Apokalypto

Apokalypto
Filmdaten
Deutscher Titel: Apocalypto
Originaltitel: Apocalypto
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Länge: 139 Minuten
Originalsprache: Mayathan
Altersfreigabe: FSK 18

Österreich: ab 16 (Wien: ab 14)

Stab
Regie: Mel Gibson
Drehbuch: Mel Gibson
Farhad Safinia
Produktion: Mel Gibson
Bruce Davey
Musik: James Horner
Kamera: Dean Semler
Schnitt: Kevin Stitt
John Wright
Besetzung
  • Rudy Youngblood: Pranke des Jaguar
  • Dalia Hernández: Sieben
  • Jonathan Brewer: Von kleinem Geist
  • Morris Birdyellowhead: Blitzender Himmel
  • Carlos Emilio Baez: Schnelle Schildkröte
  • Raoul Trujillo: Leitwolf
  • Gerardo Taracena: Stirnauge

Apocalypto ist ein US-amerikanisches Action-Drama von Regisseur Mel Gibson aus dem Jahr 2006. Der Film kam am 8. Dezember 2006 in die US-amerikanischen Kinos und führte dort am Startwochenende die Hitliste an, in deutschen Kinos startete er am 14. Dezember 2006.

Die Handlung des Films spielt im Reich der Maya in Mesoamerika vor ca. 500 Jahren, noch vor der spanischen Kolonialisierung Amerikas. Im Film wird ausschließlich die Maya-Sprache Mayathan gesprochen. Die Dialoge sind für die Zuschauer, die nicht Mayathan sprechen, einzig über Untertitel erfassbar.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Jäger Pranke des Jaguar lebt mit seiner hochschwangeren Frau, seinem Sohn und seinem Vater in einem idyllischen Dorf im mesoamerikanischen Dschungel. Als sein Dorf eines Tages von einem feindlichen Stamm angegriffen wird, muss er miterleben, wie sein Vater vor seinen Augen getötet wird. Es gelingt ihm noch, seine Frau und seinen Sohn in einem Erdloch (vermutlich ein kleiner Cenote) in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit anderen Mitgliedern seines Stammes gerät Pranke des Jaguar in Gefangenschaft und wird in eine Stadt der Feinde gebracht. Auf dem Weg dorthin begegnen sie einem jungen Mädchen, welches vermutlich mit einem Pockenvirus infiziert wurde. Als ein Sklaventreiber wiederholt versucht, das Mädchen mit Hilfe eines Stocks auf Distanz zu halten (um sich nicht zu infizieren), prophezeit dieses eine Sonnenfinsternis und den Untergang des mächtigen Maya-Volkes.

In der Stadt werden die gefangenen Frauen als Sklaven verkauft, die Männer werden blau bemalt und anschließend zu einer Pyramide gebracht, wo sie rituell geopfert werden sollen. Als Pranke des Jaguar an der Reihe ist, verfinstert sich die Sonne. Dies nutzt der Priester zu seinen Gunsten, indem er den Maya seine vermeintliche Macht demonstriert mit dem Sonnengott kommunizieren zu können. Nach einem kurzen Augenkontakt mit dem König suggeriert er, den Sonnengott aufzufordern es wieder hell werden zu lassen, wenn dieser keine weiteren Menschenopfer mehr benötige. Kurz darauf wird es wieder Licht.

Pranke des Jaguar und die anderen Gefangenen werden daraufhin zu einem Feld gebracht, wo sie um ihr Leben laufen sollen, während sie mit Pfeilen und Speeren beschossen werden. Jaguar wird von einem Pfeil in die Seite getroffen und bleibt am Boden liegen. Der Sohn von Leitwolf will ihn daraufhin umbringen, es gelingt Jaguar jedoch, den Spieß umzudrehen und Leitwolfs Sohn zu töten. Anschließend flieht er, mit Leitwolf und dessen Männern im Rücken, in den Wald. Hier fühlt sich Jaguar sofort heimisch und es gelingt ihm, seine Verfolger bis auf zwei Männer auszuschalten. Er kann den beiden Überlebenden entkommen, als diese durch die Ankunft spanischer Schiffe abgelenkt werden. Jaguar gelangt schließlich noch rechtzeitig in sein verwüstetes Dorf zurück, um seine Frau, die in dem durch heftigen Regen bereits überfluteten Erdloch mittlerweile ein Kind zur Welt gebracht hat, daraus zu retten. Zusammen mit den beiden sowie seinem ersten Sohn macht er sich am Ende des Films auf die Suche nach einem neuen Anfang für sich und seine Familie.

Kritiken

  • The New Yorker nannte den Film ein „pathologisches Kunstwerk“. Mel Gibson sei „in mancher Hinsicht ein Narr“, aber er habe „gelernt, wie man eine Geschichte erzählt und mit dem Erzählen den Puls des Betrachters beschleunigt“. Man müsse „diese grundlegende Gabe bewundern, ungewöhnlich, wie sie im Hollywood dieser Tage ist.“ Man müsse sich aber zugleich fragen, welche Obsessionen ihr Antrieb seien.[1]
  • Die Zeitschrift Cinema bezeichnete den Film als „bildgewaltig, emotionsgeladen und voller Anmut“.[2]
  • Andere Kritiken werfen dem Film vor, das Klischee von den blutrünstigen Ureinwohnern Amerikas zu bekräftigen.[3][4]
  • Außerdem würde der Film sich zu sehr von der Realität entfernen, z.B. durch die inszenierten Massenschlachten oder auch der Darstellung, dass es Maya-Völker gab, die im Wald wohnten.[5]

Auszeichnungen

Apocalypto wurde für drei Academy Awards nominiert: Für den besten Ton, den besten Tonschnitt sowie für das beste Makeup. Er wurde außerdem für den Golden Globe Award, BAFTA-Award, BFCA-Award und Satellite Award als bester fremdsprachiger Film nominiert.

Hintergrund

  • Die Dreharbeiten des Films begannen am 21. November 2005 mit einem Budget von rund 50 Millionen US-Dollar unter anderem in Catemaco und Veracruz im Bundesstaat Veracruz sowie in Yucatán in Mexiko.
  • Für die Aufnahmetechnik wurde kein Film, sondern digitale Kinokameras, die Panavision Genesis, genutzt. Aufgezeichnet wurde auf HDCAM SR.
  • Es wurde versucht, den Film in Mayathan, der Maya-Sprache von Yucatán, zu drehen. Die Sprache wird von ca. einer Million Personen in Mexiko gesprochen und gilt als eine der wichtigsten mexikanischen Sprachen. Das yukatekische Maya, das im Film gesprochen wird, habe aber einen starken Akzent und sei für einen Muttersprachler unverständlich, so Prof. Grube von der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.[5]
  • Zwar spielt Mel Gibson im Film nicht selbst mit, er ist aber im Teaser bei ca. 1:46 min in einem Bild kurz zu sehen.
  • In der Handlung des Films folgt auf den Tag mit der totalen Sonnenfinsternis eine Vollmondnacht. Eine Sonnenfinsternis kann aber nur bei Neumond auftreten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anthony Lane: Fighting Men, Filmkritik zu Apocalypto in The New Yorker, 18. Dezember 2006, S. 100
  2. Kritik zum Film in der Zeitschrift Cinema
  3. Kritik zum Film durch das Independent Media Center
  4. „Dieser Film richtet Schaden an“ - Stellungnahme der Abteilung für Altamerikanistik und Ethnologie der Universität Bonn
  5. a b "Gibson-Film strotzt vor Fehlern" im Focus

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