Marinefliegergeschwader 5

Marinefliegergeschwader 5
Marinefliegergeschwader 5
Wappen des MFG 5
Aufstellung 1964
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Marine
Typ Geschwader
Stationierungsort Kiel-Holtenau
Luftfahrzeuge
Kampfflugzeug/
-hubschrauber
Westland Sea King Mk 41


Das Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5) ist ein Flugzeuggeschwader der Deutschen Marine mit dem Standort Kiel-Holtenau. Es betreibt die Seaking MK 41-Flotte der Deutschen Marine und unterhält den SAR-Dienst auf Nord- und Ostsee.

Geschichte

Zivile Einsätze des MFG 5
1962 Sturmflut Westküste
1962/63 Eiswinter Nordfriesische Inseln
1976 Sturmflut Hamburg und Niederelbe
1978/79 Schneekatastrophe Schleswig-Holstein
1997 Hochwasser Oder
Hubschrauber-Unfälle
Datum Typ Kennung Vorfall
14.6.1964 H-23 SC+285 Absturz aus 20 m, ein Toter
1967 H-34 WE+522 westl. von Amrum, vier Tote
7.9.1968 H-34 WE+576 Nordsee westl. von Sylt
18.7.1969 Mk 41 89+58 aus 10 m, Flugplatz Westerland
11.1.1982 Mk 41 89+58 beim Testflug, Segelfluggelände
Große Höhe bei Delmenhorst
12.3.1987 Mk 41 89+55 zu hart aufgesetzt
wegen eingefrorenem Hauptservo
17.11.1998 Mk 41 89+59 beim Transport über der Nordsee
aus Sicherheitsgründen abgeworfen

Am 1. Januar 1958 wurde Fregattenkapitän Heinz Seebens beauftragt, eine Marine-Seenotstaffel aufzustellen, um in Seenot geratene Schiffe auf deutschem Hoheitsgebiet zu retten. Dazu standen vier Hubschrauber vom Typ Sycamore zur Verfügung sowie Piloten, die zu diesem Zweck in Memmingen ausgebildet worden waren. Ein Jahr später kamen fünf Skeeter-Hubschrauber hinzu sowie die Propellerverbindungsflugzeuge Pembroke und Do 27. Damit war gleichzeitig eine Umbenennung in Marine-Dienst- und Seenotgruppe notwendig, die zu diesem Zeitpunkt aus Gruppenstab, Technischer Staffel und Horststaffel bestand.

Zum 1. Oktober wurde die Gruppe in Marine-Dienst- und Seenotgeschwader umbenannt, inzwischen gab es auch die Flugbetriebsstaffel und die Sanitäts- und Nachschubstaffel, im Jahr darauf kam noch die Staffel für Kraftfahrzeuge, Wartung und Elektronik hinzu. Daneben wurde der Flugplatz Westerland auf Sylt von den Briten geräumt, so dass dort die erste Außenstelle des Geschwaders eröffnet werden konnte.

1963 wurde das Geschwader mit neuen Hubschraubern vom Typ Sikorsky S-58 (H-34) verstärkt und es bekam seinen heutigen Namen Marinefliegergeschwader 5. Die erste Staffel des MFG 4, das die U-Boot-Jagd zur Aufgabe hatte, war ebenfalls in Kiel stationiert und dem MFG 5 administrativ und technisch unterstellt. Auf Borkum wurde 1964 die zweite Außenstelle an der Nordsee eingerichtet.

Zur Sicherung des Fliegerhorstes wurde dem Geschwader eine "Bodendienstverteidigungsstaffel" zur Verfügung gestellt, die seit Einführung der FK 20 nun Marinesicherungskompanie heißt. Anfang der 70er Jahre wurden die Flugzeuge Albatros im Rettungs- und Pembroke im Transportdienst ausgemustert und durch Flugzeuge vom Typ DO 28 Sky Servant ersetzt. Als 1975 der letzte Sikorsky H 34-Hubschrauber ins Deutsche Museum in München überführt wurde, übernahm der Seaking MK 41 den Such- und Rettungsdienst.

1986 kamen weitere Aufgaben hinzu. Zwei Flugzeuge vom Typ DO 28 OU wurden mit Sensoren ausgestattet, die Ölverschmutzungen erkennen können. Damit werden seitdem auf Nord- und Ostsee Schiffe identifiziert, die ihr Altöl illegal auf hoher See entsorgen. 1991 wurde die Do 228 in Dienst gestellt. Im September 1994 wurde der Flugbetrieb mit der Do 28 in Kiel-Holtenau eingestellt. Die beiden Do 28 OU und die Do 228 LM wurden an das Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" abgegeben.

Im Jahr 2009 sind einundzwanzig Sikorsky Seaking SAR-Hubschrauber in Dienst; das MFG 5 wird von insgesamt eintausend Soldaten und Zivilbeschäftigten betrieben.[1]

Das Geschwaderwappen

Im Geschwaderwappen befinden sich die Elemente Wasser, Seeadler und Lebensrune. Der Seeadler wacht über die unruhige See. Die Lebensrune in der Mitte steht symbolisch für alle Leben, die durch den Adler vor dem Tod und aus der Gefahr gerettet wurden. Die Lebensrune wurde bereits von den Rettungsfliegern im Zweiten Weltkrieg benutzt.

Das Wappen wurde in seinen Grundzügen von Stabsbootsmann Fritz Safert entworfen. Im ursprünglichen Wappen hatte der Adler einen schwarzen Kopf und blickte vom Betrachter aus gesehen nach rechts. Die gefiederten Flügel waren glatt gezogen. Es war jeweils eine blaue und eine weiße Welle vorhanden und die Lebensrune hatte keine weiße Umrandung. Bis zum heutigen Wappen durchlief es drei Veränderungen. 1962 wurden die Wellen stilistisch verbessert und durch zwei weiße Wellen mit Gischt und vier abgerundete blaue Wellen ersetzt. Die Blickrichtung des Adlers wurde ebenfalls geändert. Anläßlich der Olympischen Spiele 1972 in Kiel bekam der Adler einen dynamischeren Ausdruck durch die jetzt nach innen hochgezogenen Flügel. Zum Tag der offenen Tür 1975 erhielt das Wappen durch einen Grafiker der Vereinigten Flugtechnischen Werke seine heutige Form. Aus dem schwarzen Adler wurde ein, dem Einsatzgebiet entsprechender, Seeadler mit gefiedertem weißen Kopf.

Einzelnachweise

  1. Presse- und Informationszentrum Marine (vom 29. September 2009)

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