Manfred Nowak

Manfred Nowak
Manfred Nowak im September 2007

Manfred Nowak (* 26. Juni 1950 in Bad Aussee, Steiermark) ist ein österreichischer Jurist.

Nowak gilt als ein Schüler von Felix Ermacora und ist Professor für Verfassungs- und Menschenrechte an der Universität Wien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Manfred Nowak besuchte des BG/BRG Ramsauerstrasse in Linz und beendete seine Schullaufbahn mit einer Matura im Jahr 1968.

Im Jahr 1975 erhielt Nowak die Doktorwürde der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und ein Jahr später Master of Laws an der Columbia University in New York. Seit 1986 ist er Dozent an der Universität Wien,[1] seit 2007 Professor für Internationalen Menschenrechtsschutz am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung und am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.[2] Wissenschaftlicher Leiter des Wiener Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte (BIM) ist Nowak seit 1992, welches er auch mit gegründet hatte. Im folgendem Jahr wurde er Mitglied bei einer Expertengruppe der Vereinten Nationen, der er bis 2001 angehörte. Ab 1994 arbeitete Nowak für drei Jahre als UN-Experte für vermisste Personen im ehemaligen Jugoslawien. Mitglied der Internationalen Juristenkommission (ICJ) ist er seit 1995.

Zwischen 1996 und 2003 arbeitete Nowak als Richter des Internationalen Gerichtshofs in Bosnien Herzegowina.[1] Dort erlebte er im Januar 2002 wie Agenten der CIA sechs Terrorverdächtige verschleppten, die zuvor aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden waren.[3]

Am 1. Dezember 2004 wurde er von der UN-Menschenrechtskommission zum Sonderberichterstatter über Folter benannt. Im November 2010 wurde Juan E. Méndez sein Nachfolger.

In diesem Amt legte Nowak 2006 einen kritischen Bericht über die Zustände im US-Internierungslager in Guantánamo vor. Die US-Regierung kritisierte ihn dafür scharf. Nowak, der das Lager nicht besuchen durfte, rügte folterähnliche Zustände und erniedrigende Behandlung von Häftlingen. Im Wesentlichen berief er sich auf Aussagen von Häftlingen und Anwälten und zitierte interne Vollzugsanordnungen des Pentagon.

In Österreich arbeitet er für den Menschenrechtsbeirat des Innenministeriums. Auch hier setzt sich Nowak für menschenrechtskonforme Haftbedingungen ein. Nowak ist derzeit Vizepräsident der Österreichischen UNESCO-Kommission.[4] Novak leitet das EU-Projekt Atlas of Torture - Monitoring and Preventing Torture Worldwide.[5]

Privates

Er ist Vater zweier Kinder[3] und spricht neben seiner Muttersprache Deutsch auch fließend Englisch und Niederländisch.[1]

Preise

Schriften

  • Politische Grundrechte. Springer, Wien 1988, ISBN 3-211-81993-2 (Habilitationsschrift).
  • UNO-Pakt über bürgerliche und politische Rechte und Fakultativprotokoll. CCPR-Kommentar. Engel, Kehl 1989, ISBN 3-88357-077-X; UN covenant on civil and political rights. CCPR commentary. Engel, Kehl 1993, ISBN 3-88357-106-7.
  • Der Mythos vom effektiven Menschenrechtsschutz. in: FORVM, Wien 1995, Heft 493/494.
  • Einführung in das internationale Menschenrechtssystem. Neuer Wissenschaftlicher Verlag, Wien 2002, ISBN 3-7083-0080-7.

Weblinks

 Commons: Manfred Nowak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Lebenslauf beim Office of the High Commissioner for Human Rights
  2. Manfred Nowak, Stiftungsprofessur an der Universität Wien
  3. a b Die Zeit: Ein Mann, der leuchtet (21. Dezember 2005)
  4. Univ.- Prof. Dr. Manfred Nowak, LL.M. intlaw.univie.ac.at, abgerufen am 11. Mai 2011
  5. Eine Weltkarte der Folter; Atlas of Torture - Monitoring and Preventing Torture Worldwide univie.ac.at, abgerufen am 11. Mai 2011

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Manfred Nowak — At Salzburg Global Seminar 2007 Born 1950 06 26 Bad Aussee Nationality Aust …   Wikipedia

  • Manfred Nowak — Manfred Nowak, né le 26 juin 1950 en Autriche, est un avocat spécialiste des droits de l homme [1] . Il a été rapporteur spécial sur la …   Wikipédia en Français

  • Nowak — ist ein Familienname polnischer bzw. sorbischer Herkunft und bedeutet übersetzt so viel wie „Der Neue“. Bekannte Namensträger sind: Andreas Nowak (* 1982), deutscher Musiker (Silbermond) Anna Nowak (* 1966), polnische Schauspielerin Bruno Nowak… …   Deutsch Wikipedia

  • Manfred Müller (Fußballspieler, 1941) — Manfred Müller (* 7. August 1941) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als Aktiver des MSV Duisburg in den Jahren 1963 bis 1970 in der Fußball Bundesliga 149 Spiele als Abwehrspieler absolvierte und dabei zwei Tore erzielte. Laufbahn… …   Deutsch Wikipedia

  • Manfred Berz — (* 13. April 1938) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der von 1958 bis 1965 für den FC Schalke 04 in der Fußball Oberliga West beziehungsweise Fußball Bundesliga 79 Pflichtspiele absolviert und dabei 33 Tore erzielt hat.… …   Deutsch Wikipedia

  • Manfred Seidl — (* 4. Februar 1944 in Oberrabnitz, Burgenland) ist ein österreichischer Feuerwehrfunktionär. Leben und Wirken Manfred Seidl besuchte die HTL Mödling und machte 1964 die Matura. Als Maschinenbauer war er zuerst als Konstrukteur und später als… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Nowak — Born 1965[1] Vienna, Au …   Wikipedia

  • Martin A. Nowak — Martin Nowak Martin A. Nowak (* 1965 in Klosterneuburg[1]) ist ein österreichisch US amerikanischer Mathematiker und Biologe. Er ist Professor an der Harvard University. Inhaltsve …   Deutsch Wikipedia

  • Erwin Nowak (Feuerwehrkommandant) — Erwin Nowak (* 20. September 1930 in Krems an der Donau; † 11. Juli 2004) war Beamter beim Magistrat Krems an der Donau, Kommandant des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes und Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.… …   Deutsch Wikipedia

  • Erwin Nowak (ÖBFV-Präsident) — Erwin Nowak (* 20. September 1930 in Krems an der Donau; † 11. Juli 2004) war Beamter beim Magistrat Krems an der Donau, Kommandant des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes und Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”