Manolis Triantafyllidis

Manolis Triantafyllidis

Manolis Triantafyllidis (griechisch Μανόλης Τριανταφυλλίδης, * 1883 in Athen, Griechenland; † 1959 ebenda) war ein bedeutender neugriechischer Sprachwissenschaftler, Grammatiker, Demotizist und Pädagoge. Berühmtheit erlangte er vor allem durch seine Grammatik der neugriechischen Volkssprache (1941), die bis heute maßgeblich ist.

Leben und Werk

Triantafyllidis war über Jahrzehnte hinweg eine herausragende Gestalt des neugriechischen Geisteslebens und der Wissenschaft. Bereits 1910 nahm er als Gründungsmitglied des liberalen Bildungsvereins (Εκπαιδευτικός Όμιλος) zusammen mit Dimitrios Glinos und Alexandros Delmouzos eine wichtige Rolle ein und stand in der Sprachfrage auf der Seite der Volkssprache. Von 1917 bis 1920 war er Oberster Aufseher der demotischen Erziehung (Ανώτερος Επόπτης της δημοτικής εκπαίδευσης). 1941 veröffentlichte Triantafyllidis – mit einem Vorwort des damals regierenden Faschisten Ioannis Metaxas – seine berühmte Grammatik der neugriechischen Volkssprache, die in 14 Sprachen übersetzt wurde und noch heute von Sprachwissenschaftlern als verlässliche und kompetente Quelle verwendet wird. Triantafyllidis wirkte als Professor an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki. Ihm zu Ehren wurde in seinem Todesjahr an der Aristoteles-Universität das Institut für neugriechische Studien, die Manolis-Triantafyllidis-Stiftung (Ινστιτούτο Νεοελληνικών Σπουδών, Ίδρυμα Μανόλη Τριανταφυλλίδη), gegründet, die sich aus seinem Vermächtnis speiste. Sein Gesamtwerk wurde in acht Bänden herausgegeben.

Literatur

  • Ινστιτούτο Νεοελληνικών Σπουδών (Ίδρυμα Μανόλη Τριανταφυλλίδη) (Hrsg.): Άπαντα Μανόλη Τριανταφυλλίδη, 8 Bände, Thessaloniki 1965-2002
  • Μανόλης Τριανταφυλλίδης: Αυτοβιογραφικές Σελίδες. Bearbeitet von Linos Politis, Thessaloniki 1979, ISBN 960-231-020-0
  • ders.: Αλληλογραφία 1895-1959. Bearbeitet von Panagiotis Moullas, Thessaloniki, 1. Aufl. 2001. ISBN 9602310936
  • ders.: Νεοελληνική Γραμματική. Neuauflage der Originalausgabe von 1941 mit Korrekturen, Thessaloniki 2002

Weblinks


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