Mana-Pools-Nationalpark

Mana-Pools-Nationalpark

Der Mana Pools National Park mit den zugehörigen Safarigebieten Sapi und Chewore liegt im Urungwe-Distrikt in der Region Nord-Mashonaland in West-Simbabwe. Das Gebiet ist ca. 2.500 km² groß. Das Gebiet gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Mana bedeutet in der Sprache der Shona „vier“, aufgrund der vier großen, auch in der Trockenzeit mit Wasser gefüllten Wasserbecken des Sambesi. Zu jeder Regenzeit verwandelt sich die Flutebene des Sambesi in eine Seenlandschaft, die in der Trockenzeit wieder austrocknet. In dieser Ebene stehen vereinzelt Dörfer, die Muzarabani, deren Menschen mit Hirse einen kärglichen Landbau betreiben.

Inhaltsverzeichnis

Menschliche Einflüsse

Der Bau der Kariba-Talsperre oberhalb der Flutebene in den 1950er Jahren hat den Zeitpunkt und Umfang der Überflutungen verändert. Inwieweit dies die Tierwelt negativ beeinflusst hat, ist jedoch nicht klar. Unumstritten ist nur, dass der Damm Schlamm zurückhält, der sonst in die Ebene gespült würde. Der damit verbundene geringere Nährstoffeintrag beeinträchtigt die Nahrungsgrundlage für Pflanzenfresser.[1] Ein weiteres Problem ist die übermäßige Beweidung der Bäume durch Elefanten.

In den 1980er Jahren wurde vorgeschlagen, flussabwärts an der Mupata-Schlucht einen Staudamm zu errichten, der drohte, größere Bereiche der Flutebene dauerhaft zu überfluten. Es wird behauptet, die Ausweisung des Nationalparks sei unter anderem zur Verhinderung dieses Projektes erfolgt.[2] In Machbarkeitsstudien wird diese Projekt jedoch auch heute noch regelmäßig erwähnt.[3]

Landschaft

Die Landschaft wird vom wechselnden Wasserstand des Sambesi geprägt. Es gibt Uferlandschaften, Inseln, Sandbänke und Tümpel. Trockenere Gebiete sind von einem Wald aus Mahagoni, Ebenholz, Affenbrotbaum und wilden Feige bewachsen. Der Fluss und die Flutebene werden von steilen Klippen begrenzt.

Tierwelt

Da die dauerhaft wasserführenden Tümpel in der Trockenzeit die einzige Wasserquelle im weiten Umkreis sind, versammeln sich hier zahlreiche Tiere. Das Gebiet ist daher beliebt zur Beobachtung von Großtieren. Dazu gehören Löwe, Afrikanischer Elefant, Afrikanischer Büffel, Leopard und Gepard. Zahlreiche Nilkrokodile und Flusspferde des im Sommer austrocknenden Sambesi ziehen sich in die wenigen verbleibenden Gewässer zurück.

Die 500 bei Einrichtung des Parks noch vorhandenen Spitzmaulnashörner sind zwischenzeitlich von Wilderern ausgerottet worden.

Fußnoten

  1. http://www.adb.org/Water/Topics/Dams/pdf/cszzmain.pdf World Commission on Dams Case Study: Kariba Dam Zambia and Zimbabwe, 2000, S.94
  2. http://www.zamsoc.org/html/history.html
  3. Etwa im Small-hydro Atlas, vgl. auch Water project row looms, Zim Independent (4. September 2004)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mana Pools — Der Mana Pools National Park mit den zugehörigen Safarigebieten Sapi und Chewore liegt im Urungwe Distrikt in der Region Nord Mashonaland in West Simbabwe. Das Gebiet ist ca. 2.500 km² groß. Das Gebiet gehört seit 1984 zum UNESCO Weltnaturerbe.… …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalpark Victoriafälle — Der Nationalpark Victoriafälle ist ein Nationalpark im Westen von Simbabwe, direkt am Sambesi Fluss, der die Grenze zu Sambia darstellt. Der ganzjährig für den Tourismus geöffnete Nationalpark ist 23 km² groß. In diesem kleinen Park gibt es einen …   Deutsch Wikipedia

  • Unterer-Zambesi-Nationalpark — Der Untere Zambesi Nationalpark liegt am sambischen Ufer gegenüber vom simbabwischen Mana Pools Nationalpark in Sambia am Mittellauf des Sambesi zwischen Kariba Talsperre und der Mündung des Luangwa kurz oberhalb des Cabora Bassa Sees. Der Park… …   Deutsch Wikipedia

  • Gonarezhou-Nationalpark — Gonarezhou National Park IUCN Kategorie II …   Deutsch Wikipedia

  • Hwange-Nationalpark — Sonnenuntergang im Hwange Nationalpark Der Hwange Nationalpark ist mit 14.651 km²[1] der größte Nationalpark in Simbabwe. Der Park liegt im Westen des Landes in den Ausläufern der Kalahari an der Grenze zu Botswana 200 km nordwestlich der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Chimanimani-Nationalpark — Blick vom Ort Chimanimani auf einen Teil des Nationalparks Der Chimanimani Nationalpark ist ein Nationalpark in Simbabwe, der 1950 ausgewiesen wurde. Er liegt im östlichen Hochland von Simbabwe, nahe der Stadt Mutare. Es handelt sich um einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Matusadona-Nationalpark — Der Matusadona Nationalpark liegt am Kariba Stausee zwischen den Flüssen Ume und Siyakobvu in West Simbabwe. Er ist eines von mehreren Naturschutzgebieten rund um den Karibasee. Zwei Drittel liegen südlich des Talhanges zum Sambesi, das durch die …   Deutsch Wikipedia

  • Matobo-Nationalpark — Sonnenuntergang im Matobo Nationalpark Der Matobo National Park oder auch Matopos National Park (ältere Bezeichnung) liegt in Matabeleland in Simbabwe rund 35 km südlich von Bulawayo. Er ist der älteste Nationalpark des Landes, gegründet 1926 als …   Deutsch Wikipedia

  • Chizarira-Nationalpark — Chizarira National Park liegt im Nordwest von Simbabwe in der Provinz Nordmatabeleland, wo er an den Hwange National Park grenzt, an die Victoria Fälle, den Sambesi und den obersten Teil des Kariba Stausees. Der Park ist mit den anschließenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Nyanga-Nationalpark — Blick auf den Park vom Berg Inyangani Nyanga National Park (ehemals Rhodes Inyanga National Park), früher Inyanga, ist ein 1.700 m hoch gelegener Naturpark mit knapp 3.000 Einwohnern im benachbarten Ort Nyamhuka in der Provinz Ostmaschonaland in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”