March (Fluss)

March (Fluss)
March
slowakisch Morava tschechisch Morava
Ufer der March

Ufer der MarchVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Mitteleuropa, Tschechien, Slowakei, Österreich
Flusssystem Donau

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Quelle Mähren am Glatzer Schneeberg
50° 12′ 18,3″ N, 16° 50′ 57,5″ O50.20509216.84931380
Quellhöhe 1.380 m n.m.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Oberhalb von Bratislava in die Donau
48.173789216.97588135

48° 10′ 26″ N, 16° 58′ 33″ O48.173789216.97588135
Mündungshöhe 135 m ü. A.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 1.245 m
Länge 358 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 27.633 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ: 109 m³/s
Rechte Nebenflüsse Moravská Sázava, Mírovka, Třebůvka, Blata, Valová, Haná, Syrovinka, Thaya, Zaya
Linke Nebenflüsse Krupá, Branná, Desná, Oskava, Trusovický potok, Bystřice, Bečva, Moštěnka, Rusava, Dřevnice, Březnice, Olšava, Okluky, Svodnice, Velička, Morávka, Myjava
Großstädte Olomouc, Bratislava
Schiffbar Baťův kanál

Die March (tschechisch und slowakisch Morava, lat. Marus) ist ein linker Nebenfluss der Donau in Mitteleuropa. Sie entwässert etwa drei Viertel des nach ihr benannten Mähren und ist dessen Hauptfluss.

In ihrem Unterlauf begleitet sie beidseits ein Hochwasserdamm. Sie ist Grenzfluss zwischen Tschechien und der Slowakei (etwa 50 km) sowie zwischen Österreich und der Slowakei (91 km). Die Luftlinie dieser Strecken beträgt wegen der vielen Mäander des Flusses nur 37 bzw. 50 km.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die March entspringt im Glatzer Schneegebirge auf einer Höhe von 1.194 m bei den Quarklöchern (zwei Kalksteinhöhlen) am Südhang des Glatzer Schneebergs an der Grenze Polens zu Tschechien, etwa ein Kilometer nordwestlich des Dreiländerecks Polen-Böhmen-Mähren und verläuft zunächst 13 km auf dem Gebiet der böhmischen Region Pardubice, bis sie südlich der Gemeinde Dolní Morava die Mährische Region Olomouc erreicht. Nach 358 Kilometern mündet sie an der Thebener Pforte gegenüber von Hainburg an der Donau (Österreich) bei Devín (Slowakei) in die Donau. Der mittlere Abfluss beträgt 109 m³/s. Die vielfältige Verästelung des Flusslaufes der March beschränkt ihre Schiffbarkeit auf den unteren Lauf.

Die wichtigsten Nebenflüsse sind links die Bečva und rechts die Thaya. Rechts (westlich) des Unterlaufs der March liegt das Marchfeld in Niederösterreich.

Die einzigen größeren Städte an der March sind Olomouc und Bratislava, kleinere Städte und Orte sind Kroměříž, Uherské Hradiště, Hodonín, Dürnkrut, Angern an der March und Marchegg. Der Abschnitt, in dem die March die Grenze zwischen Österreich und der Slowakei bildet, weist derzeit nur zwei Brücken auf:

Zwischen Angern an der March und Záhorská Ves soll eine weitere Straßenbrücke errichtet werden. Als Baubeginn war zunächst 2010 vorgesehen, da aber zu jenem Zeitpunkt die Finanzierung nicht gesichert war, wird der Bau nicht vor 2014 beginnen.[1]

Geschichte

Straßenbrücke bei Moravský Svätý Ján

Schon in der Antike hatte die March im südlichen Gebiet eine Bedeutung auf Grund der Breite als nicht leicht überwindbarer Fluss bis zur Donaumündung. Erst am südlichen Ufer der Donau entstanden die Grenzkastelle der Römer, allen voran Carnuntum.

