Martin Schaudt

Martin Schaudt

Martin Schaudt (* 7. Dezember 1958 in Albstadt) ist ein deutscher Dressurreiter.

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Werdegang

Martin Schaudt wurde durch seinen Vater zum Reiten gebracht, der selbst Pferde besaß und als Vielseitigkeitsreiter aktiv war. Nachdem er zuerst lieber auf Ponys ritt, freundete er sich auch mit Großpferden an und wurde mit 16 Jahren Baden-Württembergischer Meister der Junioren im Vielseitigkeitsreiten. Von 1979 bis 1980 war er auf der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Dort brachte ihn sein Hannoveraner Fuchswallach Egbert zur Dressur, da sich herausstellte, dass dessen Begabungen mehr in der Dressur denn in der Vielseitigkeit lagen. Dabei erhielt Schaudt Unterstützung von seinem damaligen Ausbilder Siegfried Peilicke, dem früheren Bundestrainer der Jungen Reiter und Junioren. Mit Egbert erlangte er die ersten Siege in S-Dressuren, erhielt 1985 das Goldene Reiterabzeichen und gewann schließlich seinen ersten Grand Prix.

Schaudt hatte ein Jura-Studium begonnen, zog es dann aber vor, den Reitsport zu seinem Beruf machen. Auf Wunsch des Vaters absolvierte er jedoch zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Im Anschluss baute er sich seinen eigenen Dressur- und Ausbildungsstall auf dem Anwesen in Albstadt auf, welches sein Vater schon 1973 erworben hatte. Die großzügigen Weiden werden ganzjährig genutzt, denn eine möglichst natürliche Haltung seiner Pferde mit viel Bewegung und freiem Kontakt zu Artgenossen ist für Schaudt ganz besonders wichtig. Somit gilt er in Fachkreisen als Exot, denn wer sonst hätte den Mumm so teure Pferde wie Weltall VA (jetzt unter Dieter Laugks), Elvis VA (jetzt unter Nadine Capellmann) oder Aramis (jetzt unter Sonja Bolz) gemeinsam auf eine Wiese zu stellen.

Erfolge

1995 wurde Schaudt auf seinem Pferd Durgo, einem braunen Westfalen-Wallach, mit der Mannschaft Europameister der Dressurreiter, in der Einzelwertung belegte er den 4. Platz. Ebenfalls mit Durgo erreichte er bei den Olympischen Spielen 1996 den 9. Platz in der Einzelwertung und gewann mit der Mannschaft Gold. Mit Weltall VA, einem braunen Hannoveraner Wallach von Weltmeyer x Picard, konnte er diesen Erfolg bei den Olympischen Spielen 2004 wiederholen, wieder gewann er mit der deutschen Dressurmannschaft Gold. 1994, 1997 und 2004 wurde er Deutscher Meister und hält zusammen mit Weltall VA bis heute mit 2064 Punkten den Weltrekord in der schwersten Dressurprüfung der Welt, dem Grand Prix Spécial.

Nach dem Verkauf von Weltall im Jahr 2007 nahm Schaudt nicht mehr am internationalen Turniersport teil, konzentrierte sich jedoch weiterhin auf die Ausbildung junger Dressurpferde. So bildete er unter anderem zusammen mit seiner Frau die Stute Girasol aus, die er im Mai 2010 an Nadine Capellmann verkaufte.[1] Mit dem 2003 geborenen Hannoveraner-Wallach Despino wurde er im Juli 2011 baden-württembergischer Landesmeister der Dressurreiter.[2]

Schaudt nahm nur an sehr wenigen Lehrgängen teil und bezeichnet sich selbst als Autodidakt. Am meisten Spaß macht ihm die Ausbildung von jungen Pferden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Girasol Sold to Nadine Capellmann, www.eurodressage.com (englisch)
  2. Ergebnis baden-württembergische Landesmeisterschaft Dressur 2011

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