Marktbereinigung

Marktbereinigung

Unter Marktbereinigung versteht man in der Wirtschaftswissenschaft einen Prozess, bei dem sich die Zahl der Anbieter in einem Markt verringert.

Die Marktbereinigung ist ein Marktmechanismus, der die Situation eines Überangebotes beseitigt.[1] Einige Anbieter erzeugen Güter, die zu teuer sind oder aus anderen Gründen (z. B. veraltete Technik, Gestaltung, die den Nachfragergeschmack nicht mehr trifft, oder veränderte Rahmenbedingungen[2]) nicht verkauft werden können.

Diese Anbieter verschwinden dann vom Markt, sei es, weil sie von anderen Anbietern aufgekauft werden,[3] weil sie sich aus dem Markt zurückziehen und nur noch andere Märkte bedienen oder weil sie Insolvenz anmelden[4].[5]

Eine Marktbereinigung kann u. a. Ergebnis eines Verdrängungswettbewerbs oder Ruinösen Wettbewerbs sein oder Infolge von Wirtschaftskrisen entstehen.

Das Insolvenzrecht hat in Marktwirtschaften bei der Marktbereinigung eine wichtige Funktion inne.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Norbert Berthold: Mehr Effizienz und Gerechtigkeit: Wege zur Entflechtung des Sozialstaates, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik 2005, S. 233-254.
  • Wolfgang L. Brunner/Uwe Matzner: Erhebliche Konditionenunterschiede - Anbieterlandschaft wandelt sich am Konsumentenkreditmarkt, in: Betriebswirtschaftliche Blätter 2009, S. 218-219.
  • Florian Dausend/Frank Bruder: Distressed M&A - Unternehmenskauf in der Krise und Insolvenz, in: Corporate Finance Law 2010, S. 234-237.
  • Kerstin Emrich: Konzentration im Sortimentsbuchhandel. Diagnose, Prognose und Handlungsempfehlungen. 1. Auflage, Gabler Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2458-2.
  • Susanne Hilger: Zwischen Demontage und Wiederaufbau - Unternehmen und alliierte Besatzungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel der Firma Henkel, Düsseldorf, in: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte 2001, S. 198-220.
  • o.V.: Börsen - Zwischen Tradition und Marktbereinigung, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 2009, S. 1249.

Einzelnachweise

  1. Markus M. Müller/Roland Sturm: Wirtschaftspolitik kompakt. 1. Auflage, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-14497-9, S. 241.
  2. Frank Dornseifer: Alternative Investments - Bedeutung und Rahmenbedingungen in einem geänderten Marktumfeld, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 2009, 360, 362.
  3. Achim Fey/Wolfgang Neyer: Entschärfung der Mantelkaufregelung für Sanierungsfälle, in: Der Betrieb 2009, 1368, 1371.
  4. Beck/Depré: Praxis der Insolvenz, 2. Auflage, Verlag Vahlen, München 2010, ISBN 978-3-8006-3574-0, § 1, Rn. 126.
  5. vgl. für die Situation bei deutschen Bauunternehmen: Sammy Ziouziou/Erich Gluch: Die deutschen Bauunternehmen – kein Hang zur Größe, in: ifo Schnelldienst, Heft 19/2010, S. 22.
  6. Frege/Keller/Riedel: Insolvenzrecht, 7. Auflage, Verlag C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56019-4, Rn. 4.

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