Apollo 10

Apollo 10
Missionsemblem
Missionsemblem Apollo 10
Missionsdaten
Mission: Apollo 10
NSSDC ID: 1969-043A
Kommandomodul: CM-106
Servicemodul: SM-106
Mondlandefähre: LM-4
Trägerrakete: Saturn V, Seriennummer AS-505
Rufzeichen: CM: Charlie Brown
LM: Snoopy
Besatzung: 3
Start: 18. Mai 1969, 16:49:00 UTC
JD: 2440360.2006944
Startplatz: Kennedy Space Center, LC-39B
Mondumkreisungen: 31
Landung: 26. Mai 1969, 16:52:23 UTC
JD: 2440368.203044
Landeplatz: Pazifik
15° 4′ S, 164° 39′ W-15.07-164.65
Flugdauer: 8d 0h 3min 23s
Bergungsschiff: USS Princeton
Mannschaftsfoto
v.l.n.r. Eugene Cernan, Thomas Stafford, John Young
v.l.n.r. Eugene Cernan, Thomas Stafford, John Young
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Mission:
Apollo 9
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Mission:
Apollo 11

Apollo 10 war eine Raumfahrtmission im Rahmen des Apollo-Programms. Ihr Ziel war ein Testflug der Mondlandefähre unter realen Bedingungen in der Mondumlaufbahn, in dem Abstiegs-, Aufstiegs-, Rendezvous- und Andockmanöver geprobt wurden.

Inhaltsverzeichnis

Besatzung

Am 13. November 1968, kurz nachdem die NASA bekanntgab, dass der Flug von Apollo 8 zum Mond führen sollte, wurde auch die Besatzung von Apollo 10, der Generalprobe der Mondlandung, bekannt gegeben. Wie erwartet wurde die Ersatzmannschaft von Apollo 7 für diesen Flug als Hauptmannschaft nominiert: Tom Stafford als Kommandant, John Young als Pilot des Apollo-Raumschiffs und Eugene Cernan als Pilot der Mondlandefähre. Stafford und Young hatten schon zwei, Cernan einen Raumflug im Gemini-Programm hinter sich. Cernan war bereits bei Gemini 9 mit Stafford als Kommandant geflogen. Apollo 10 war der erste amerikanische Raumflug, bei dem kein einziger Weltraumneuling an Bord war.

Kommandant der Ersatzmannschaft war Gordon Cooper. Er war zu dieser Zeit der letzte verbliebene Mercury-Astronaut, denn Walter Schirra hatte nach Apollo 7 das Apollo-Programm verlassen und Alan Shepard und Deke Slayton waren noch immer als flugunfähig eingestuft. Die beiden anderen Ersatz-Astronauten waren Donn Eisele, der gerade mit Apollo 7 seinen ersten Raumflug hinter sich gebracht hatte, als Pilot der Apollo-Kommandokapsel und Edgar Mitchell, ein Weltraumneuling aus der fünften Auswahlgruppe, als Pilot der Mondfähre. Wenn das normale Rotationsverfahren zur Anwendung gekommen wäre, hätten Cooper, Eisele und Mitchell die Mannschaft von Apollo 13 gebildet.

Die Unterstützungsmannschaft (Support-Crew) bestand aus James Irwin, Charles Duke, Joe Engle und Jack Lousma.

Vorbereitung

Die einzelnen Teile der Saturn-Rakete wurden im November und Dezember 1968 angeliefert. Am 11. März 1969, noch während des Fluges von Apollo 9 konnte die Saturn V zur neuen Startrampe 39B gerollt werden. Die Rakete trug die Seriennummer AS-505, die Kommandokapsel CSM-106 (die Kapsel CSM-105 war für Tests reserviert und sollte nicht ins All fliegen) und die Mondlandefähre LM-4.

