Martin-Gropius-Bau

Martin-Gropius-Bau
Gesamtansicht von Nordwesten

Der Martin-Gropius-Bau, das ehemalige Kunstgewerbemuseum Berlin, ist ein Ausstellungshaus im Berliner Ortsteil Kreuzberg, das große temporäre Ausstellungen beherbergt. Das Gebäude befindet sich in der Niederkirchnerstraße 7. Es liegt unmittelbar an der Grenze zum Bezirk Mitte und befand sich bis 1990 direkt an der Berliner Mauer auf West-Berliner Seite.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

Errichtet wurde der Bau 1877 bis 1881 von den Architekten Martin Gropius (einem Großonkel von Walter Gropius) und Heino Schmieden im Stil der italienischen Renaissance. Zentraler Bestandteil des Gebäudes ist ein großer Lichthof, die Zwischenräume der Fenster sind mit Mosaiken und den Wappen deutscher Länder geschmückt. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Ludwig Brunow, Otto Geyer, Emil Hundrieser, Otto Lessing, Rudolf Siemering und Louis Sussmann-Hellborn. Der Grundriss ist quadratisch mit einer Seitenlänge von ca. 70 m und eine Höhe von etwa 26 m.

Konzipiert als Kunstgewerbemuseum war in dem Gebäude nach dem Ersten Weltkrieg das Museum für Vor- und Frühgeschichte, sowie die Ostasiatische Kunstsammlung untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau durch Bomben schwer beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1978 unter Leitung der Architekten Winnetou Kampmann und Ute Weström, nachdem das Gebäude auf Initiative von Walter Gropius 1966 unter Denkmalschutz gestellt worden war. Noch während der Bauarbeiten wurde das Haus 1981 mit einer Schinkel-Ausstellung eingeweiht.

Eine weitere Renovierung wurde zwischen 1998 und 2000 mit Bundesmitteln durchgeführt. Dabei wurde eine Klimaanlage eingebaut und der Nordeingang wurde wieder Haupteingang.
Zur Eröffnung nach dem Umbau wurde 1999 eine Ausstellung zur 50-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gezeigt. Die Planung des Umbaus erfolgte durch die Architektengemeinschaft Hilmer & Sattler und Albrecht sowie Volkhausen und Lubkoll.

Seither werden auch architekturhistorische Führungen im Haus angeboten.

Galerie

Ausstellungen

Als wichtige Ausstellungen, die in dem Gebäude zu sehen waren, sind die deutsche Erstausstellung des Schatzes des Priamos 1881 bis 1885, die Wiedereröffnungsausstellung 1999, die Preußenausstellung 1981, Zeitgeist 1982, die Schauen zur Internationalen Bauausstellung 1984, zur 750-Jahrfeier Berlins 1987, die Ausstellung Stationen der Moderne. Die bedeutendsten Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland 1988/1989, die Ausstellung Berlin–Moskau / Moskau–Berlin 2003/2004, sowie die beiden internationalen Kunstausstellungen 1982 und 1991 zu nennen.

Von Oktober 2005 bis Januar 2006 fand eine Ausstellung mit dem Titel Rundlederwelten im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 statt. In Franck Goddios Ausstellung Ägyptens versunkene Schätze, die vom 13. Mai bis 4. September 2006 lief, kamen 450.000 Besucher in den Martin-Gropius-Bau.[1] Beeindruckend war die Präsentation zweier bronzener Rossebändiger im Lichthof anlässlich der Ausstellung Macht und Freundschaft. Berlin–St. Petersburg 1800–1860 im Jahre 2008.

Im Frühjahr 2009 lief die Ausstellung Sechzig Jahre. Sechzig Werke. Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland. Von Oktober 2009 bis 18. Januar 2010 war die Bilderausstellung des Hamburger STERN-Fotografen Harald Schmitt – Sekunden, die Geschichte wurden. Fotografien vom Ende des Staatssozialismus zu sehen. Die folgende Ausstellung bis zum 6. Juni 2010 war Schätze des Aga Khan Museum.

