Marita Koch

Marita Koch
Medaillenspiegel
Marita Koch
Marita Koch
200- und 400-Meter-Läuferin
Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik
Olympische Spiele
Gold 1980 Moskau 400 Meter
Silber 1980 Moskau 4x 400 Meter
Weltmeisterschaften
Silber 1983 Helsinki 100 Meter
Gold 1983 Helsinki 200 Meter
Gold 1983 Helsinki 4x 100 Meter
Gold 1983 Helsinki 4x 400 Meter
Europameisterschaften
Gold 1978 Prag 400 Meter
Gold 1978 Prag 4x 400 Meter
Gold 1982 Athen 400 Meter
Gold 1982 Athen 4x 400 Meter
Gold 1986 Stuttgart 400 Meter
Gold 1986 Stuttgart 4x 400 Meter
Hallenweltmeisterschaften
Gold 1985 Paris 200 Meter

Marita Koch (jetzt Marita Meier-Koch) (* 18. Februar 1957 in Wismar) ist eine ehemalige Leichtathletin (DDR). Sie gewann bei den Olympischen Spielen 1980 die Goldmedaille über 400 Meter und hält noch immer den Weltrekord über die 400 Meter sowie den Europarekord über 200 Meter.

Ihr Trainer war Wolfgang Meier, mit dem sie auch verheiratet ist. Sie betreibt ein Modegeschäft in Rostock.

Marita Koch hatte bei einer Größe von 1,71 m ein Wettkampfgewicht von 61 kg.

Inhaltsverzeichnis

Erfolge

Marita Koch schlägt Marlies Göhr bei einem 200-Meter-Lauf 1984.

Nachdem Marita Koch an den Olympischen Spielen 1976 verletzungsbedingt (Muskelriss) nicht teilnehmen konnte, wurden die Olympischen Spiele 1980 in Moskau zu ihren einzigen Spielen. Dabei holte sie mit dem Sieg über 400 Meter und gemeinsam mit der DDR-Staffel über 4x400 Meter gleich zwei Medaillen. Die 400 Meter gewann sie in 48,88 Sekunden. In der Staffel holte sie als Schlussläuferin gemeinsam mit Gabriele Löwe, Barbara Krug und Christina Lathan Silber.

An den Olympischen Spielen 1984 konnte sie wegen des Boykotts der sozialistischen Staaten nicht teilnehmen. Für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul war sie dann allerdings wieder fest eingeplant. Doch kurz zuvor trat sie vom aktiven Sport zurück. Sie gab an, ihre Sehnen schmerzten zu sehr und sie glaube nicht daran, „es noch einmal schaffen zu können.“[1]

Marita Koch erlebte mit den Weltmeisterschaften 1983 auch nur einen Weltmeisterschafts-Auftritt. Bei selbigem war sie mit drei Goldmedaillen und einer Silbermedaille auch gleich die erfolgreichste Athletin. Bei den Titelkämpfen in Helsinki siegte sie über 200 Meter (22,13 s), 4x 100 Meter und über 4x 400 Meter. Über 100 Meter holte sie Silber. Ihre Landsfrau Marlies Göhr erreichte fünf Hundertstelsekunden vor ihr das Ziel.

Die meisten Medaillen sammelte Marita Koch allerdings bei Europameisterschaften. Insgesamt wurde sie sechs Mal Europameisterin. Von 1978 bis 1986 gewann sie drei Mal hintereinander die Goldmedaille über 400 Meter. Mit der DDR-Staffel gewann Marita Koch dort auch jeweils die Goldmedaille. Bei den Europameisterschaften 1982 stellte sie zudem sowohl über 400 Meter (48,16 s) als auch mit der Staffel (3:19,04 min) neue Weltrekorde auf. Beide Rekorde konnte sie noch einmal unterbieten.

Marita Koch gelang es zwischen 1975 und 1986, 19mal DDR-Meisterin zu werden, zehn Titel gewann sie in der Halle, neun im Freien.[2] Ihren letzten Titel gewann sie bei den Hallenmeisterschaften 1986.

