Markus Merk

Markus Merk
Markus Merk
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Persönliches
Name Markus Merk
Geburtstag 15. März 1962
Geburtsort Kaiserslautern
Land Deutschland
Vereinsinformationen
Verein 1. FC Kaiserslautern
Einstufung
1984–2008
1985–2008
1988–2008
1992–2007


DFB-Schiedsrichter
2. Bundesliga
1. Bundesliga
FIFA-Schiedsrichter
A-Länderspiele
Europapokal

78
339

50
78
Endspiele
DFB-Pokal 1992/93
Europapokal der Pokalsieger 1996/97
UEFA Champions League 2002/03
Fußball-Europameisterschaft 2004

Markus Merk (* 15. März 1962 in Kaiserslautern) ist ein ehemaliger deutscher Fußballschiedsrichter. Seit Frühjahr 2004 ist er (mit damals 242 Partien) Rekordschiedsrichter der Fußball-Bundesliga.

Von 1988 bis 2008 leitete er Spiele in der Fußball-Bundesliga, zwischen 1992 und 2007 war er auch als FIFA-Schiedsrichter im Einsatz. Dreimal wurde er zum „Weltschiedsrichter des Jahres“ gewählt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Markus Merk, Sohn des Ehrenmitgliedes des 1. FC Kaiserslautern Rudi Merk[1], war in seiner Jugend zehn Jahre lang Ministrant. Er lebt in Otterbach bei Kaiserslautern, ist verheiratet und hat einen Sohn. Sein Heimatverein ist der 1. FC Kaiserslautern.

Merk ist ausgebildeter Zahnmediziner, seine Promotion erfolgte 1990. Bis Anfang 2005 betrieb er eine Zahnarztpraxis in Kaiserslautern. Nach deren Veräußerung betätigt er sich als Veranstalter von (Motivations-)Seminaren in ganz Deutschland. Seit dem 14. August 2010 moderiert er überdies beim türkischen Fernsehsender Lig TV zusammen mit Sansal Büyüka und Mustafa Denizli die Fußballsendung Maraton.[2][3] Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

In Freizeit und Urlaub betätigt sich Merk seit 1991 ehrenamtlich in Indien. 1999 mündete sein Engagement in ein umfassendes Hilfsprojekt in und um die Stadt Sogospatty (Südindien), das er mit der Gründung des Vereins Indienhilfe Kaiserslautern ins Leben gerufen hat. Das Projekt errichtet und betreut Schulen, Waisenhäuser und andere soziale Einrichtungen.

Um sich körperlich fit zu halten, widmet Merk sich nebenher auch dem Triathlon.

Wichtige Einsätze

Spiele

Sein erstes Fußball-Bundesliga-Spiel leitete Merk am 20. August 1988 zwischen VfL Bochum und Bayer Uerdingen (1:1), 1993 pfiff er das DFB-Pokal-Finale zwischen Bayer 04 Leverkusen und den Amateuren von Hertha BSC.

Am 3. Dezember 1997 Pfiff Merk das DFB-Pokal-Spiel in Aachen. Alemannia empfing Waldhof Mannheim. Schiedsrichter Markus Merk setzte nach Krohms im Nachschuss verwandelten Elfmeter das Spiel mit Schiedsrichterball fort, nachdem aus dem Mannheimer Block ein zweiter Ball aufs Spielfeld geflogen war. Der Protest der Alemannia gegen die Wertung des Spiels wurde abgewiesen. Alemannia verlor das Spiel im Elfmeterschießen. Merk:"Als Fußballer war das für mich genauso unfaßbar wie für die Aachener Zuschauer auf den Rängen, und natürlich empfinde ich das für den betroffenen Verein, in diesem Fall die Alemannia, auch als nicht gerecht. Aber für mich war und ist es die richtige Entscheidung, wenn auch ein ganz bitterer Beigeschmack bleibt."

Sein wohl bekanntestes Spiel in der Bundesliga war die Partie des Hamburger SV gegen den FC Bayern München am letzten Spieltag der Saison 2000/01, bei der Merk in der Nachspielzeit nach einem Rückpass des Hamburgers Tomáš Ujfaluši auf Torhüter Mathias Schober auf indirekten Freistoß für die Bayern entschied.[4] Patrik Andersson verwandelte zum 1:1-Endstand, und die Bayern wurden anstelle des FC Schalke 04 Deutscher Meister. Weil Schalker Fans ihn für die verlorene Meisterschaft verantwortlich machten, wurde Merk bis zum Ende seiner Schiedsrichtertätigkeit nicht wieder bei einem Spiel mit Schalker Beteiligung eingesetzt.

