Martinikerk (Groningen)

Martinikerk (Groningen)
Die Martinikerk in Groningen

Die reformierte Martinikerk ist die älteste Kirche in der niederländischen Stadt Groningen.

Geschichte

Arp-Schnitger-Orgel in der Martinikerk Groningen

Archäologisch sind mehrere Vorgängerbauten der Martinikerk nachgewiesen. Eine hölzerne Kirche entstand um 800, die vermutlich im frühen 10. Jahrhundert durch einen Bau aus Tuffstein ersetzt wurde. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde an deren Stelle eine Kreuzbasilika im romanisch-gotischen Übergangsstil errichtet. Diese Kirche ist auf dem Stadtsiegel von 1245 dargestellt. Im frühen 15. Jahrhundert setzte ein durchgreifender gotischer Umbau der ganzen Anlage ein. Nach dem Bau des Chors mit Chorumgang wurde das Kirchenschiff als Hallenkirche ausgebaut. 1468 stürzte der alte Kirchturm ein, wobei das Kirchenschiff beschädigt wurde. Der Bau wurde nach Westen erweitert. Ein neuer Turm entstand zwischen 1469 und 1482.

Die erste Bauphase der berühmten Orgel der Martinikerk geht auf 1450 und 1482 zurück. Ihre heutige Gestalt verdankt sie den Erweiterungen durch Arp Schnitger (1692), seinem Sohn Franz Caspar Schnitger (1729) und Albertus Antonius Hinsz (1740).

1559 wurde die Martinikerk Bischofskirche des neuen Bistums Groningen, das 1594 im Zuge der Reformation aufgelöst wurde. 1611 wurde der Kommandant des Staatenkastells Groningen, Johannes Corputius im Chor der Kirche beigesetzt. Corputius war Angehöriger des calvinistischen Glaubens und hatte für Moritz von Oranien und Wilhelm Ludwig von Nassau im Achtzigjährigen Krieg gekämpft.

Im 17. Jahrhundert wurde die Dachlandschaft der Kirche bei Renovierungen stark verändert. Diese Maßnahme wurde auch wegen konstruktiver Mängel in den 1970er Jahren rückgängig gemacht.

Die Martinikerk wird heute werktags vor allem durch die Universität genutzt. An Sonn- und Feiertagen dient sie nach wie vor gottesdienstlichen Zwecken.

Weblinks

 Commons: Martinikerk (Groningen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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