Marc Zwiebler

Marc Zwiebler
Marc Zwiebler Badminton
Marc Zwiebler.jpg
Marc Zwiebler bei den US Open 2011
Persönliche Informationen
Geburtsdatum 13. März 1984
Geburtsort Bonn
Größe 181 cm[1]
Gewicht 73 kg
Turniere
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Spielhand Links
Coach Jeroen van Dijk
Jakob Høi
Marc Hannes
Höchstes Ranking 11 (17. März 2011)
Momentanes Ranking 15 (27. Oktober 2011)
Turniersiege 17
BWFID 50858
BWF-Profil

Marc Zwiebler (* 13. März 1984 in Bonn) ist ein deutscher Badmintonspieler.

Im Herreneinzel ist Zwiebler der amtierende Deutsche Meister, die deutsche Nummer 1 und die Nummer 15 der Badminton-Weltrangliste. In seiner bisherigen Karriere konnte er 17 Profititel gewinnen, davon fünf Deutsche Meisterschaften, einen Grand-Prix-Titel, zehn Titel der europäischen Wettkampfserie EBU Circuit und einen internationalen Titel. Er erreichte neben Rajiv Ouseph aus England Bronze bei den Europameisterschaften 2010, hinter Peter Gade und Jan Ø. Jørgensen aus Dänemark. Mit dem Achtelfinaleinzug bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking und der Finalteilnahme bei den Denmark Open 2009, ein Turnier der hochrangigsten Wettkampfserie Super Series, wurde Zwiebler zu Deutschlands erfolgreichstem Badmintonspieler aller Zeiten.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Zwiebler begann im Alter von sechs Jahren beim 1. BC Beuel Badminton zu spielen. Schon bald galt er als das größte deutsche Talent: Er wurde 19 Mal Deutscher Jugend- und Junioren-Meister, 2003 wurde er U19-Europameister und gewann seinen ersten internationalen Titel bei den Senioren.

Im Frühjahr 2005 wurde Zwiebler erstmals Deutscher Meister im Herreneinzel, dabei schlug er im Finale den seit 2000 jährlich triumphierenden Björn Joppien aus Langenfeld in drei Sätzen. Wenige Monate später plagten ihn Schmerzen im Rücken, er dachte an einen gewöhnlichen Muskelkater, bis sich die Schmerzen drastisch verschlimmert hatten und er kurz vor Weihnachten 2005 nicht mehr spielen konnte. Die Diagnose lautete Bandscheibenvorfall, seine Karriere war gefährdet und somit rückte sein Traum von der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking in weiter Ferne. Nach einer Operation Ende 2006 und sechs Monaten Reha- und Aufbautraining mit insgesamt anderthalbjähriger Abstinenz startete er die Aufholjagd nach der Olympiaqualifikation. Nach der Zwangspause war er in der Weltrangliste gar nicht mehr aufgeführt, doch innerhalb von acht Monaten kämpfte er sich unter anderem mit sechs EBU-Circuit-Titeln auf Platz 27 der Weltrangliste und ermöglichte sich damit die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Dafür wurde er Anfang 2008 vom WDR zum „Comebacker des Jahres“ ernannt.[2]

Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking schlug Zwiebler in der ersten Runde Scott Evans aus Irland und in der zweiten Runde Andrew Smith aus England jeweils in drei Sätzen. Als erster deutscher Spieler überhaupt zog er dort ins Achtelfinale ein, verlor dann aber gegen Lee Hyun-il aus Südkorea in zwei Sätzen.[3]

Bei den Denmark Open Super Series 2009 bezwang Zwiebler, der selbst ungesetzt ist, den an Position vier gesetzten Wong Choong Hann aus Malaysia in der ersten Runde in drei Sätzen, der für die SG EBT Berlin in der 1. Badminton-Bundesliga im Einsatz ist. Es folgte ein Sieg über dessen ungesetzten Landsmann Muhammad Hafiz Hashim in drei Sätzen, bevor er im Achtelfinale gegen den an Position acht gesetzten Chen Long aus China deutlich in zwei Sätzen gewann. Im Halbfinale siegte er schließlich über den amtierenden WM-Dritten und Vizeweltmeister von 2007 Sony Dwi Kuncoro aus Indonesien in drei Sätzen. Im Finale war dessen Landsmann Simon Santoso dann allerdings zu stark für Zwiebler und er verlor in zwei Sätzen.[4]

Zwiebler wurde in den Jahren 2008, 2009 und 2010 jeweils in der vom DBV und dem Fachmagazin „Badminton Sport“ ausgeschriebenen Wahl zum „Spieler des Jahres“ gekürt.[5]

Bei den prestigeträchtigen All England Super Series Premier 2011 schlug Zwiebler im Achtelfinale den amtierenden Weltmeister Chen Jin aus China in zwei Sätzen, scheiterte aber im Halbfinale an den Olympiasieger von Peking 2008 und Rekordweltmeister Lin Dan aus China in drei Sätzen.

Im Juli 2011 gewann Zwiebler die Canadian Open und damit seinen ersten Grand-Prix-Titel, dabei schlug er im Finale den Olympiasieger von Athen 2004 und Ex-Weltmeister Taufik Hidayat aus Indonesien in zwei Sätzen, den er bereits zehn Tage zuvor im Viertelfinale der US Open schlagen konnte.

