Mainburg

Mainburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Mainburg
Mainburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Mainburg hervorgehoben
48.64194444444411.783611111111422
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Kelheim
Höhe: 422 m ü. NN
Fläche: 61,65 km²
Einwohner:

14.046 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 84042–84048
Vorwahl: 08751
Kfz-Kennzeichen: KEH
Gemeindeschlüssel: 09 2 73 147
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1-4
84048 Mainburg
Webpräsenz: www.mainburg.de
Bürgermeister: Josef Reiser (Stadt-Land-Union)
Lage der Stadt Mainburg im Landkreis Kelheim
Altmühl Altmühl Donau Main-Donau-Kanal Naab Regen (Fluss) Landkreis Eichstätt Landkreis Freising Landkreis Landshut Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Regensburg Landkreis Regensburg Landkreis Straubing-Bogen Gemeindefreies Gebiet Hacklberg Painten Paintner Forst Hienheimer Forst Frauenforst Neustadt an der Donau Dürnbucher Forst Abensberg Aiglsbach Attenhofen Bad Abbach Biburg (Niederbayern) Elsendorf Essing Hausen (Niederbayern) Herrngiersdorf Ihrlerstein Kelheim Kelheim Kirchdorf (Hallertau) Langquaid Mainburg Neustadt an der Donau Neustadt an der Donau Painten Painten Riedenburg Rohr in Niederbayern Saal an der Donau Siegenburg Teugn Train (Niederbayern) Volkenschwand WildenbergKarte
Über dieses Bild

Mainburg ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Kelheim.

Die Herkunft des Namens konnte nicht eindeutig geklärt werden. Philipp Apian leitete den Namen von Marrenberg (Kastanien-Berg) ab, Michael Wening von Maien (Birken) - für die erste Deutung spricht das Wappen mit dem Baum (nachzuweisen seit 1374).

Der Name Mainburg könnte aber auch vom Grafen Mainhard von Rotteneck, dem Erbauer der Burg, abgeleitet sein.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Abens bei Mainburg

Die Stadt liegt am Flüsschen Abens in der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, zwischen Freising und Regensburg sowie zwischen Landshut und Ingolstadt.

Ortsgliederung

Es gibt die Ortsteile Aignerhof, Aufhausen, Auhof, Axenhofen, Bachmühle, Beslmühle, Brandmühle, Dirschengrub, Ebrantshausen, Frauenberg, Götzenberg, Grabmühle, Gschwellberg, Gschwellhof, Gumpertshofen, Haid, Holzmannshausen, Kleingundertshausen, Köglmühle, Leitenbach, Leuchtenburg, Lindkirchen, Marzill, Massenhausen, Meilenhausen, Meilenhofen, Mittermühle, Neumühle, Oberempfenbach, Obermühle, Öchslhof, Petermühle, Pettenhof, Plankmühle, Puttenhausen, Ried, Rohnstorf, Rothmühle, Sandelzhausen, Seemühle, Steinbach, Straßhof, Streichmühle, Unterempfenbach, Unterwangenbach, Wambach, Weihmühle und Wolfertshausen.

Geologie

Bei Mainburg finden sich umfangreiche Bentonit-Vorkommen. Die Bildung des Bentonits steht im direkten Zusammenhang mit dem Ries-Ereignis.[2][3]

Geschichte

Mainburg, Rathaus

Die Stadt Mainburg in ihrer heutigen Form entwickelte sich aus 3 Siedlungskernen, nämlich aus Schleißbach, Mainburg und Schlüsselhausen [4]. Schleißbach, bereits 825 als „Slegelpach“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, an der Anhöhe des westlichen Abenstales gelegen, war eine eigenständige Pfarrei, mit einer dem „Heiligen Laurentius“ geweihten Kirche und befand sich in grundherrlicher Abhängigkeit zum Hochstift Freising [4]. 1272 gelangte Schleißbach durch Tausch in den Besitz des Wittelsbacher Herzog Ludwig II. und wurde kurz darauf in das Bistum Regensburg eingegliedert [4]. Der zweite Siedlungskern entstand um 1220, als „Graf Meinhard von Rotteneck “ gegenüber auf dem so genannten Hofberg, an der östlichen Anhöhe des Abenstals gelegen, die Feste Mainburg errichtete [4]. Der letzte Herr von Rotteneck, Bischof Heinrich II. von Rotteneck zu Regensburg veräußerte am 21. August 1279 die Burg Rotteneck mit allen Besitzungen, darunter auch die Feste Mainburg an Herzog Ludwig II. zu Gunsten seiner Domkirche [5] [4]. In Schlüsselhausen, dem in der Flussniederung gelegenen dritten Siedlungskern, ist eine dem Herzog urbare Mühle urkundlich erwähnt [4]. Die einheitlichen Besitzverhältnisse zu Gunsten der Wittelsbacher Landesherren, dürften den Zusammenschluss der 3 Einzelsiedlungen zu einem Gemeinwesen ermöglicht haben [4].

