Malindi

Malindi
Malindi
Straße in Malindi
Straße in Malindi
Basisdaten
Einwohner 68.311 Einw.
Koordinaten 3° 13′ S, 40° 7′ O-3.216666666666740.116666666667Koordinaten: 3° 13′ S, 40° 7′ O
Malindi (Kenia)
Malindi
Malindi
Politik
Provinz Coast
Distrikt Malindi
Division Malindi

Malindi ist eine Stadt in Kenia mit etwa 70.000 Einwohnern. Sie liegt ungefähr hundert Kilometer nördlich von Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Malindi war eine alte Stadt der islamischen Swahilikultur. Eine Siedlung wird in arabischen Quellen mehrfach erwähnt, dennoch wurden erst ab dem 14. Jahrhundert arabische und chinesische Topfscherben gefunden. Es wurden Reste einer Moschee aus dem 15. Jahrhundert ausgegraben, zwei mit chinesischen Porzellantellern verzierte Pfeilergräber aus derselben Zeit stehen vor einer neuen Moschee.

1414 besuchte die chinesische Expedition des Admirals Zheng He Malindi und der örtliche Herrscher schickte Gesandte mit nach China. 1498 ging der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama bei Malindi an Land und nahm hier seinen Lotsen für die Weiterfahrt nach Indien an Bord. In der Folgezeit ging Malindi ein Bündnis mit Portugal ein, nicht zuletzt um Unterstützung in der Auseinandersetzung mit der Nachbarstadt und Rivalin Mombasa zu gewinnen. Für die Portugiesen war Malindi der wichtige Stützpunkt zwischen Mosambik und Goa. Das Bündnis mit den Portugiesen nahm an Bedeutung ab, seit diese ab 1593 mit dem Fort Jesus ihren Hauptstützpunkt nach Mombasa verlegten.

In der Folgezeit verlor Malindi ständig an Bedeutung und verfiel. Erst im 19. Jahrhundert gab es erneutes Interesse an Malindi, nachdem sich der Schwerpunkt des omanischen Reiches durch den Umzug des Hofs von Oman nach Sansibar an die ostafrikanische Küste verlagert hatte. Arabische Familien legten von Sklaven bewirtschaftete Plantagen bei Malindi an, was der Stadt neuen Auftrieb gab. In der englischen Kolonialzeit wurde es als Strandbad entdeckt, was die Grundlage für seinen Aufstieg als Tourismusstandort geworden ist.

Außer dem Tourismus leben die Menschen von Malindi von der Fischerei, der Baumwoll- und Sisalproduktion und dem Handel. Der Flughafen von Malindi soll für internationale Flüge ausgebaut werden.[1]

1968 wurde an der Küstenregion im Süden der Stadt der Malindi-Meeres-Nationalpark eingerichtet. Um Malindi herum konzentriert sich der italienische Küstentourismus in Kenia. Für die in der Stadt lebende italienische Gemeinde wurde das einzige ausländische Konsulat eingerichtet.

Entwicklungshilfe

In der Umgebung von Malindi ist der deutsche Verein „Kenia Kinder Hilfe“ aktiv, der Bildungsprojekte fördert.

Sehenswürdigkeiten

  • Ruinenstadt Gedi: 14. bis 16. Jahrhundert, 15 Kilometer südlich
  • Malindi Marine National Park (Unterwasserwelt, Korallenriffe)
  • Portugiesische Kirche
  • Vasco da Gama-Steinkreuz
  • Dorf Mambu

Einzelnachweise

  1. Ben Sanga: Malindi airport project stalls due to redtape. Business Daily 31. Dezember 2008

Weblinks

 Commons: Malindi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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