Der österreichisch-slowakische Abschnitt der March ist eine der ältesten Landesgrenzen Österreichs bzw. Niederösterreichs, Ostgrenze seit dem 11. Jahrhundert. Von 1526 (Regierungsantritt der Habsburger in Ungarn) bis 1918 (Auflösung Österreich-Ungarns) war die March in diesem Abschnitt Binnengrenze in der Habsburgermonarchie, bis 1806 außerdem Außengrenze des Heiligen Römischen Reiches.

Neben einer bestehenden Steinbrücke aus dem Jahr 1771 konnte 2km entfernt die March über eine Eisenbahnbrücke ab dem Jahr 1848 von Wien nach Bratislava überquert werden. Von hier aus begann auch der Eisenbahnbau in der gesamten Slowakei.[2] 1918–1939 und 1945–1992 grenzte hier die Tschechoslowakei an Österreich, 1939–1945 der NS-Satellitenstaat Slowakei an das Deutsche Reich. 1945–1989 war die March hier Teil des Eisernen Vorhangs; nach Österreich Flüchtende riskierten, von tschechoslowakischen Grenzwächtern erschossen zu werden. Die Steinbrücke wurde im Jahr 1947 von tschechoslowakischen Kommunisten nach dem Krieg gesprengt.[3]

Ende Dezember 2007 sind auf Grund des Schengenabkommens die Grenzkontrollen zwischen der Slowakei und Österreich weggefallen.

Im September 2011 wurde der Grundstein für eine neue Brücke anstatt der ehemaligen Brücke gelegt. Die Fußgänger und Radbrücke soll im April 2012 als EU-Projekt fertiggestellt werden.[4][5][6]

Die March bei der Mündung in die Donau. Ihr Wasser ist viel dunkler (Eisengehalt der Thaya)

Schutzgebiete

Entlang der March finden sich mehrere Schutzgebiete, unter anderem:

Mit der Nationalparkstrategie 2010 wurde angekündigt, für die – national – noch unzureichend geschützten March-Thaya-Auen die Errichtung eines Nationalparks anzustreben.[10]

Neben den festgelegten Schutzgebieten gibt es laufend einzelne Projekte, die den Schutz der Flora und Fauna auch in Teilgebieten zum Ziel hat. Zunehmend werden auch grenzüberschreitende Projekte durchgeführt. So ist beispielsweise seit 2007 eine Aktion zum Schutz von Greifvögel (wie Kaiseradler und Sakerfalken), Störchen und Eulen (Uhus) unter dem Namen CORO-SKAT (Conservation Of Raptors and Owls) im laufen. Dabei arbeiten Organisationen wie Birdlife Österreich und Ochrana dravcov na Slovensku (Raptor Protection of Slovakia - RPS) zusammen.[11]

Hochwässer

Die March führt jährlich Hochwasser, vor allem nach der Schneeschmelze. Die für die Überflutung der Marchauen notwendigen höheren Wasserstände führen üblicherweise nur zu Straßensperren der Grenzübergänge, die nicht hochwassertauglich sind.

Große Hochwasserereignisse werden allerdings immer wieder verzeichnet. So verursachte jenes im Jahr 1997 große Schäden auf der slowakischen Seite. Ein jüngeres welches das vorherige übertraf und sehr große Schäden anrichtete war jenes nach der Schneeschmelze im Frühjahr 2006, das durch mehrere Dammbrüche auf österreichischen Seite, wie in Jedenspeigen große Schäden auf privater Seite wie auch an Infrastruktur, beispielsweise an der Nordbahn anrichtete. Dabei handelte es sich um ein 100-jähriges Hochwasser mit einer Schadenssumme allein in Österreich von 72 Millionen Euro.[12]

Hauptartikel: Thaya-March-Hochwasser 2006

Hochwasserschutz in Österreich

Aus diesem Grund sind sowohl links- als auch rechtsufrig lange Dammbauten vorhanden. So sind allein auf der österreichischen Seite 57 km Damm vorhanden, der laufend in den Jahrzehnten zwischen 1936 und 1964 errichtet wurde. Durch die dabei erfolgte Begradigung wurde die March bis auf 2 Meter eingetieft und das Gefälle von 0,0153 auf 0,021% verstärkt.[13]

