Manheim

Manheim
Manheim
Stadt Kerpen
Wappen Manheim
Koordinaten: 50° 53′ N, 6° 36′ O50.8819444444446.5997222222222Koordinaten: 50° 52′ 55″ N, 6° 35′ 59″ O
Fläche: 11,74 km²
Einwohner: 1.576 (28. Feb. 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 50170
Vorwahl: 02275

Manheim ist ein Stadtteil von Kerpen im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Der Ort liegt in der Abbauzone des Tagebaus Hambach und muss diesem in den nächsten Jahren weichen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Katholische Pfarrkirche St. Albanus und St. Leonhardus
Hochkreuz im Ortskern (1875)
Kapelle
Wohnhaus im Ortskern
Anwesen im Ortskern
Gasthof im Ortskern

Manheim wurde das erste Mal urkundlich im Jahre 898 erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde, mit der König Zwentibold dem Stift Essen Besitz unter anderem im Ort Manheim (damals Mannunhem) überträgt.

1027 ging die Grundherrschaft an das Erzbistum Köln über.

Ab 1954 bildeten die Gemeinden Buir und Manheim einen gemeinsamen Amtsbezirk.

Bis 1974 war Manheim eine eigenständige Gemeinde, bevor der Ort dann durch das Köln-Gesetz mit Wirkung vom 1. Januar 1975 der neuen Stadt Kerpen zugeordnet wurde.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl von Manheim hat sich seit 1974 nicht mehr merklich verändert, nimmt jedoch – wenn auch gering – seit 2001 stetig ab. Die Ursache für die immer mehr absinkende Einwohnerzahl ist der näherrückende Tagebau Hambach.

Jahr Einwohnerzahl
1816 517 Einwohner
1867 821 Einwohner
1910 952 Einwohner
1939 1.198 Einwohner
1956 1.598 Einwohner
1974 1.761 Einwohner
2001 1.754 Einwohner
2002 1.741 Einwohner
2003 1.711 Einwohner
2004 1.693 Einwohner
2005 1.647 Einwohner
2006 1.659 Einwohner
2007 1.648 Einwohner
2008 1.600 Einwohner
2009 1.586 Einwohner
2010 1.576 Einwohner

Zukunft

Manheim muss ab etwa 2013 dem Tagebau Hambach weichen und wird dann umgesiedelt. Dazu wird nach bisheriger Planung 2007 der Antrag auf Aufstellung des Braunkohlenplans Hambach, sachlicher Teilabschnitt Umsiedlung Manheim erstellt und beim Bergamt eingereicht. Ab etwa 2022 wird die Ortsfläche dann bergbaulich in Anspruch genommen.

Für die Umsiedlung hatten die Manheimer Einwohner drei mögliche Standorte für (Neu-)Manheim zur Wahl; Kerpen-West, Kerpen-Dickbusch und den Südwestteil Buirs. Bei einer Abstimmung am 16. Dezember 2007 entschieden sie sich bei einer Wahlbeteiligung von 71,75 % und nur einer ungültigen Stimme mit 81,05 % für Kerpen-Dickbusch, nordwestlich von Langenich. [2] Der Bebauungsplan sieht überwiegend freistehende Einfamilienhäuser vor. [3] Der Name Neu-Manheim soll nach aktuellen Planungen nicht verwendet werden.

In einer weiteren Befragung vom 11. Februar bis 16. März 2008 mussten die Manheimer Bürger angeben, wie groß der Bedarf an Grundstücken ist. Daraus wurde die Größe Manheims am neuen Standort in Kerpen-Dickbusch ermittelt. Am 18. März 2010 fand eine Informationsveranstaltung zur Grundstücksbefragung statt. [4]

Infrastruktur

Manheim hat 1.693 Einwohner (2004) und liegt südlich der A4 in direkter Nähe der Autobahnabfahrt Buir (8), westlich der B 477 und nördlich der Bahnlinie Köln-Aachen.

Der Ort verfügt über folgende öffentliche Einrichtungen:

  • Kindergarten Pusteblume (ehem. Maria Goretti) mit zwei Gruppen
  • einzügige Gemeinschaftsgrundschule (Betrieb eingestellt am 22.07.2011)
  • Mehrzweckhalle für Schul-, Vereinssport und andere Veranstaltungen
  • Hallenbad für Schul- und Vereinsschwimmen (Betrieb eingestellt am 30.09.2011)
  • Gemeindehaus
  • Kath. öffentliche Bücherei
  • Toni-Wilschewski-Stadion

Ortsgemeinschaft

Die Ortsgemeinschaft wird durch die Aktivitäten einer ganzen Reihe von Vereinen und Vereinigungen geprägt und belebt.

Sportvereine

  • Turnverein TV Germania Manheim 1887 e. V. – Turnen, Schwimmen, Judo
  • Fußballverein Viktoria Manheim – Fußball

Karnevalsvereine

Drei Karnevalsvereine beleben die rheinische Fünfte Jahreszeit und beteiligen sich am traditionellen Karnevalsdienstags-Umzug.

  • KG VereinigteVereine Manheim
  • KG Rote Husaren
  • Erftlandtanzcorps

Sonstige Vereine und Vereinigungen

  • St. Albanus & St. Leonhardus Schützenbruderschaft Manheim
  • Freiwillige Feuerwehr Kerpen, Löschgruppe Manheim
  • Tambour- und Fanfaren-Corps Blau-Weiß Manheim
  • Natur- und Gartenfreunde Manheim
  • Maigesellschaft Lustige Buben Manheim
  • Kinder Spiel- und Fördergruppe Manheimer Wibbelmäuse e. V.
  • x-treme Dance Company

Besondere Ereignisse

In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 1943 stürzt eine Short Stirling, die EF 427 'A Apple', am Ortsrand von Manheim ab. Nur ein Bordschütze überlebt den Absturz und landet am Fallschirm im Garten eines Einwohners.

Am 1. August 1995 fand im Gemeindehaus des Ortes die standesamtliche Trauung von Michael Schumacher und Corinna Betsch statt. Ursprünglich war die Trauung im Standesamt Kerpen geplant. Wegen des unerwünschten großen Medienrummels wurde sie kurzfristig nach Manheim verlegt.

Persönlichkeiten

In Manheim leben bzw. lebten folgende bekannte Persönlichkeiten:

  • Michael Schumacher (* 3. Januar 1969 in Hürth), deutscher Formel-1-Rennfahrer
  • Ralf Schumacher (* 30. Juni 1975 in Hürth-Hermülheim), ehemaliger deutscher Formel-1-Rennfahrer
  • Johannes F. Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Braunkohlenplan Umsiedlung Manheim = Kerpen-Dickbusch -Vorentwurf- August 2008, Bezirksregierung Köln, Topografische Karte, Maßstab 1:10 000 506 kB, abgerufen am 18. April 2010
  3. Gestaltungsplan von Manheim-neu = Kerpen-Dickbusch, Maßstab 1:2000, Stand 14. Januar 2010 2,51 MB, abgerufen am 18. April 2010
  4. Seite der Stadt Kerpen zur Umsiedlung Manheims, abgerufen am 18. April 2010

Weblinks

 Commons: Manheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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