- Mariä Opferung
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Der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem ist ein Mariengedenktag im Liturgischen Jahr der katholischen Kirche („Mariä Tempelgang“) und (mit anderem Namen und älterem Festinhalt) der orthodoxen Kirchen („Einführung unserer allheiligen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria, in den Tempel“). Festtag ist der 21. November bzw. 4. Dezember nach dem julianischen Kalender.
Im Osten ist dieser Tag seit dem 6. Jahrhundert der außerbiblischen Legende von der Darbringung des Mädchens Maria als „Tempeljungfrau“ durch ihre Eltern Joachim und Anna gewidmet.
Die römische Kirche übernahm das Fest, nachdem es lange abgelehnt worden war, im 14. Jahrhundert unter dem Namen „Mariä Opferung“ (Praesentatio Beatae Mariae Virginis).
Die Liturgiereform löste den Gedenktag von der Legende. Sein Inhalt ist nun die (auch der Legende zugrundeliegende) Maria-Zion-Tempel-Typologie.
Schon in der Darstellung des Lukasevangeliums ist Maria Urbild und vollkommene Verkörperung der Tochter Zion, also Israels in seinem Leiden, seiner Hoffnung und seinem Glauben. Indem sie Mutter des Gottessohnes wird, ist sie zugleich der neue Tempel oder Tabernakel und Mutter und Lebensquelle der Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese enge Verbindung zwischen Maria und dem Geheimnis der Kirche dadurch zum Ausdruck gebracht, dass es die Darlegungen über die Gottesmutter zum Abschluss der Konstitution über die Kirche Lumen Gentium machte.
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