Mariendorf (Hessen)

Mariendorf (Hessen)

Mariendorf ist der nördliche Stadtteil von Immenhausen im Landkreis Kassel, Hessen (Deutschland).

Im Dorf, dessen Gemarkungsgebiet sich auf 2,83 km² Fläche erstreckt, leben 476 Einwohner (Stand 31. Dez. 2006).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Mariendorf liegt in Nordhessen etwa 15 km (Luftlinie) nördlich der Großstadt Kassel am Westrand des Reinhardswalds. Östlich des Dorfs, dessen Ortskern sich auf etwa 300 m ü. NN befindet, erheben sich im Reinhardswald der Ahlberg (394,6 m ü. NN) mit dem gleichnamigen, zu Mariendorf gehörenden, kleinen Wohngebiet und jenseits davon der Junkernkopf (451 m ü. NN). Die Ortschaft liegt im Quellgebiet der Spechtenbeck, die einen nordöstlichen Zufluss der Holzkape bildet und somit zum Einzugsgebiet der Esse gehört, und mit dem Wohngebiet Ahlberg zudem im Quellbereich der Soode, die im Esse-Einzugsgebiet ein südlicher Zufluss Lempe ist.

Geschichte

Mariendorf wurde 1687 von französischen Glaubensflüchtlingen als Kolonie durch Landgraf Karl von Hessen-Kassel gegründet.

1690 war der Aufbau der Kolonie mit der Fertigstellung vom 30 Gebäuden abgeschlossen, wobei der Ort in Kreuzform angelegt wurde. Die im Dorfzentrum stehende Dorfkirche wurde wahrscheinlich aus finanziellen Gründen erst 1710 fertiggestellt. Die Einwohner arbeiteten seit dem 17. Jahrhundert bis 1920 in den Braunkohle- und Tongruben am Ahlberg und betrieben von 1725 bis 1940 Töpfereihandwerk. Zum 21. August 1821 wurde der Landkreis Hofgeismar gebildet, dem fortan unter anderem auch Mariendorf angehörte.

Fast alle historischen Gebäude des Ortskerns wurden bei einem Brand 1928 zerstört, lediglich das Schulhaus aus dem Jahr 1823 blieb davon unberührt, so dass es heutzutage eines der ältesten erhaltenen Fachwerkgebäude des Dorfs ist. Den Zweiten Weltkrieg hat Mariendorf weitgehend unbeschadet überstanden. Lediglich im Jahre 1944 wurde das Dorf von einer Luftmine getroffen, die 16 Menschenleben forderte und mehrere Gebäude beschädigte.

1970 wurde Mariendorf wie auch Holzhausen zum Stadtteil von Immenhausen. Seit dieser Zeit wurde die Erweiterung des Dorfgebiets durch erhebliche Neubautätigkeit zum Beispiel am Ahlberg und der Straßenausbau vorangetrieben. Viele Familien haben hiesig ihr Eigenheim gebaut und pendeln nach Kassel zur Arbeit. Hierdurch stieg die Bevölkerungszahl erheblich an. Zum 1. August 1972 wurde der Landkreis Kassel gebildet, dem das Dorf bis zum heutigen Tag angehört.

Verwaltung und Infrastruktur

Verwaltungstechnisch ist Mariendorf der kleinste Stadtteil der Gemeinde Immenhausen. Dies führte teilweise zu einer stiefmütterlichen Behandlung durch die Gemeinde. Insbesondere ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit nur wenigen Verbindungen täglich für einen Ortschaft nahe Kassels schlecht. Mariendorf hat seit mehreren Jahren einen Windpark.

Politik

Politisch sind im Ortsbeirat Mariendorf die Parteien CDU und SPD vertreten. Der Ortsvorsteher wird von der SPD gestellt. Bei der Kommunalwahl am 26. März 2006 sind lediglich die SPD und die CDU angetreten.


51.459.57Koordinaten: 51° 27′ N, 9° 30′ O


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