Magnus III. (Norwegen)

Magnus III. (Norwegen)

Magnus Barfuß (Berleggr, Berrføtt, Barfot) (* ca. 1073; † 24. August 1103) war Sohn des Königs Olav Kyrre.

Getreu nach dem Schema der Sagaverfasser der Heimskringla, dass auf einen kriegerischen König ein friedlicher, auf einen friedlichen König ein kriegerischer folge, wird Magnus als besonders kriegerisch herausgestellt. Gleichwohl dürfte diese Darstellung auf ihn zutreffen. Es gibt keine sichere Erklärung für den Beinamen. Snorri gibt die Erklärung, er habe nach einem Feldzug nach Schottland die schottische Mode übernommen und sei mit nackten Beinen und mit Kilt gegangen. Diese Erklärung ist aber falsch, da der Kilt erst ca. 100 Jahre nach seinem Tod in Schottland vorzufinden ist. Wahrscheinlich ist die Übernahme des damals üblichen irischen Waffenrocks, der nicht tiefer als bis zum Knie reichte, während die norwegischen Waffenröcke in der Regel bis zu den Knöcheln reichten. Zu Lebzeiten hatte er noch den Beinamen: "Sryrjaldar-Magnus", was "Kriegs-Magnus" bedeutet.

1101 heiratete er Margarethe Fredkulla, die Tochter seines früheren Feindes Inge Stenkilsson, des Königs von Schweden, und seiner Frau Helena (Mö) Blotsven. Dies geschah anlässlich eines Dreikönigstreffens zwischen König Magnus von Norwegen, König Inge von Schweden und König Erik von Dänemark im heutigen Kungälv, bei dem ein Friedensvertrag geschlossen wurde.

Magnus hatte vor seiner Heirat in Gotland Krieg gegen den schwedischen König geführt. Die meisten Kriegszüge gingen aber nach Westen, erst 1098/1099 und dann 1102/1103. Er unterwarf die Orkneys, wo die Jarle Páll und Erlendur im Streit miteinander lagen, und entsandte seinen Sohn Sigurd, die Orkneys zu regieren. Desgleichen unterwarf er die Färöer, die Insel Man und andere Inseln und brachte den schottischen König dazu anzuerkennen, dass die Inseln westlich von Schottland unter norwegischer Herrschaft standen. Bei seinen Kriegen sollte sich - wie bei seinen Vorfahren - der Krieg durch Plünderung selbst finanzieren und möglichst noch einen Überschuss bringen. Bei einem der typischen Strandüberfälle in Nordirland im August 1103, wurden sie bei Downpatrick, in Ulster von einer überlegenen irischen Truppe überrascht, als sie nach Hause fahren wollten. Die Iren hatten die Norweger in ein sumpfiges Gebiet gelockt. In diesem Kampf fiel Magnus.

Begraben ist er in der St. Patricks-Kirche (in der Demesne of Down, Co. Down). (Chronicle of Man: Sepultus est autem juxta ecclesiam Sancti Patricii in Dun.)

Snorri berichtet von ihm einen Ausspruch, den er für bezeichnend hält. Als vor dem Kampf in Ulster seine Männer ihm die Gefahr schilderten, in die er sich begab, soll er geantwortet haben: "Das Königtum soll man zur Ehre haben und nicht für ein langes Leben."

Magnus hinterließ vier Kinder: Die Söhne Sigurd Barfot (Jorsalfari), Olof Barfot, Øystein Barfot, deren Mütter nicht bekannt sind, und von seiner Frau Margarethe die Tochter Ragnhild Barfot (Magnusdotter).

In Downpatrick feiert man von 26.–29.5 das „Magnus Barelegs Viking Festival“.

Siehe auch: Geschichte Norwegens

Literatur

  • Claus Krag: Vikingtid og Rikssamling 800 - 1130. In: Aschehougs Norges Historie. Oslo 1995, ISBN 82-03-22015-0.

Weblinks

Vorgänger Amt Nachfolger
Olav Kyrre Könige von Norwegen
1093–1103
Sigurd Jorsalfare
Øystein Magnusson
Olaf Magnusson
Gottfried IV. König der Isle of Man
1095–1102
Lagman

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