Mansinger Burgplatz

Mansinger Burgplatz

Der Burgplatz Mansingen in Westerstede-Mansie im Ammerland im heutigen Niedersachsen ist ein Kulturdenkmal. 1226 wurde der Burgplatz mit den Vorburganlagen und den umgebenden Burggräben erstmals erwähnt. Den Einheimischen ist das Burggelände als Hammjeborg bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Der Burgplatz der Hammjeborg

Heute sind ein größerer und mehrere kleinere Hügel in einer reizvollen Moorlandschaft zu sehen. Die Hauptburganlage dürfte auf dem größeren Hügel gestanden haben, Vorburg und Wirtschaftsräume auf den kleineren Erhebungen. Die Burganlage ist wahrscheinlich in dem ausgedehnten moorigen Flachland durch Aufschüttung entstanden und diente ursprünglich als Fliehburg. Die Ringwallanlage wird in der Archäologie als Motte (Hügelburg) bezeichnet. Vermutlich im 13. Jahrhundert ist aus dieser Motte durch den Bau von Erdwällen und Wassergräben, deren etwaiger Verlauf heute wieder gut zu erkennen ist, eine Gräftenburg oder Turmhügelburg geworden.

  • 1226 erstmals urkundlich erwähnt
  • 1385 endeten die urkundlichen Eintragungen über die Ritter von Mansingen.

Geschichte

Die Entstehung der Burg fällt in die Zeit, als die Grafen von Oldenburg im 11. und 12. Jahrhundert begannen, ihre Herrschaft im Ammerland gegen die benachbarten Ostfriesen zu sichern. Treue Gefolgsleute waren die Ritter von Apen, von Seggern, von Mansingen und von Fikensolt. Die abseitige Lage ihrer Burgen zu Oldenburg war wohl der Grund ihre Stammsitze aufzugeben. Die Burgen verfielen und gingen an andere Besitzer. Zur Burg Mansingen gibt es keine weiteren Aufzeichnungen und Urkunden, lediglich über die Burgherren ist einiges verzeichnet.

Die Burgherren dieses mittelalterlichen Adelssitzes waren die Ritter von Mansingen.

Ritter von Mansingen

In ihrem Wappen trugen die Ritter von Mansingen die geflügelte Pferdebremse, ein Zeichen adliger Familien. Urkundliche Aufzeichnungen finden sich im Landesarchiv aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Von 1226 bis 1385 siegeln verschiedene Ritter von Mansingen als Ministeralen der Grafen von Oldenburg etliche Urkunden, in denen Besitzungen veräußert oder verschenkt werden.

Erwähnt sind in unterschiedlicher Schreibweise:

  • 1237 Johannis de Mansenge
  • 1259 Nicolaus de Mansingen
  • 1270–1282 Johannes de Mansingen, Johan de Mansinghe, Tidericus de Mansingen, Tiderico milite de Mansinge
  • 1339 Luthbertus mile de Mansinghe, Luthbert de Mansinghen, riddere
  • 1382 Willekinus de Mazynghen

Eine Urkunde vom 4. Juli 1339 berichtet über die religiöse Lebenserhaltung der Menschen jener Zeit und ihre Besorgnis um ihr Seelenheil. Danach soll zu Ehren des heiligen Laurentius ein Altar in der Kirche zu Apen gestiftet werden.

Sage vom Mansinger Burgschatz

Beinahe bekannter als die Geschichte der Herren von Mansingen ist die Sage über den Burgschatz von Mansingen. In den Hügeln sollen der Sage nach Schätze vergraben sein, deren Hebung noch niemandem gelungen ist, weil offensichtlich der Teufel mit im Spiel ist, der die Schatzkiste kurz vor der Hebung immer in die Tiefe sausen lässt. Ludwig Strackerjahn erzählt sie in seinem Buch „Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg“ und berichtet darin schließend, dass der Schatz wohl heute noch dort zu finden sei.

Landschaftsschutzgebiet „Burgplatz Mansingen und Umgebung“

Im Hinblick auf den kulturhistorischen Bezug wurde mit Kreistagsbeschluss vom 17. Dezember 2003 der Name von „Burgplatz Mansie mit Umgebung“ in „Burgplatz Mansingen mit Umgebung“ geändert und eine neue Landschaftsschutzgebietsverordnung mit einer nachvollziehbaren genau festgelegten Abgrenzung und der Definition von Charakter und Schutzzweck erlassen. Das Landschaftsschutzgebiet „Burgplatz Mansingen mit Umgebung“ erfüllte die Voraussetzung eines Landschaftsschutzgebietes gemäß § 26 Nds. Naturschutzgesetzes und wurde 2003 in seiner Abgrenzung im Verhältnis zur vorherigen Größe erheblich erweitert. Damit sollte sichergestellt werden, dass auch die Umgebung dieses kulturhistorisch bedeutsamen Burgplatzes vor Veränderungen geschützt wird, die sich auch auf den Burgplatz selbst auswirken können.

Literatur

  • Ludwig Strackerjahn: „Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg“ zweite erweiterte Aufl., herausgegeben v. Karl Willoh 1909
  • D. Zoller: Burgen und Adelssitze im Ammerland, Cloppenburg, 1971
  • Oldenburger Jahrbuch Band 91 (1991), Sonderdruck Westerstede, Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde e.V., aus dem Stadtarchiv der Stadt Westerstede

siehe auch

Weblinks

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