Die Stadt Mainburg im heutigen Bezirk Niederbayern war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt München des Kurfürstentums Bayern. Mainburg besaß ein Marktgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Beim Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Versuch eines Bürgers von Ebrantshausen, mit einer weißen Fahne an der Kirche den US-Truppen den Ort kampflos zu überlassen, dem katholischen Pfarrer Benefiziat Augustin Wagner zum Verhängnis. Er wurde denunziert und am 28. April 1945 von Angehörigen der Waffen-SS erschossen. An der Mordstelle in einem Wald zwischen Holzmannshausen und Meilenhausen wurde zu seinem Gedenken 1955 die "Wagner-Kapelle" errichtet.[6]

Politik

Bürgermeister

Josef Reiser von der Stadt Land Union (SLU) löste mit einem Wahlergebnis von über 67% 2008 Josef Egger als 1. Bürgermeister ab, der von 1990 bis 2008 amtiert hatte und nicht mehr kandidierte.

Stadtrat

Die Kommunalwahl am 2. März 2008 hatte folgendes amtliche Endergebnis: [7]

CSU SPD FWM¹ Junge Liste SLU² FDP ÖDP Gesamt
Sitze 8 3 5 3 4 0 1 24

¹ Freie Wähler Mainburg ² Stadt Land Union

Ebrantshausen und Holzmannshausen sind durch Ortssprecher im Stadtrat vertreten.

Städtepartnerschaften

  • 1997 Liancourt in Frankreich
  • 1989 Moriya in Japan
  • 2003 Zaros in Griechenland

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Salvatorberg über dem Rathaus steht im Kloster Mainburg die Salvatorkirche St. Peter und Paul.

Theater

LSK-Theater Mainburg bietet Inszenierungen im April und November sowie ein Kindertheater zur Weihnachtszeit und ein Freilichttheater im Juni.

Museum

  • Hallertauer Heimat- und Hopfenmuseum [8]

Veranstaltungen

  • Hopfenfest: am 2. Wochenende im Juli (mit Eisenmarkt)
  • Mainburger Gallimarkt: am 2. Wochenende im Oktober (mit Landwirtschafts-Ausstellung)
  • Christkindlmarkt (2. Adventwochenende)

Bildung

Gabelsberger-Gymnasium

Mainburg: Gedenktafel für Franz Xaver Gabelsberger

Das Gabelsberger-Gymnasium Mainburg ist ein naturwissenschaftlich-technologisches, sprachliches, wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Gymnasium. Mit 1.406 Schülern und rund 95 Lehrern (Stand: 12/2009) ist es zu einer der größten Schule im Bezirk Niederbayern geworden.

Die Schule wurde nach Franz Xaver Gabelsberger, dem Erfinder der Kurzschrift, benannt.

Volkshochschule Mainburg e.V.

Die Volkshochschule Mainburg bietet Vorträge, Kurse und Seminare sowie:

  • Geförderte Qualifizierungsmaßnahmen: Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit, Förderprogramme der EU / ESF-Lehrgänge, Berufsbildungsprogramme, WeGebAU, Internetbasierte Lehrangebote
  • Projekte für Kinder und Jugendliche Workshops zur beruflichen Orientierungshilfe, Hausaufgaben- und Mittagsbetreuung, Nachhilfe
  • Angeschlossene Bildungseinrichtungen: Business Akademie Hallertau, Gesundheitsakademie Mainburg, KESS Experten

Wirtschaft

Verkehr

Mainburg ist an die Autobahn A 93 München–Regensburg angebunden und ist über die B 301 mit Abensberg und Freising verbunden. Mit Bussen ist von Mainburg aus Freising zu erreichen. Die Hallertauer Lokalbahn, die Mainburg mit Freising und Wolnzach wurde stillgelegt und z. T. in Fahrradwege umgebaut.

