Marilies Flemming

Marilies Flemming

Marilies Flemming (* 16. Dezember 1933 in Wiener Neustadt) ist eine österreichische Politikerin (ÖVP) im Ruhestand.

Marilies Flemming absolvierte in Salzburg ein Gymnasium und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien. In den Jahren 1952 bis 1959 lebte sie für Sprachstudien in Paris, kurzzeitig studierte sie an der Universität Cambridge (1953 bis 1954). Von 1972 bis 1991 war sie als Geschäftsführerin und Gesellschafterin einer Filmproduktionsfirma tätig.

Von 1973 bis 1987 war sie Abgeordnete zum Wiener Landtag. Der liberale ÖVP-Chef Erhard Busek motivierte Flemming 1987 dazu, das Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie zu übernehmen. Flemming hatte sich stets für Umweltbelange eingesetzt - sie war an der Besetzung der Hainburger Au beteiligt gewesen und hatte sich öffentlich als Gegnerin des Kernkraftwerk Zwentendorf profiliert. Während ihrer Amtszeit als Ministerin wurden das Chemikaliengesetz, das Luftreinhaltegesetz und das Smogalarmgesetz beschlossen.

Nach der Nationalratswahl 1990 zog sie erneut in die Regierung ein. 1991 trat sie aufgrund massiver Kritik der Opposition zurück - bei ihrer Angelobung hatte sie dem Unvereinbarkeitsausschuss nicht gemeldet, dass sie an der Filmproduktionsfirma ihres Mannes beteiligt war. Die Firma hatte während Flemmings Amtszeit mehrere Aufträge vom ORF bekommen. Unvereinbarkeitsmeldungen wurden in den 80er Jahren von den allerwenigsten Regierungsmitgliedern abgegeben - Flemming gestand dennoch ein, ein Gesetz gebrochen zu haben und trat zurück. Ihre Nachfolgerin wurde Ruth Feldgrill-Zankel.

Von 1987 bis 1993 war sie Präsidentin der Europäischen Frauen-Union, von 1996 bis 2004 Mitglied des Europäischen Parlaments.

Auszeichnungen

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