Im Rahmen der Berliner Festwochen fanden 2010 im Martin-Gropius-Bau die Ausstellungen Olafur Eliasson – Innen Stadt Außen, Frida Kahlo – Retrospektive und TeotihuacanMexikos geheimnisvolle Pyramidenstadt statt.

Im Jahr 2011 wurde im Martin-Gropius-Bau die Ausstellung Polen–Deutschland. Tür an Tür. 1000 Jahre Kunst und Geschichte gezeigt.

Siehe auch

Literatur

  • Winnetou Kampmann, Ute Weström: Martin Gropius Bau – Die Geschichte seiner Wiederherstellung. Prestel, München: 1999. 192 Seiten. ISBN 3-7913-2061-0
  • Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hg.): Berlin baut 5: Der Martin-Gropius-Bau. Berlin: 1988, 55 Seiten.

Weblinks

 Commons: Martin-Gropius-Bau – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tagesspiegel: Ägypten-Ausstellung beendet – 450 000 im Gropius-Bau, 5. September 2006.
52.50638888888913.381944444444

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Martin Gropius Bau — is one of the most famous and most beautiful exhibition halls in Germany.It was built in Berlin by architects Martin Gropius (for whom it is named ) and Heino Schmieden in the Renaissance style, as an arts and crafts museum. It was opened in 1881 …   Wikipedia

  • Martin-Gropius-Bau — 52° 30′ 23″ N 13° 22′ 55″ E / 52.5064, 13.3819 …   Wikipédia en Français

  • Martin-Gropius-Bau — Front view from Niederkirchnerstraße in 2005 Martin Gropius Bau, originally a museum of applied arts and a listed historical monument since 1966, is a well known Berlin exhibition hall located at Niederkirchnerstraße 7 in Berlin Kreuzberg.… …   Wikipedia

  • Martin-Gropius-Bau (Koblenz) — Der Martin Gropius Bau in Koblenz Ehrenbreitstein Der Martin Gropius Bau in Koblenz ist das Haupthaus des ehemaligen preußischen Garnisonslazaretts der Festung Koblenz. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Martin-Gropius-Bau (Begriffsklärung) — In folgenden Städten befindet sich ein Martin Gropius Bau des Architekten Martin Gropius: Berlin Kreuzberg, siehe Martin Gropius Bau Koblenz Ehrenbreitstein, siehe Martin Gropius Bau (Koblenz) Eberswalde, siehe Martin Gropius Krankenhaus …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Gropius — Martin Carl Philipp Gropius (August 11, 1824, Berlin December 13, 1880) was a German architect. Second Gewandhaus, Leipzig, 1882–84 Contents 1 Life …   Wikipedia

  • Martin Gropius — (* 11. August 1824 in Berlin; † 13. Dezember 1880 ebenda; vollständiger Name: Martin Carl Philipp Gropius) war ein deutscher Architekt. Er war ein Großonkel des Architekten und Bauhaus Begründers Walter Gropius. Konzerthaus in Leipzig (1882–1884) …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Gropius Krankenhaus — The Martin Gropius Krankenhaus is a neuro psychiatric hospital in Eberswalde, Germany. It was built from 1862–1865 by architect Martin Gropius from Berlin. It was commissioned by the Estates of the then Prussian Province of Brandenburg as an… …   Wikipedia

  • Gropius-Bau — Gesamtansicht im Jahre 2005 Der Martin Gropius Bau, das ehemalige Kunstgewerbemuseum Berlin, ist ein Ausstellungshaus in Berlin, das große temporäre Ausstellungen beherbergt. Er befindet sich in der Niederkirchnerstraße 7 in Berlin Kreuzberg. Bis …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Gropius Krankenhaus — Haupteingang …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”