Erfolge

Herreneinzel (17 Titel)

Jahr Datum Veranstaltung Disziplin Letzter Gegner Ergebnis Resultat
2003 25. Feb. 2003 FrankreichFrankreich French Open Herreneinzel DanemarkDänemark Joachim Fischer Nielsen 15–3, 8–15, 15–12 Sieger
2005 6. Feb. 2005 Deutsche Meisterschaften Herreneinzel DeutschlandDeutschland Björn Joppien 15–6, 10–15, 15–13 Gold
2006 19. Feb. 2006 Mannschaftseuropameisterschaft
(ohne Einsatz)
Herrenmannschaft DanemarkDänemark Dänemark 0–3 Silber
2007
9. Sep. 2007 BelgienBelgien Belgian International Herreneinzel China VolksrepublikChina Wu Yunyong 21–16, 14–21, 21–19 Sieger
18. Nov. 2007 NorwegenNorwegen Norwegian International Herreneinzel DanemarkDänemark Kasper Ødum 21–15, 11–21, 23–21 Sieger
2. Dez. 2007 WalesWales Welsh International Herreneinzel WalesWales Irwansyah 21–16, 21–13 Sieger
22. Dez. 2007 GriechenlandGriechenland Greece International Herreneinzel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Raju Rai 21–14, 21–16 Sieger
2008
27. Jan. 2008 SchwedenSchweden Swedish International Stockholm Herreneinzel DanemarkDänemark Jan Ø. Jørgensen 21–13, 23–21 Sieger
6. Feb. 2008 Deutsche Meisterschaften Herreneinzel DeutschlandDeutschland Björn Joppien 21–19, 21–14 Gold (2)
30. Mär. 2008 PolenPolen Polish International Herreneinzel FinnlandFinnland Ville Lång 21–15, 21–13 Sieger
14. Apr. 2008 Mannschaftseuropameisterschaft Herrenmannschaft PolenPolen Polen
(Łukasz Moreń)
3–1
(21–12, 21–18)
Bronze
8. Jun. 2008 Badminton Europe Circuit Finals Herreneinzel FinnlandFinnland Ville Lång 21–14, 19–21, 21–19 Sieger
11. Aug. 2008 Olympische Sommerspiele Herreneinzel Korea SudSüdkorea Lee Hyun-il 13–21, 11–21 Achtelfinalist
2009 1. Feb. 2009 Deutsche Meisterschaften Herreneinzel DeutschlandDeutschland Björn Joppien 22–20, 22–20 Gold (3)
6. Sep. 2009 BelgienBelgien Belgian International Herreneinzel DanemarkDänemark Christian Lind Thomsen 21–13, 16–21, 21–15 Sieger (2)
25. Okt. 2009 DanemarkDänemark Denmark Open Herreneinzel IndonesienIndonesien Simon Santoso 14–21, 6–21 Finalist
22. Nov. 2009 SchottlandSchottland Scottish Open Herreneinzel DanemarkDänemark Peter Mikkelsen 21–15, 15–21, 21–16 Sieger
2010 7. Feb. 2010 Deutsche Meisterschaften Herreneinzel DeutschlandDeutschland Dieter Domke 21–11, 21–13 Gold (4)
21. Feb. 2010 Mannschaftseuropameisterschaft Herrenmannschaft UkraineUkraine Ukraine
(Dmytro Zavadsky)
3–1
(21–16, 27–25)
Bronze
17. Apr. 2010 Europameisterschaften Herreneinzel DanemarkDänemark Peter Gade 21–18, 12–21, 17–21 Bronze
12. Sep. 2010 BelgienBelgien Belgian International Herreneinzel NiederlandeNiederlande Eric Pang 21–15, 21–17 Sieger (3)
2011 6. Feb. 2011 Deutsche Meisterschaften Herreneinzel DeutschlandDeutschland Lukas Schmidt 21–18, 21–12 Gold (5)
20. Feb. 2011 Mannschaftseuropameisterschaft Gemischte
Mannschaft
DanemarkDänemark Dänemark
(Jan Ø. Jørgensen)
1–3
(18–21, 15–21)
Silber
12. Mär. 2011 EnglandEngland All England Herreneinzel China VolksrepublikChina Lin Dan 9–21, 21–16, 11–21 Halbfinalist
24. Jul. 2011 KanadaKanada Canadian Open Herreneinzel IndonesienIndonesien Taufik Hidayat 21–13, 25–23 Sieger
Legende
BWF Super Series Premier
BWF Super Series
BWF Grand Prix Gold
BWF Grand Prix
EBU Circuit Finals
EBU Circuit

Einzelnachweise

  1. Steckbrief von Marc Zwiebler, marczwiebler.de
  2. Profil von Marc Zwiebler, marczwiebler.de
  3. Marc Zwiebler reist als deutsche Hoffnung zur Badminton-EM, sporthilfe.de
  4. Marc Zwiebler schreibt Badmintongeschichte, marczwiebler.de
  5. Badmintonfans votierten für Birgit Michels und Marc Zwiebler, badminton.de

Weblinks

 Commons: Marc Zwiebler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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