Eine Erneuerung der Dämme wurde bereits nach dem Hochwasser 1997 geplant. So sollten vorrangig die Abschnitte Angern–Mannersdorf–Stillfried und Waidendorf–Dürnkrut–Jedenspeigen repariert werden. Erst 2004 wurde die UVP eingereicht. Die Dammhöhen sollten mit jenen der Slowakei angeglichen werden. Das Hochwasser 2006 überrollte diese Planungen, da es den tatsächlichen schlechten Zustand der Dämme aufzeigte. So musste bis auf zwei kurze Abschnitte der Damm auf der ganzen Länge saniert werden. Der zweite Abschnitt wurde planmäßig 2007 abgeschlossen. Die Gesamtsanierung soll bis ins Jahr 2012 erfolgen. Anfängliche Differenzen über die Zuständigkeiten und den damit verbundenen Finanzierungsfragen wurde so gelöst, dass die Sanierung der via donau obliegt.[12]

Anfang 2010 waren nahezu 60 % des Dammes saniert.[14]

Der WWF übt Kritik am Land Niederösterreich wegen dieser Hochwasserschutzmaßnahmen. Durch eine Änderung des Naturschutzgesetzes im Jahr 2007 sind die Baumaßnahmen von einer Naturverträglichkeitsprüfung ausgenommen, so dass die Naturschutzinteressen in den Augen des WWF nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden müssen.[15]

Literatur

  • Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon; 10. Auflage 1853, F. A. Brockhaus Leipzig
  • A. Stancik, H.Schiller, O.Behr et al.: Hydrology of the River Danube / Hydrologie der Donau. Gemeinsames Forschungsprojekt der Donauländer und der IHD, 272 p., Verlag Priroda, Bratislava 1988.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Brücke Angern kommt frühestens im Jahr 2014. Niederösterreichische Nachrichten, 21. September 2010
  2. Brücke bei Schlosshof und Devínská Nová Ves von Karol Kattos abgerufen am 26. September 2011
  3. Die Brücke nach Nirgendwo im Falter vom 7. Mai 2008 abgerufen am 28. März 2010
  4. EU unterstützt Radfahrerbrücke mit mehreren Millionen Euro. auf Radio Slowakei International vom 9. März 2010, abgerufen am 4. April 2010
  5. LH Pröll unterzeichnet Arbeitsprogramme mit Bratislava und Trnava auf Das Land Niederösterreich vom 15. April 2009, abgerufen am 15. Mai 2010
  6. Der Bau der neuen Fussgängerbrücke hat begonnen auf der Seite von Groissenbrunn, abgerufen am 14. Juni 2011
  7. Ranšpurk National Nature Reserve abgerufen am 17. Mai 2010 (engl.)
  8. Ramena řeky Moravy National Nature Reserve abgerufen am 17. Mai 2010 (engl.)
  9. Vrapač National Nature Reserve abgerufen am 17. Mai 2010 (engl.)
  10. WWF zu Nationalparkstrategie: Zeit ist reif für 7. Nationalpark Österreichs – March-Thaya-Auen müssen geschützt werden. In: OTS Pressedienst. WWF Österreich, 21. Juni 2010, abgerufen am 21. Juni 2010 (OTS0111).
  11. Conservation of Raptors and Owls - Slovakia-Austria abgerufen am 5. November 2011
  12. a b Hochwasserschutz an der March Wirkungsbereich Niederösterreich 2008/9 abgerufen am 15. Mai 2010
  13. Ölologischer Hochwasserschutz für March und Thaya vom WWF Österreich abgerufen am 15. Mai 2010
  14. via donau Hochwasserschutz March vom 1. April 2010 abgerufen am 15. Mai 2010
  15. Hochwasserschutz in NÖ: Auen im Zwangskorsett beim WWF 16. Oktober 2009 abgerufen am 15. Mai 2010

Weblinks

 Commons: March – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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