Traditionsgemäß wurden die Rufzeichen der beiden Raumschiffe von der Mannschaft ausgewählt. Das Apollo-Raumschiff wurde Charlie Brown genannt, die Mondlandefähre Snoopy. Beide Namen stammen aus der Comicserie Peanuts von Charles M. Schulz. Nachdem die Apollo-9-Mannschaft Gumdrop (Fruchtgummi) und Spider (Spinne) als Rufzeichen gewählt hatten, drängten NASA-Manager die Mannschaft von Apollo 11, seriöse Rufzeichen für die erste Mondlandung auszusuchen.

Als Verbindungssprecher (CapCom) während des Fluges dienten Charles Duke, Joe Engle, Jack Lousma und Bruce McCandless.

Flugverlauf

Start

Die Saturn V startete am 18. Mai 1969 um 16:49 UTC vom Kennedy Space Center, Florida. Wie schon bei Apollo 8 wurde zuerst eine Erdumlaufbahn angesteuert. Nach zwei Erdumkreisungen wurde die dritte Stufe der Saturn-Rakete ein zweites Mal gezündet, um das Apollo-Raumschiff auf den Weg zum Mond zu bringen.

In der Mondumlaufbahn

LEM von Apollo 10 über dem Mond

Nach Erreichen der Mondumlaufbahn wurden alle Manöver durchgeführt, wie sie für die reale Landung von Apollo 11 geplant waren. In ca. 110 km Höhe über der Mondoberfläche wurde das Raumschiff (CSM für Command/Service Module) von der Mondlandefähre (LEM für Lunar Excursion Module) getrennt. Es begann der Abstieg des LEM, das der Oberfläche bis auf ca. 14 km nahe kam. Das war die geringste Höhe, bei der noch ein direkter Aufstieg möglich war. In 15 km Höhe sollte die Abstiegsstufe abgesprengt werden, um den Wiederaufstieg einzuleiten. Dies gelang erst nach wiederholter Auslösung. Direkt danach versagte die Computersteuerung des Lageregelungssystems, und das Modul fing an zu trudeln. Ein erforderlicher Schaltvorgang war in der Checkliste nicht verzeichnet und wurde deshalb auch nicht ausgeführt. So lieferten zwei getrennte Programme sich widersprechende Befehle an die Steuerdüsen. Stafford musste die Computersteuerung abschalten und die korrekte Lage über die manuelle Steuerung wiederherstellen. Auch das Kommando zum Zünden des Haupttriebwerks im Aufstiegsmodul gelang nicht auf Anhieb. Hingegen gelangen das Rendezvous mit dem CSM und das Andocken einwandfrei. Nach dem Umsteigen der Astronauten wurde das Aufstiegstriebwerk erneut gezündet und die Aufstiegsstufe in eine Sonnenumlaufbahn gebracht, in der sie sich bis heute befindet, während die Abstiegsstufe zunächst im Mondorbit blieb und später an einem unbekannten Ort abstürzte.

Landung

Beim Wiedereintritt am 26. Mai erreichte die Landekapsel eine Geschwindigkeit von 39.897 km/h. Dies ist nach wie vor die höchste Geschwindigkeit, die von Menschen je erreicht wurde. Um 16:52 UT wasserte Apollo 10 sicher im Pazifik und wurde vom Flugzeugträger USS Princeton geborgen. 19 Fernsehsendungen, erstmals in Farbe, wurden während der Mission zur Erde übertragen.

Die Apollo-Landekapsel ist nun im Science Museum in London ausgestellt. Es handelt sich, abgesehen von kleineren Ausrüstungsgegenständen, um die einzige Apollo-Flughardware außerhalb der USA.

Bedeutung für das Apollo-Programm

Der erfolgreiche Flug von Apollo 10 zeigte, dass die NASA Apollo-Flüge in kurzer Folge absolvieren konnte. Seit Apollo 7 waren erst sieben Monate vergangen. Apollo 10 war bereits der vierte Flug und zwei weitere waren für die nächsten Monate in Vorbereitung.

Außerdem hatte Apollo 10 alle notwendigen Manöver für eine Mondlandung, bis auf die Landung selbst, durchgeführt. Die aufgetretenen Probleme erwiesen sich als lösbar, so dass die erste bemannte Mondlandung für Apollo 11 geplant werden konnte.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Apollo 10 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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