Maria Michalk

Maria Michalk
Maria Michalk (2010)

Maria Ludwiga Michalk geb. Ziesch (obersorbisch Marja Michałkowa, * 6. Dezember 1949 in Merka bei Radibor, Oberlausitz) ist eine deutsche Politikerin (CDU) sorbischer Nationalität.

Sie war von 1991 bis 1994 stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Schulabschluss an der sorbischen Oberschule in Radibor absolvierte Maria Michalk von 1966 bis 1968 eine Lehre zum Industriekaufmann und besuchte anschließend bis eine Fachschule für Betriebsökonomie, die sie 1972 als Ökonomin beendete. Danach arbeitet sie in der Buchhaltung des Elektroporzellanwerks Margarethenhütte in Großdubrau, bis sie 1976 ein Fernstudium an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden aufnahm, welches sie 1979 aufgab. Sie widmete sich stattdessen der Betreuung ihrer Kinder und war daneben von 1986 bis 1990 als Sachberarbeiterin in einem Rechtsanwaltsbüro tätig. 1995 begann sie als Projektleiterin bei der Fortbildungswerk Sachsen gGmbH und war von 1996 bis 2002 schließlich deren Geschäftsführerin.

Maria Michalk ist katholische Sorbin, verheiratet und hat drei Kinder.[1]

Partei

1972 trat Maria Michalk in die damalige CDU der DDR ein. Sie gehört seit 1990 dem Vorstand des CDU-Kreisverbands Bautzen an und ist dort seit 1992 Vorsitzende des Kreisverbandes. Sie war außerdem von 1996 bis 2001 Landesvorsitzende der Frauen-Union in Sachsen. Seit 1996 gehört sie dem CDU-Bundesvorstand an.

Abgeordnete

Maria Michalk gehörte von März bis Oktober 1990 der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an. Sie zählte auch zu den 144 von der Volkskammer gewählten Abgeordneten, die am 3. Oktober 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages wurden. Dem Bundestag gehörte Maria Michalk zunächst bis Dezember 1990 an.

Am 13. Februar 1991 zog sie als Nachrückerin für den ausgeschiedenen Abgeordneten Hans Geisler erneut in den Bundestag ein, dem sie dann bis zum Ende der Legislaturperiode 1994 angehörte. In dieser Zeit war sie auch stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Seit 2002 ist Maria Michalk wiederum Mitglied des Deutschen Bundestages.

Sie ist 1991 über die Landesliste Sachsen und ab 2002 als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Bautzen – Weißwasser in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte sie hier 38,5 % der Erststimmen.

Gesellschaftliches Engagement

Ein Schwerpunkt von Maria Michalks Engagement liegt auf der Förderung und Erhaltung der sorbischen Kultur. So war sie von 1991 bis 1994 Vorsitzende des Parlamentarischen Beirates der Stiftung für das sorbische Volk und von 1994 bis 1999 schließlich Vorsitzende der Stiftung selbst. Seit 2000 ist sie Vorsitzende des Rates für sorbische Angelegenheiten im Freistaat Sachsen.

Seit 1999 ist Maria Michalk außerdem Landesvorsitzende des Vereins donum vitae in Sachsen.

Ehrungen

Am 2. Juni 2007 wurde ihr von Landtagspräsident Erich Iltgen „in Anerkennung ihrer Verdienste um die in Sachsen lebenden Sorben“ die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen.[2]

Einzelnachweise

  1. http://www.maria-michalk.de/person/lebenslauf.htm
  2. Pressemitteilung vom 1. Juni 2007: Landtagspräsident Erich Iltgen ehrt fünf verdiente Bürgerinnen und Bürger mit der Sächsischen Verfassungsmedaille, abgerufen am 24. Januar 2010

Weblinks


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