Manfred Weißbecker

Manfred Weißbecker
Manfred Weißbecker 2007

Manfred Weißbecker (* 1935) ist ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Manfred Weißbecker studierte Geschichte, Germanistik und Pädagogik und arbeitete nach Abschluss seines Studiums als Mitarbeiter am Historischen Institut in Jena. 1962 wurde er an der Universität Jena mit der Arbeit „Die Kommunistische Partei Deutschlands im Kampf gegen die faschistische Diktatur in Thüringen 1933 bis 1935“ zum Dr. phil. promoviert. Später wurde er zum Professor für Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen, wo er sich 1967 mit der Arbeit „Untersuchungen über die Auswirkungen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und der Novemberrevolution auf die Parteien und das Parteiensystem des deutschen Imperialismus in den Jahren 1917 bis 1923“ habilitiert hatte. Nach der Wende wurde Weißbecker 1992 in den Ruhestand versetzt. Heute ist er im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen tätig.

Forschungsgebiete

Weißbecker hat zahlreiche Studien im Bereich der Faschismusforschung zum Widerstand sowie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung veröffentlicht. Er ist ein ausgewiesener Spezialist für die Parteiengeschichte und Parteienforschung, welche er mit zahlreichen Publikationen und Aufsätzen mit gestaltete. So hatte er großen Anteil am zwischen 1968 - 1970 erschienenen Handbuch: Die bürgerlichen Parteien in Deutschland 1830-1945 sowie am vierbändigen: Lexikon zur Parteiengeschichte sowie an der ersten umfassenden Darstellung der NSDAP in Kooperation mit Kurt Pätzold: Hakenkreuz und Totenkopf. Die Partei des Verbrechens (1982), welche später als Geschichte der NSDAP - 1920 - 1945 (1998) wieder aufgelegt wurde.

Veröffentlichungen

Monographien

  • Gegen Faschismus und Kriegsgefahr. Ein Beitrag zur Geschichte der KPD in Thüringen 1933-1935, Erfurt 1967
  • Entteufelung der braunen Barbarei. Zu einigen neueren Tendenzen in der Geschichtsschreibung der BRD über Faschismus und faschistische Führer, Berlin 1975
  • Flucht nach Weimar. 1918-1919, Berlin 1981
  • mit Kurt Pätzold, Hakenkreuz und Totenkopf. Die Partei des Verbrechens, Berlin 1981
  • Wider den Krieg. 7 Jahrzehnte im Zeichen sozialistischer Friedenspolitik, Jena 1987
  • Hrsg., Macht und Ohnmacht der Weimarer Republik, Berlin 1990
  • Hrsg., Erinnerungen an Gerhard Riege. Gedächtnisschrift, Jena 1995
  • mit Kurt Pätzold, Adolf Hitler. Eine politische Biographie, Leipzig 1995
  • mit Kurt Pätzold, Stufen zum Galgen. Lebenswege vor den Nürnberger Urteilen, Leipzig 1996
  • mit Kurt Pätzold, Rudolf Heß. Der Mann an Hitlers Seite, Leipzig 1999
  • Hrsg., Gewalten, Gestalten, Erinnerungen. Beiträge zur Geschichte der FSU Jena in den ersten Jahren nach 1945, Jena 2002
  • Hrsg., Rot-rote Gespenster in Thüringen. Demokratisch-sozialistische Reformpolitik einst und heute, Jena 2004
  • mit Kurt Pätzold (Hrsg.), Kleines Lexikon historischer Schlagwörter, Leipzig 2005
  • Hrsg., Hoffnungen, Enttäuschungen, neue Erfahrungen. Deutsche Hochschullandschaft in der „Wende“. Das Beispiel Friedrich-Schiller-Universität, Jena 2007
  • Hrsg., November 1918. Gesellschaftliche Veränderungen und Zukunftsentscheidungen, Jena 2009

Aufsätze in der "Wissenschaftlichen Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena" (Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe), WZ-FSU (GSR) (1960-1987)

