Maccagno

Maccagno
Maccagno
Kein Wappen vorhanden.
Maccagno (Italien)
Maccagno
Staat: Italien
Region: Lombardei
Provinz: Varese (VA)
Koordinaten: 46° 3′ N, 8° 44′ O46.058.7333333333333210Koordinaten: 46° 3′ 0″ N, 8° 44′ 0″ O
Höhe: 210 m s.l.m.
Fläche: 16 km²
Einwohner: 2.041 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 128 Einw./km²
Postleitzahl: 21010
Vorwahl: 0332
ISTAT-Nummer: 012094
Demonym: Maccagnesi
Website: Maccagno
Kunstmuseum Maccagno
Badestrand von Maccagno
Taler aus Maccagno (1622)

Maccagno liegt am Ostufer des Lago Maggiore in der Provinz Varese in Italien. Der Ort mit 2041 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) teilt sich in einen oberen Ortsteil Maccagno superiore und getrennt durch den Giona-Fluss den direkt am See gelegenen Ortsteil Maccagno inferiore.

Der Name des Ortes, der bereits in frühgeschichtlicher und römischer Zeit besiedelt war, soll vom lateinischen „Maccus“ stammen, das dann zu „Macchi“ wurde, da die Einwohner mit diesem Nachnamen die größte Gruppe stellten.

Um das Jahr 1270 setzte sich der Name „Macagnio“ durch. Gesicherte Aufzeichnungen sind seit dem Jahr 926 überliefert, in dem Maccagno Superiore Teil des Lehens der „Vier Täler“ wurde. Maccagno Inferiore, so will es eine Legende, nahm den Kaiser Otto, den Großen während seines Italienfeldzuges gegen Berengario II gastfreundlich auf und wurde zum Dank zur freien Grafschaft erhoben. Der Ort wurde als freies Lehen an Fazio und Robaconte Mandelli vergeben, denen Otto für die erwiesenen Dienste danken wollte. Soviel ist sicher: Im Jahr 1110 bestätigte Heinrich IV den Grafen Ottone Mandelli als Lehnsherren, und im Jahr 1541 wurde Giacomo Mandelli von Karl V zum Grafen des Heiligen Römischen Reiches ernannt. Er erhielt das Recht, einen Markt abzuhalten, der noch heute, nach über 450 Jahren, jeden Mittwoch die Straßen des fünf Kilometer südlich gelegenen Luino mit Leben erfüllt.

Am 18. Juli 1622 ereignete sich etwas, das noch lange im Gedächtnis bleiben sollte und die Grafschaft nachhaltig veränderte. Ferdinand II verlieh dem Grafen Giacomo das Recht, Münzen zu prägen, und begründete damit die Münzprägestelle von Maccagno. Inzwischen war jedoch ein Gesetz eingeführt worden, das den Getreideexport untersagte, Quelle eines lebhaften Handels auf dem Wasserweg. Damit verlor der Markt seine Bedeutung zugunsten anderer Handelszentren, die sich im Besitz der Borromäer befanden. Maccagno leistete heftigen Widerstand, musste aber im Jahr 1692 auf seine Autonomie verzichten und sich der mächtigen Mailänder Familie unterwerfen: Giovanni Battista Mandelli, der letzte Lehnsherr, verkaufte das Lehen an den Grafen Carlo Borromeo. Doch Maccagno hatte Glück im Unglück: Die neuen Herren begannen Anfang des 18. Jahrhunderts, Industrieanlagen zu errichten, indem sie die Wasserkraft nutzten. So entstanden Mühlen und Sägereien, in denen das reichlich vorhandene Lärchen- und Tannenholz aus den umliegenden Bergen verarbeitet wurde. Die arbeitsamen Einwohner widmeten sich diesen frühen Handwerksformen mit großem Einsatz und gründeten Firmen, die heute zu Industriebetrieben geworden sind. Mittlerweile ist die Arbeit im Tourismussektor allerdings der Hauptberuf für die Menschen im „Lehen“.

Maccagno verfügt über einen mehrere hundert Meter langen Kiesbadestrand mit ausgebauter touristischer Infrastruktur in der Nähe des Ortszentrums und über ein Museum für moderne Kunst.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.

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