limburg (WG SV Martinroda) wurde am 6. Juni 2010 gewählt.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch die Nachbarstadt Vacha führten seit dem Mittelalter wichtige Heer- und Handelsstraßen nach Hessen, Thüringen und Franken. Diese Straßenverläufe werden mit den heutigen Bundesstraßen 62 und 84 weiterhin genutzt. Der nächstgelegene Anschluss an die A 4 befindet sich im hessischen Ort Friedewald. Martinroda ist mit Vacha über die Landstraße 2601 verbunden.

Schienenverkehr

Die nächstgelegenen Anschlussbahnhöfe befinden sich in Bad Salzungen, Bad Hersfeld und Eisenach.

Busverkehr

Nach Martinroda verkehren (nur werktags) die Buslinien L-114 (Vacha - Völkershausen - Martinroda - Vacha) und L-115 (Vacha - Völkershausen - Martinroda - Willmanns - Wölferbütt - Oechsen) der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH (VGW) .[7]

Ansässige Unternehmen

In Martinroda befindet sich als örtlicher Arbeitgeber der Sitz der Tierzucht Martinroda/Rhön GmbH.

Weblinks

 Commons: Martinroda (bei Vacha) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Thüringer Landesvermessungsamt TK350 Übersichtskarte - Thüringen , Erfurt (ab 1991)
  3. a b Thüringer Landesvermessungsamt TK25 - Blatt 5126 Vacha, Erfurt 1997, ISBN 3-86140-062-6
  4. C. Kronfeld, Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879.
  5. Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Februar 2010.
  6. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
  7. Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH - Fahrplan

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