Maracaibo-See

Maracaibo-See
Karte des Maracaibo-Sees

Der Maracaibo-See (spanisch Lago de Maracaibo) ist ein Binnenmeer im Maracaibobecken, im Nordwesten von Venezuela. Wegen seiner fast völligen Trennung vom Karibischen Meer wird er meist als See (span. lago) angesehen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der See ist etwa 13.000 km² groß und bis zu 50 m tief. Damit ist er der größte See in Südamerika. Er ist durch die 75 km lange und 8 km breite Meerenge Canal de San Carlos mit dem Golf von Venezuela und der Karibik verbunden. An der Einfahrt in den See befindet sich die Hafenstadt Maracaibo. Die Flüsse Catatumbo, Santa Ana und Chama münden in den Maracaibosee. Bei der Mündung des Catatumbo kommt es zum Phänomen des Catatumbo-Wetterleuchtens.

Der nördliche Teil des Sees enthält noch Brackwasser, während der südliche Teil völlig ausgesüßt ist. Am Ostufer des Sees lagern die reichsten Erdölvorräte von Venezuela. Der Maracaibo-See gilt zusammen mit dem Titicaca-See aufgrund seiner nur schmalen Verbindung zum Golf von Venezuela und damit zum offenen Meer als der größte Binnensee Südamerikas. Der See wird wegen seiner kurzen Verbindung zum Meer auch von Hochseeschiffen befahren. 1964 kam es auf dem Maracaibo-See zu einem Tankerunglück, das aber glücklicherweise ohne weitere Folgen für den See blieb.

Im Sommer 2004 kam es auf dem See zu einer Plage durch massenhafte Ausbreitung der Kleinen Wasserlinse. Die Ursache dafür wird in der zunehmenden Aussüßung des Seewassers durch verstärkte Regenfälle gesehen. Daneben sollen Umwelteinflüsse durch die Erdölindustrie eine Rolle spielen.

Geschichte

Die Indianer nannten den Maracaibo-See Conquibacao. Am 24. August 1499 fuhren Amerigo Vespucci und Alonso de Ojeda durch eine Landenge in einen riesigen Brackwassersee, den sie Lago de Bartolomé nannten, nach dem Tagesheiligen Bartholomäus.

1528 bis 1545 wurde das Land um den See als Klein-Venedig an die Welser verpfändet. 1529 wurde Neu-Nürnberg, das spätere Maracaibo, gegründet. Doch die Bemühungen der Welser hatten keinen Erfolg, und so wurde ihnen das Lehen wieder entzogen.

Später erhielt der See den Namen Lago de Maracaibo, "Maracaibo-See". 1823 wurde hier die spanische Flotte durch die republikanische Marine besiegt und 1917 fand man bei Cabimas an der Ostküste des Sees das erste Öl, weitere Ölfelder sollten folgen. Seit 1962 überspannt die General-Rafael-Urdaneta-Brücke den Zugang zum See.

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Maracaibo-Sees fußt vor allem auf der Ölindustrie.

9.7425-71.557777777778

Literatur

  • Hanns Simons, Heinz Wind, W. Hans Moser: Die Brücke über den Maracaibo-See in Venezuela: General Rafael Urdaneta Brücke, Bauverlag, Wiesbaden, Berlin 1963

Weblinks

 Commons: Maracaibo-See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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