Mannheimer Planken

Mannheimer Planken
Planken mit Blick auf den Paradeplatz, 2005

Die Mannheimer Planken sind die Haupteinkaufsstraße im Zentrum der Mannheimer Quadrate. Die Planken sind in der östlichen Hälfte als Fußgängerzone gestaltet. Sie ist die meistbesuchte Einkaufsmeile in der Rhein-Neckar-Region. In Deutschland liegt sie auf Platz elf, in der Kategorie der Städte mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern auf Platz zwei.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor dem Plankendurchbruch, hinten die engen Planken, 1895
Glaskubus, der an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert

Die Planken zogen sich ursprünglich vom heutigen Paradeplatz bis zum Wall der ehemaligen Zitadelle Friedrichsburg hin, der die Stadt vom Schlossbezirk trennte und damit eine Festung in der Festung war. Der Name Planken stammt aus dem 17. Jahrhundert und bezeichnete die Palisaden vor dem Graben zwischen Zitadelle und Stadt.[2] Sie wurden auf sandigem Boden angelegt und hießen deshalb auf dem Sand. Sie zog sich von Stadttor zu Stadttor, vom Heidelberger Tor zum Rheintor, während die sogenannte Breite Straße (die heute offiziell Kurpfalzstraße heißt) vom Mannheimer Schloss zum dritten Stadttor, dem Neckartor, führte.

Nach dem Wiederaufbau der Stadt und dem Verzicht auf die Zitadelle bildeten die Planken die Grenze zwischen der Ober- und der Unterstadt. Sie wurden aufgewertet, als im 18. Jahrhundert eine Promenade unter Bäumen angelegt wurde.

Erst zwischen 1934 und 1939 wurde der sogenannte Plankendurchbruch durchgeführt. Hierzu wurden an den äußeren Quadraten ab P 5 bzw. E 5 ostwärts Häuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Diese waren von der Straße zurückgesetzt, um eine einheitliche Häuserfront mit den Gebäuden der Planken herzustellen. Bis heute kann man die Lage der ehemaligen engen Planken an der Lage der Straßenbahngleise erkennen, die an diesen Stellen einen Schwenk machen.

Anlässlich der Bundesgartenschau wurden die Planken 1975 im östlichen Teil in eine Fußgängerzone umgestaltet, durch die aber wie früher die Straßenbahnen der RNV fahren.

An den Planken wurde 2003 als lokales Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Mannheim ein Glaswürfel mitten im Fußweg errichtet (zwischen P1 und P2). Auf dem Glaskubus sind in Spiegelschrift die Namen der ermordeten Mannheimer Juden angebracht. Der Kubus selbst wurde schräg aufgestellt, so dass sich eine Achse auf den Mittelpunkt des Paradeplatzes bezieht.

Verlauf

Der östliche Teil der Planken verläuft zwischen den Quadraten O1 und P1 bis O4/P4. Daran schließt sich übergangslos die Heidelberger Straße an, die direkt zum Mannheimer Wasserturm und der Augusta-Anlage führt.

Der westliche Teil der Planken verläuft zwischen den Quadraten D1 bis D4 und E1 bis E4. Daran schließt sich die Rheinstraße an, die früher zum Rheintor führte. Heute führt sie in ihrer Verlängerung weiter über die Kurt-Schumacher-Brücke nach Ludwigshafen am Rhein.

Literatur

  • Hans-Joachim Hirsch: Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen - Die Gedenkskulptur für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim - Mit Beiträgen von Peter Kurz, Jochen Kitzbihler und Helmut Striffler - 120 Seiten. Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim Nr. 23. Verlagsbüro v. Brandt, Mannheim. 2005. ISBN 3-926260-65-3
  • Gustaf Jacob: Die Mannheimer Planken. Mannheim 1937

Belege

  1. http://www.joneslanglasalle.de/Germany/DE-DE/Pages/NewsItem.aspx?ItemID=22611
  2. http://www.stadtarchiv.mannheim.de/strassen/index.php?table_name=Stra%DFen&function=details&where_field=ID&where_value=1206

Weblinks

 Commons: Planken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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