Magnetfilm

Magnetfilm

Magnetfilm ist ein Gegenstand der traditionellen Tonfilmtechnik seit der zweiten Hälfte der 1940er Jahre.

Split-Magnetfilm mit Spleiß

Im Gegensatz zur Lichtton-Technik besteht in der Magnetton-Technik der Tonträger aus perforiertem Material (daher auch der umgangssprachliche Name Perfo.), das mit einer magnetisierbaren Beschichtung versehen ist, ähnlich dem Magnettonband, die zur Aufnahme des Filmtones dient. Der Magnetfilm hat in der Regel dieselben Abmessungen wie der zugehörige Bildträger und läuft in gleicher Länge parallel zum „Bild“. Zu Normalfilm synchronisiert man 35-mm-Magnetfilm. Es gibt weiterhin auch so genanntes Split, Magnetfilm von 17½ mm Breite, der in Deutschland wesentlich verbreiteter war als der 35-mm-Magnetfilm. Weil der Ton separat vom Bild läuft, heißt das Verfahren SEPMAG. Es ist auch für 16-mm- und (selten) Super-8-Film in Gebrauch. Andere SEPMAG-Verfahren im Amateurfilmbereich funktionieren mit Magnetimpulsen auf 1/4"-Tonband oder mittenperforiertem 1/4"-Tonband. Hier erfolgt die Synchronisation nicht auf mechanischem, sondern auf elektronischem Wege.

Magnetfilm wurde ab Ende der 1990er Jahre zusehends von digitalen Medien wie z. B. Digital Audio Tape, Mehrspurrekordern, Dubbern oder Workstations verdrängt. Ausschlaggebend waren hierfür die erheblichen Kosten für Aufnahme- und Wiedergabegeräte, notwendige Rauschunterdrückungssysteme und Filmmaterial. Spätestens durch die Etablierung des Internets in der Filmbranche, welches den schnellen und kostengünstigen Datenaustausch und somit den Wegfall von Transportkosten mit sich brachte, ist Magnetfilm weitgehend vom Markt verschwunden.

Mit Magnetfilm kann man sehr genau arbeiten. Wohl ist das Schallgeschehen nicht sichtbar wie beim älteren Lichtton, doch mit Übung und Differenzialgetriebe im Schneidetisch kommt man fast beliebig fein ins Synchronkonzept. Das dabei benutzte Werkzeug sind zunächst der Markierstift und am Montageplatz die Stumpfklebelade der einen oder anderen Art. Auf Schneidetischen mit drei Tonbahnen können die klassischen Elemente Dialog, Geräusch (Effekte) und Musik auf Magnetfilm geschnitten werden, fertig zur Mischung.

Normen

  • ISO 162, drei Spuren auf Mf. 35
  • ISO 360, vier Spuren auf Mf. 35
  • ISO 491, Film 35
  • ISO 543, Sicherheitsfilm
  • ISO 1188, Frequenzgang auf Mf. 16
  • ISO 1189, Frequenzgang auf Mf. 35
  • ISO 1753, sechs Spuren auf Mf. 35
  • ISO 4242, zwei Spuren auf Mf. 16
  • DIN 15552-3

Magnetfilmhersteller

  • Pyral[1], aktiv
  • Emtec-BASF, eingestellt
  • Eastman-Kodak-FPC, aktiv: Katalognummern 12618269185, 12628397523, 12638201410, 12658968182
  • Orwo, eingestellt
  • Agfa, eingestellt
  • Fuji Photo Films (Vertrieb), eingestellt
  • Ferrania, eingestellt


Siehe auch: Startband


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Magnetfilm — magnetinė plėvelė statusas T sritis radioelektronika atitikmenys: angl. magnetic film vok. Magnetfilm, m; Magnetschicht, f rus. магнитная плёнка, f pranc. film magnétique, m …   Radioelektronikos terminų žodynas

  • CINERAMA — Kino in Seattle, USA „Cinerama“ ist ein 1952 von der gleichnamigen Firma entwickeltes, extremes Breitwand Filmformat mit dem Seitenverhältnis von 1:2,685 (de facto also 1:2,7) Bei der Aufnahme und bei der Projektion sind drei synchron laufende 35 …   Deutsch Wikipedia

  • Nadelton — Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite der Redaktion:Film und Fernsehen eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Film und Fernsehen auf ein akzeptables Niveau… …   Deutsch Wikipedia

  • Nadeltonverfahren — Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite der Redaktion:Film und Fernsehen eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Film und Fernsehen auf ein akzeptables Niveau… …   Deutsch Wikipedia

  • Blankfilm — Unter Amorce (französisch Füllsel, Ergänzung), Leerfilm, Blankfilm oder Zugfilm versteht man Hilfs Filmmaterial, das zu verschiedenen Zwecken bei fotografischen Filmen verwendet wird: Trägermaterial zum Einziehen von Film in Entwicklungsmaschinen …   Deutsch Wikipedia

  • Cinerama — Kino in Seattle, USA „Cinerama“ ist ein 1952 von der gleichnamigen Firma entwickeltes, extremes Breitwand Filmformat mit dem Seitenverhältnis von 1:2,685 (de facto also 1:2,7) Bei der Aufnahme und bei der Projektion sind drei synchron laufende 35 …   Deutsch Wikipedia

  • Filmtheater — Als Kino genutztes ehemaliges Theater: Das Metro Kino in Wien. Eintrittskarte des …   Deutsch Wikipedia

  • Kinomatograph — Als Kino genutztes ehemaliges Theater: Das Metro Kino in Wien. Eintrittskarte des …   Deutsch Wikipedia

  • Kinoprogramm — Als Kino genutztes ehemaliges Theater: Das Metro Kino in Wien. Eintrittskarte des …   Deutsch Wikipedia

  • Leerfilm — Unter Amorce (französisch Füllsel, Ergänzung), Leerfilm, Blankfilm oder Zugfilm versteht man Hilfs Filmmaterial, das zu verschiedenen Zwecken bei fotografischen Filmen verwendet wird: Trägermaterial zum Einziehen von Film in Entwicklungsmaschinen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”