  • Vom ersten zum zweiten Weltkrieg. Zu einigen Aspekten der konterrevolutionären und antisowjetischen Politik des deutschen Imperialismus und Militarismus 1917/18–1941; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 36(1987)2, 247–257.
  • Die „Zeitgeschichtlichen Kontroversen“ Karl Dietrich Brachers – ein antikommunistischer Zerrspiegel der Geschichte und Theorie des Faschismus; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 28(1979)2, 291–303.
  • Bemerkungen zu einigen aktuellen Lehren der marxistisch-leninistischen Bündnispolitik in der antifaschistischen deutschen Widerstandsbewegung 1933 bis 1945; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 25(1976)4/5, 577–584.
  • Bemerkung zur Analyse des Faschismus durch die Kommunistische Internationale in den Jahren 1922 bis 1935; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 23(1974)6, 841–852.
  • Humanistisches Bekenntnis und aktive Tat. Zu Heinrich Manns Kampf an der Seite der KPD für die antifaschistische deutsche Volksfront in den dreißiger Jahren; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 21(1972)2, 321–330.
  • Zu einigen aktuellen Problemen der politischen und ideologischen Auseinandersetzung mit dem Neonazismus und dem Rechtskartell in der westdeutschen Bundesrepublik; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 20(1971)6, 65–76.
  • Die Novemberrevolution 1918 in Deutschland – Vermächtnis und Lehren; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 19(1970)2, 277–294.
  • Kontinuität und Wandel der bürgerlichen Parteien in der Auseinandersetzung zwischen Imperialismus und Sozialismus‘‘; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 18(1969)3, 25–44.
  • Bürgerliche Parteien und Novemberrevolution; 17(1968)4, 403–411.
  • Zur Herausbildung extrem antikommunistischer Organisationen und der „antibolschewistischen“ Propaganda in Deutschland während der ersten Jahre nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution‘‘; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 16(1967)4, 491–500.
  • Die bürgerlichen Parteien und die politische Reaktion in der Weimarer Republik‘‘; Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 14(1965)2, 211–221.
  • Die erste Etappe des antifaschistischen Widerstandskampfes der Kommunistischen Partei Deutschlands in Thüringen (Januar 1933 bis Mai 1933);Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GSR) 10(1960/61)4, 557–579.

Aufsätze in der Zeitschrift "Jenaer Beiträge zur Parteiengeschichte [JBP]" (1964-1986)

  • Zur Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft „Geschichte der bürgerlichen Parteien in Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart“; 6/1964, 80–89.
  • Erste Bemerkungen zur Funktion politischer Parteien im staatsmonopolistischen Herrschaftssystem; 11/1965, 111–126 [1–10].
  • Zur Rolle und Funktion der bürgerlichen Parteien und der Parteisysteme unter den Bedingungen der allgemeinen Krise des Kapitalismus; 22/1968, 12–31.
  • Zur Frage des Parteiensystems und der führenden bürgerlichen Parteien in der Weimarer Republik; 23/1968, 64–72.
  • Methodologische Probleme einer Analyse des Verhältnisses zwischen der deutschen Sozialdemokratie und nichtproletarischen demokratischen Kräften; 26-27/1970, 67–80.
  • Zur Erforschung und Darstellung des antifaschistischen Widerstandskampfes nichtproletarischer demokratischer Kräfte 1933–1945; 28/1971, 66–82.
  • Bündnispolitik und Bündnispartner der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung. Bemerkungen zu ihrer Entwicklung unter dem Einfluß der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und der marxistisch-leninistischen Weltanschauung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges; 34-35/1973, 92–110.
  • Sie kämpften und starben, aber sie werden niemals vergessen sein (Gedanken zum 30. Jahrestag der Ermordung von Hans und Sophie Scholl am 22. Februar 1943); 36/1974, 4–27.
  • Thesen zu Rolle und Funktion der NSDAP im staatsmonopolistischen Herrschaftssystem des faschistischen deutschen Imperialismus; 37-38/1976, 1–39.
  • Imperialistischen Herrschaftsformen und extrem reaktionäre Organisationen. Ursachen, Möglichkeiten, Formen und Grenzen ihres Einflusses auf die werktätigen Massen; 42/1977, 5–39.
  • Zu einigen Problemen des antifaschistischen Widerstandskampfes der KPD und der Entwicklungstendenzen in der Massenbasis des faschistischen deutschen Imperialismus; 46/1984, 43–55.
  • Die nationalistisch-revanchistische „Deutschtumspolitik“ in der Geschichte des deutschen Imperialismus (Thesen); 48/1986, 6-28.

Literatur

Eckardt, Michael (2006): Gesamtbibliographie der "Wissenschaftlichen Zeitschrift" der Friedrich-Schiller Universität Jena (GS-Reihe) 1951-1990. Jena, 256 S., ISBN 3-935850-39-5.

Weblinks


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