Magnus Maximus

Magnus Maximus
Solidus des Magnus Maximus.

Flavius Magnus Maximus (* um 335; † 28. August 388) war von 383 bis zu seinem Tod als Usurpator Kaiser im Westen des römischen Reiches.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aufstieg

Geboren in Hispanien, hatte Maximus unter Flavius Theodosius gedient, dem Vater Theodosius’ I. Wenig wahrscheinlich ist eine verwandtschaftliche Beziehung zu Theodosius, da Maximus von niedrigerer Herkunft war. Maximus wurde von seinen Truppen im Frühjahr 383 zum Kaiser proklamiert, während er mit seiner Armee in Britannien stand. Grund war unter anderem die zunehmende Verärgerung des Militärs über den Westkaiser Gratian, der mehr und mehr alanische Truppen favorisiert hatte. Möglicherweise lief auch der einflussreiche germanische Heermeister Merobaudes zu Maximus über.

Magnus Maximus als Kaiser

Magnus Maximus

Maximus wandte sich zunächst nach Gallien. Gratian war ihm entgegen gezogen, doch lief dessen Armee bei Paris zu Maximus über, woraufhin Gratian nach Lyon floh, wo er am 25. August 383 erschlagen wurde. Maximus wurde 384 neben Gratians Halbbruder Valentinian II. vom Ostkaiser Theodosius I. als Augustus des Westens für die transalpinischen Provinzen, also Britannien, Gallien, Germanien und Spanien, anerkannt. Seinen Sohn Flavius Victor erhob er zum Caesar, sein Verbündeter Gildo herrschte über Africa.

Maximus nahm seine Residenz in Augusta Treverorum (Trier). Er wurde ein populärer Kaiser, aber auch ein harter Verfolger jeglicher Häresie, etwa der gnostisch beeinflussten asketischen Bewegung Priscillians in Spanien und Südfrankreich. Durch die Hinrichtung Priscillians und die Verfolgung seiner Anhänger brachte er sich in Gegensatz zu Ambrosius von Mailand.

Niederlage und Tod

Im Jahr 387 zog Maximus über die Alpen auf Mailand zu, um seinen Mitkaiser Valentinian II. zu verjagen. Zum Schutz der Rheingrenze ließ er Truppen unter dem General Nanninus zurück, dessen Obhut er auch den nunmehr zum Augustus erhobenen Victor anvertraute. Die Abwesenheit größerer Truppenverbände nutzten die Germanen jedoch aus, 388 musste Nanninus schwere fränkischer Überfälle abwehren (siehe Marcomer).

Gegen Valentinian II. hingegen kam Maximus gut voran. Dieser floh schließlich zu seinem Schwager Theodosius I., der bald darauf zu einem Feldzug gegen Maximus rüstete. In zwei Schlachten (bei Siscia, heute Sisak, und Poetovio, heute Ptuj), wurde er von Theodosius geschlagen. Wenig später wurde Maximus von seinen eigenen Soldaten getötet. Flavius Victor wurde kurze Zeit darauf in Gallien ermordet.

Magnus Maximus in walisischen Legenden

Im Mabinogion, in der Erzählung Breuddwyd Macsen („Macsens Traum“), wird Magnus Maximus Macsen Wledig genannt, verheiratet mit Helen oder Elen, der Tochter des Königs Eudaf Hen aus der Gegend um Segontium, das heutige Caernarvon. Die Geschichte von Macsen Wledig und Helen ist sicher unhistorisch. Es wird ferner behauptet, Magnus Maximus sei der Verantwortliche für den Rückzug der römischen Truppen aus Wales gewesen, zwanzig Jahre, bevor der Rest Britanniens sich selbst überlassen wurde. Tatsache ist, dass Maximus’ Gallienfeldzug dazu führte, dass ein großer Teil der römischen Truppen die Insel verließ, um am Bürgerkrieg gegen Theodosius teilzunehmen; da aber um 390 noch einmal neue Einheiten nach Britannien verlegt wurden, die 398 auch noch einmal eine Offensive in der Region des Hadrianswalles durchführten, kann die Aufgabe der Provinz sicher nicht mit der Ursurpation des Maximus verbunden werden.

Siehe auch

Literatur

Siehe auch die Literatur im Artikel Theodosius I.

  • H. R. Baldus: Theodosius der Grosse und die Revolte des Magnus Maximus. Das Zeugnis der Münzen. In: Chiron 14 (1984), S. 175–192.
  • Otto Seeck: Geschichte des Untergangs der antiken Welt. Bd. 5. Stuttgart 1920, S. 167ff.

Weblinks

 Commons: Magnus Maximus – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Gratian Römischer Kaiser
383–388
Valentinian II.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Magnus Maximus — Maxen redirects here. For other uses, see Maxen (disambiguation). Magnus Maximus Emperor of the Western Roman Empire …   Wikipedia

  • Magnus Maximus — Maxime Empereur romain Magnus Maximus. Règne D’abord usurpateur puis légitime …   Wikipédia en Français

  • Maximus — (Hellenised as Maximos) is the Latin term for greatest or largest . In this connexion it is used to refer to: Circus Maximus (disambiguation) Pontifex Maximus, the highest priest of the ancient Roman College of Pontiffs It was also a common name …   Wikipedia

  • Magnus I. — Magnus ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 Heilige 2.1.2 Antike Herrscher …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus II. — Magnus ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 Heilige 2.1.2 Antike Herrscher …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus Bäckstedt — Magnus Bäckstedt …   Deutsch Wikipedia

  • Maximus — (lateinisch: der Größte) war der Beiname zahlreicher römischer Politiker und sonstiger Persönlichkeiten der Antike. Einige weströmische Träger dieses Namens wurden schlichtweg nur als Maximus bekannt. Die griechische Form des Namens lautete… …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus — ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 Heilige …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus Backstedt — Magnus Bäckstedt Magnus Bäckstedt (* 30. Januar 1975 in Linköping) ist ein schwedischer Radrennfahrer. Sein größter sportlicher Erfolg war der Sieg beim Frühjahrsklassiker Paris–Roubaix im Jahre 2004. Mit einer Größe von 193 cm ist er einer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus Bäckstedt — Personal information Full name Magnus Bäckstedt Nickname Magnus Maximus Born 30 January 1975 ( …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”