Weltrekorde

Insgesamt konnte Marita Koch 15 Weltrekorde in olympischen Disziplinen aufstellen. Nur der australischen Sprinterin Betty Cuthbert gelangen noch mehr Weltrekorde.

Sie erzielte sieben Weltrekorde auf ihrer Paradestrecke, den 400 Metern. Die 47,60 s von 1985, als sie beim Weltcup in Canberra bis auf die Russin Olha Wladykina-Bryshina (48,27 s) die gesamte Konkurrenz deutlich besiegte, wurden bis heute nicht unterboten. Außer Koch gelang nur der Tschechin Jarmila Kratochvílová (47,99 s am 10. August 1983) ein Lauf unter 48 Sekunden. Ihren ersten Weltrekord stellte Marita Koch allerdings über die 200 Meter auf, einen Monat vor ihrem ersten Weltrekord über 400 Meter. Mit 21 Jahren (1978) lief sie die halbe Runde im Erfurter Steigerwaldstadion in 22,06 s. Ein Jahr später drückte sie die Marke schließlich auf 21,71 s, was weiterhin Europarekord ist. 1984 bestätigte sie diese Zeit noch einmal.

Zwei weitere Weltrekorde gelangen Marita Koch in nicht olympischen Disziplinen, und zwar in der 4x 200-Meter-Staffel und über die 50 Meter in der Halle.

Marita Koch bei einem Sportfest im Berliner Sportforum, 21. August 1986
200 m
  • 22,06 s: 28. Mai 1978 in Erfurt (Steigerwaldstadion)
  • 22,02 s: 3. Juni 1979 in Leipzig
  • 21,71 s (ER): 10. Juni 1979 in Karl-Marx-Stadt
  • 21,71 s: 21. Juli 1984 in Potsdam
400 m
  • 49,19 s: 2. Juli 1978 in Leipzig
  • 49,03 s: 19. August 1978 in Potsdam
  • 48,94 s: 31. August 1978 in Prag
  • 48,89 s: 29. Juli 1979 in Potsdam
  • 48,60 s: 4. August 1979 in Turin
  • 48,16 s: 8. September 1982 in Athen
  • 47,60 s (WR): 6. Oktober 1985 in Canberra
4x 100 m Staffel
  • 42,10 s: 10. Juni 1979 in Karl-Marx-Stadt
  • 41,53 s: 31. Juli 1983 in Berlin
4x 400 m Staffel
  • 3:19,04 min: 11. September 1982 in Athen
  • 3:15,92 min: 3. Juni 1984 in Erfurt
4x200 m Staffel
  • 1:28,2 min: 9. August 1980 in Jena
50 m (Halle)
  • 6,11 s: 2. Februar 1980 in Grenoble

Zeichenerklärung:
WR = bestehender Weltrekord; ER = bestehender Europarekord

Dopingvorwürfe

1991 konnten die Dopinggegner Brigitte Berendonk und Werner Franke mehrere Dissertationen und Habilitationsschriften ehemaliger DDR-Dopingforscher in der Militärmedizinischen Akademie Bad Saarow sicherstellen. Anhand der Arbeiten ließ sich die staatlich organisierte Dopingpraxis vieler bekannter DDR-Leistungssportler, darunter auch Marita Koch, rekonstruieren. Den Angaben zur Folge bekam Marita Koch von 1981 bis 1984 hohe Dosen Oral-Turinabol.[3] Marita Koch bestreitet bis heute, Dopingmittel genommen zu haben. [4]

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Marita Koch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. MDR: Meier-Koch, Marita: Porträt
  2. Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft
  3. Brigitte Berendonk: Doping-Dokumente - Von der Forschung zum Betrug. Springer-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-540-53742-2, S. 120, Tabelle 5
  4. Jutta Heess: Zurück auf Start. TAZ, 22. März 2006, S. 19

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