Bedeutende internationale Einsätze waren unter anderen 1997 das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger zwischen Paris St. Germain und dem FC Barcelona (0:1), das Eröffnungsspiel der EM 2000 zwischen Belgien und Schweden (2:1), 2002 sein erstes WM-Spiel zwischen Japan und Russland, 2003 das Finale der Champions League zwischen Juventus Turin und dem AC Mailand sowie am 4. Juli 2004 das Endspiel der Europameisterschaft zwischen Gastgeber Portugal und Griechenland (0:1).

Merk leitete das Halbfinale des Confed-Cups 2003 zwischen Kamerun und Kolumbien, während dessen der Kameruner Spieler Marc-Vivien Foé ohne Fremdeinwirkung zusammenbrach und wenig später im Krankenhaus an Herzversagen verstarb.

Am 17. November 2007 leitete Merk mit der Partie zwischen Norwegen und der Türkei (1:2) sein 50. und zugleich letztes Länderspiel. Seine Bundesligakarriere endete in der Saison 2007/08 nach insgesamt 339 Einsätzen. Zum Abschluss pfiff er am 34. Spieltag die Partie des FC Bayern München gegen Hertha BSC (4:1) als letztes Bundesligaspiel. Seine Karriere beendete er mit dem Abschiedsspiel von Oliver Kahn am 2. September 2008. Dabei spielte Bayern München gegen die DFB-Nationalmannschaft 1:1.

Turniere

1992 war Merk als Schiedsrichter bei den Olympischen Spielen in Barcelona tätig, wurde jedoch nur in zwei Spielen eingesetzt. Im Jahr 2000 war er Schiedsrichter bei der Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden und leitete dort drei Partien, unter anderem das Eröffnungsspiel und das Halbfinale zwischen Italien und den Niederlanden. 2002 war er bei der Weltmeisterschaft in Korea und Japan bei zwei Spielen im Einsatz.

Bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal war Merk Schiedsrichter der beiden Vorrundenpartien zwischen Frankreich und England (2:1) sowie zwischen Dänemark und Schweden (2:2). Von der UEFA wurde er zudem mit der Leitung des Endspiels der Europameisterschaft zwischen Portugal und Griechenland (0:1) betraut. Merk war damit erst der zweite deutsche Schiedsrichter nach Rudi Glöckners WM-Endspiel 1970, dem die Ehre zuteil wurde, das Endspiel einer Welt- oder Europameisterschaft zu leiten. Als Assistenten standen ihm dabei Jan-Hendrik Salver und Christian Schräer zur Seite.

2006 leitete er bei der Weltmeisterschaft in Deutschland die Spiele Niederlande gegen Serbien-Montenegro (1:0), Brasilien gegen Australien (2:0) und Ghana gegen die USA (2:1).

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Oliver Trust, Markus Merk: BeWEGEnd. Bombus-Verlag, München 2005
  • Markus Merk: Untersuchungen zur Formänderung kalt- und heißpolymerisierender Prothesenkunststoffe nach Behandlung im Ultraschallbad, vorgelegt von Markus Merk. Köln, Univ.-Diss., 1990

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Rudi Merk gestorben“, SWR, 17. Januar 2008
  2. Markus Merk LİG TV’DE. 8. August 2010, abgerufen am 15. August 2010.
  3. Peter Dörr: Markus Merk – Neue TV-Karriere in der Türkei. In: bild.de. 21. August 2010, abgerufen am 20. August 2010.
  4. Der Spiegel. Artikel vom 20. Mai 2001


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Schiedsrichter des Jahres
Saison 1994/1995
1995/1996
Markus Merk
1994/1995
Markus Merk

Saison 1995/1996
1996/1997
Alfons Berg
1998/1999
Hellmut Krug

Saison 1999/2000
2000/2001
Herbert Fandel
2001/2002
Hellmut Krug

Saison 2002/2003
2003/2004
Markus Merk
2002/2003
Markus Merk

Saison 2003/2004
2004/2005
Herbert Fandel
2004/2005
Herbert Fandel

Saison 2005/2006
2006/2007
Herbert Fandel
2006/2007
Herbert Fandel

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2008/2009
Florian Meyer

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