Maladers

Maladers
Maladers
Wappen von Maladers
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Graubünden
Bezirk: Plessurw
Gemeindenummer: 3926i1f3f4
Postleitzahl: 7026
Koordinaten: (761796 / 189405)46.8361111111119.55972222222221013Koordinaten: 46° 50′ 10″ N, 9° 33′ 35″ O; CH1903: (761796 / 189405)
Höhe: 1'013 m ü. M.
Fläche: 7.59 km²
Einwohner: 501 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.maladers.ch
Maladers

Maladers

Karte
Karte von Maladers
w

Maladers ist eine politische Gemeinde im Kreis Schanfigg, Bezirk Plessur des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung: In Gold blaues M, belegt mit pfahlgestelltem blauem Pfeil.

Die Initiale der Gemeinde wird vom Pfeil als Symbol der Talschaft überdeckt. Farben des Zehngerichtenbundes.

Geographie

Maladers liegt 3 km (Luftlinie) südöstlich von Chur an der Kantonsstrasse nach Arosa. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf der rechten, nördlichen Seite des Schanfiggs von der tief eingeschnittenen Plessur (tiefster Punkt im Sassal, 620 m), die taleinwärts bis zum Calfreiser Tobel die Südgrenze bildet, bis hinauf zum westlichen Ausläufer der Hochwangkette. Dort liegt am Montalin, knapp unterhalb des Gipfels, der mit 2220 m höchste Punkt des Territoriums. Neben dem Haufendorf Maladers, auf einer Terrasse oberhalb der bewaldeten, steilen unteren Hangzone gelegen, gehören zur Gemeinde die Weiler Brandacker und Sax.

Vom gesamten Gemeindegebiet von 761 ha sind 497 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Immerhin 208 ha können landwirtschaftlich genutzt werden, davon sind allerdings 145 ha Maiensässe. Jeweils 28 ha sind Siedlungsfläche beziehungsweise unproduktive Fläche (meist Gebirge). Nachbargemeinden sind die Stadt Chur, Trimmis, Calfreisen, Tschiertschen-Praden und Churwalden.

Geschichte

Funde aus der Bronzezeit sowie eine 1977 entdeckte römische Mercuriusstatuette belegen die frühe Besiedlung des Ortes, der als Maladru 1156 urkundlich erwähnt wird. Ursprünglich beim Churer Gericht, kam das Dorf im späten Mittelalter zum Gericht Ausserschanfigg des Zehngerichtenbundes. Maladers ging Ende des 16. Jahrhunderts von der rätoromanischen zur deutschen Sprache über und schloss sich 1635 – als letztes Dorf der Talschaft – der Reformation an.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 2005
Einwohnerzahl 253 341 448 493

Von den Ende 2004 506 Bewohnern waren 491 Schweizer Staatsangehörige.

Wirtschaft und Verkehr

Maladers, gemäss Eigenwerbung das sonnigste Dorf in Graubünden, hat sich kontinuierlich zu einer beliebten Wohngemeinde am Rand der Kantonshauptstadt entwickelt. Am Ort selbst waren 37 Personen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, 32 im gewerblichen Bereich und 23 im Dienstleistungssektor (Stand 2000–01).

Die Gemeinde ist durch mehrere Haltestellen der Postautolinie Chur–Peist ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Die Dienststation Untersax der Arosabahn befindet sich zwar auf Maladerser Gemeindegebiet, bietet jedoch keinen Anschluss an diese Linie.

Im Falle der Realisierung des Projekts wird das Gebiet unterhalb von Maladers Zielpunkt der St. Luzibrücke sein.

Sehenswürdigkeiten

reformierte Kirche in Maladers

Die reformierte Dorfkirche befindet sich im Oberdorf, umringt von alten Häusern. Das Kirchenschiff mit zwei rippenlosen, rundbogigen Kreuzgewölben und der Glockenturm stammen aus romanischer Zeit. Der Chor mit Netzgewölbe und Sakramentsnische mit Eisentürchen sowie der Sakristeianbau sind gotisch. 1938 entdeckte man bei Renovierungsarbeiten Spuren von Fresken an Süd- und Chorwand. Es kamen Apostelfiguren und eine kniende Stifterfigur zutage. Obwohl der bekannte Bündner Kunsthistoriker Erwin Poeschel die Malereien als gut erhalten und von bemerkenswerter Qualität einstufte, entschloss sich die evangelische Kirchgemeinde dazu, die Fresken wieder zu übertünchen. 1922 baute die katholische Gemeinde eine eigene Kapelle (St. Antoniuskapelle) an der Talstrasse unterhalb des Dorfes.

Literatur

  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5.
  • Peter Masüger: Vom Alträtoromanischen zum "Tschalfiggerisch", in: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196.
  • Christian Patt: Schanfigger Wörter - Eine Ergänzung zum Davoser Wörterbuch, Verlag Walservereinigung Graubünden, Chur 1986.
  • Hans Danuser/Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg, Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997.
  • E. Rud: Das Schanfigg, Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o.J. (um 1920).
  • Dr. C. Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg, Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905.

Weblinks

 Commons: Maladers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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