Marianne Holtz

Marianne Holtz (* 12. Mai 1898 in Berlin; † 14. Juli 1941 in Loben) war eine deutsche Volkssängerin und Kabarettistin.

Marianne Holtz wurde als Tochter eines deutsch-ungarischen Bergarbeiters und einer italienischen Mutter 1898 in Berlin geboren; sie floh mit 14 Jahren vor einer Zwangsheirat mit einem 35 Jahre älteren Mann nach Wien, wo sie zunächst zwei Jahre als Gelegenheitsabeiterin und Bettlerin lebte. Während des ersten Weltkrieges diente sie als Krankenschwester an der Ostfront, wo sie in einem Lazarett den Schauspieler Hugo Maria Hartwigsen kennenlernte. Dieser erkannte das Talent der Holtz und nahm sie nach Ende des Krieges unter „seine Fittiche“. Zunächst spielte sie kleinere Rollen in Vorstadttheatern wie „Die Puppenbühne“ in Berlin unter der Regie von Hartwigsen, später gestaltete sie mit ihm zusammen auch eigene gesellschaftskritische Programme, die immer wieder mit abgewandelten volkstümlichen Liedern aufwarteten. Ihre größten Erfolge feierte sie 1925 bis 1928 in Berlin mit dem Kabarettprogramm „Arm aber Reich“. Ab 1933 unterlag die Holtz einem Auftrittverbot; sie schrieb in dieser Zeit unter dem Pseudonym „Leonie Lack“ einige Artikel in Kulturmagazinen und lebte ansonsten von einfachen Arbeiten in Wäschereien und Fabriken. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges diente sie wiederum als Rotkreuzschwester. Im Sommer 1941 starb sie bei einem Bombenangriff auf das Lobener Lazarett.