Mannesmann Mobilfunk

Mannesmann Mobilfunk
Mannesmann Mobilfunk
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Rechtsform GmbH
Gründung 1989
Sitz Düsseldorf, Deutschland

Die Mannesmann Mobilfunk GmbH war bis 2002 eine Tochtergesellschaft des Mannesmann-Konzerns und der erste private Telefonanbieter in Deutschland.

D2 Simkarte

Im Jahre 1988 wurde vom Ministerium für Post und Telekommunikation eine Lizenz für ein GSM-Netz ausgeschrieben. Es bildeten sich daraufhin mehrere Bewerberkonsortien, unter Anderem ein Konsortium unter der Führung der Mannesmann AG. Am Donnerstag, dem 8. Dezember 1989, erhielt das Mannesmann-Konsortium den Zuschlag für die GSM-Lizenz. Noch im Dezember 1989 ging aus dem erfolgreichen Bewerberkonsortium die Mannesmann Mobilfunk GmbH mit Sitz in Düsseldorf hervor. Vorsitzender der Geschäftsführung war Peter Mihatsch. Bis Ende 1990 war die Mitarbeiterzahl bereits auf 350 angestiegen. Im Februar 1991 wurde die GSM-Lizenz auch auf das Beitrittsgebiet der deutschen Wiedervereinigung erweitert. Der kommerzielle Betrieb des GSM-Netzes mit der Kurzbezeichnung D2 begann mit der Auslieferung der ersten Endgeräte am 30. Juni 1992. Gegen Ende des Jahres 1992 konnte bereits der 100.000ste Kunde im D2-Netz eingebucht werden.[1] Mannesmann Mobilfunk trat damit in Konkurrenz zur Deutschen Bundespost, die damals bereits das analoge C-Netz betrieb und ebenfalls eine Lizenz für den Aufbau eines digitalen Mobilfunknetzes erhalten hatte, das zur Abgrenzung von D2 als „D1“ vermarktet wurde.

Die Mobiltelefone wurden zunächst über Fernsehhändler und Kaufhäuser zu einem Preis von knapp unter 3.000 DM angeboten. Mit etwa 200 Antennenstationen begann D2 zunächst in einigen deutschen Großstädten wie Hamburg, Bremen, Hannover, Frankfurt am Main und Stuttgart. Schon Ende 1992 erreichte das D2-Netz 80 Prozent Deutschlands. Die Gebühren lagen unter denen des bestehenden C-Netzes der Post. Von Anfang an waren Übergänge an das Festnetz der Telekom vorgesehen. Seit Dezember 1993 schrieb das Unternehmen schwarze Zahlen.

Bei der Deutschen Bundespost wurde der Mobilfunkbereich als Marke „D1“ zunächst beim Zentralamt für Mobilfunk und nach der Privatisierung bei der Gesellschaft DeTeMobil (seit 2010 Telekom Deutschland GmbH) des Telekomkonzerns geführt. Daher wandelte sich bei Mannesmann nun auch der Name „D2 privat“ immer mehr zu „D2 Mannesmann“. Das Wort „privat“ hatte seine Zugkraft verloren. Bis zur Übernahme von D2 Mannesmann durch den britischen Vodafone-Konzern im Februar 2000 wechselten sich D2 Mannesmann und T-D1 in der Marktführerstellung mehrfach ab; seitdem hat T-Mobile Deutschland (Name von T-D1 ab 2002) diese Position inne.

Für Vodafone bedeutete dieser Zukauf dennoch eine enorme Steigerung des Marktanteils, zumal damit gleich mehrere Firmenbeteiligungen von Mannesmann an Mobilfunkunternehmen außerhalb Deutschlands übernommen wurden. Einige Beteiligungen wurden integriert (z. B. Omnitel in Italien oder SFR in Frankreich), andere Konzernteile mussten aufgrund behördlicher Auflagen verkauft werden (Orange in Großbritannien) oder wurden freiwillig verkauft (Telering in Österreich).

Im Januar 2007 nannte Vodafone über 28 Millionen Teilnehmer allein im deutschen D2-Netz. Am 31. Dezember 2009 hatte Vodafone 34,63 Millionen Mobilfunk-Kunden und 3,71 Millionen DSL-Anschlüsse. [2]

Mit dem Markenwechsel von D2 zu Vodafone wurde 2002 die Mannesmann Mobilfunk GmbH in Vodafone D2 GmbH umbenannt.

Einzelnachweise

  1. Susanne Päch: Die D2 Story. 1 Auflage. ECON Verlag GmbH], 1994, ISBN 3-430-17425-2.
  2. [1]

Siehe auch


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