Ansässige Unternehmen

Drei große Hopfenverarbeitungs- und Hopfenhandelsunternehmen haben Niederlassungen in Mainburg. Der Heizanlagenhersteller Wolf und der Spezialschuhhersteller Haix (v. a. Feuerwehrstiefel) haben ihren Sitz in Mainburg. Mainburg zählt mit Druckunternehmen wie Böhm & Partner Druckerei GmbH und Pinsker Druck & Medien GmbH zu den führenden Zentren der Graphischen Industrie. Obwohl immerhin fast 70 Kilometer entfernt, ist das BMW Werk in München Arbeitgeber für viele Mainburger, auch aus dem Umland. Bereits seit mehreren Jahrzehnten verkehren ca. 15 Werksbusse nach München.

Vereine

  • Der TSV 1861 Mainburg e.V. (1861 gegründet, über 2000 Mitglieder)Abteilungen: Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Turnen, Volleyball, Tanzen, Basketball, Tennis, Judo, Badmington, Schach, Radsport, u.a.
  • Der Alpenverein Sektion Mainburg (1923 gegründet, 950 Mitglieder)
  • Der Hallertau.Net e.V. wurde 1996 im Rahmen der Bürgernetz-Initiative gegründet (bis heute unabhängig, 700 Mitglieder). Der Verein bietet Internet per WLAN an. Am Marktplatz gibt es einen kostenlosen WLAN Hotspot und eine Webcam.
  • Die Narrhalla Mainburg (1958 gegründet, 300 Mitglieder)
  • TSC Türkspor Mainburg (1982 gegründet, 156 Mitglieder)
  • Der TSV Sandelzhausen (1947 gegründet) mit den Abteilungen Sportkegeln, Tennis, Gymnastik und Fußball.
  • Schützengesellschaft Schüsselhausen Mainburg e.V. (1881 gegründet), Gewehr, Pistole und Bogen zählen zu den ausgeübten Disziplinen
  • Schützengesellschaft Concordia Mainburg e.V. (1886 gegründet) Luftgewehr, Luftpistole und KK
  • Die Hallertauer Jugend- und Stadtkapelle (1952 gegründet)
  • Der TV Meilenhofen wurde 1964 gegründet (ursprünglich ein Fußballverein, mittlerweile gibt es die Abteilung Tennis und die Tanzabteilung VIVA Girls)
  • Der SV Puttenhausen (1967 gegründet), Abteilungen Fußball und Tennis, das Sportheim teilt man sich mit den Bodomar Schützen.
  • Der Rotary Club Mainburg - Hallertau (1981 gegründet, 45 Mitglieder)
  • Der Lions-Club (2002 gegründet, 30 Mitglieder), soziale und kulturelle Projekte
  • Der Erste Motorrad Club Mainburg gegründet 1986, ca. 150 Mitglieder
  • Hallertauer Volkstrachtenverein Mainburg, gegründet 1922

Bekannte Bürger

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. J. Baier: Zur Herkunft und Bedeutung der Ries-Auswurfprodukte für den Impakt-Mechanismus. - Jber. Mitt. oberrhein. geol. Ver., N. F. 91, 9-29, 2009.
  3. J. Baier: Die Auswurfprodukte des Ries-Impakts, Deutschland - Documenta Naturae, Vol. 162, München, 2007. ISBN 978-3-86544-162-1
  4. a b c d e f g Hubert Freilinger, Historischer Atlas von Bayern, Heft 46, S. 272 ff, Hrsg. Kommission für bayerische Landesgeschichte München, 1977
  5. Adam Rottler Pfr. i.R. , Abensberg im Wandel der Zeiten, Seite 50, Eigenverlag, Abensberg 1972
  6. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 162
  7. Das Wahlergebnis. Abgerufen am April 2008.
  8. Hallertauer Heimat- und Hopfenmuseum

Weblinks

 Commons: Mainburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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