MEADE

MEADE

Die Meade Instruments Corporation ist ein amerikanischer Hersteller von astronomischen Teleskopen und Zubehör. Zum Programm gehören in erster Linie katadioptrische Teleskope der Typen Schmidt-Cassegrain und Maksutov, sowie Spiegelteleskope nach Newton. Daneben werden auch Refraktoren angeboten.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Unternehmens

Anfänge

Die Firma wurde im Jahre 1972 in Irvine als kleines Ein-Mann-Unternehmen mit einem Startkapital von 2500 $ gegründet. Anfangs bestand das Geschäft im Versandhandel kleiner Refraktoren. Ab 1973 stellte man im Meade-Programm orthoskopische und Kellner-Okulare vor. Kurz darauf präsentierte Meade verschiedene Arten von Filtern, und sonstigem Teleskop-Zubehör. Seit 1977 stellte Meade die ersten eigenen Newton-Spiegelteleskope vor. Sie wurden in Gestalt zweier Typen mit Öffnungen von 6 bzw. 8 Zoll auf Deutschen Montierungen verkauft. Die Nachfrage war so hoch, dass es anfangs kurzzeitig zu Lieferschwierigkeiten kam.

1980er Jahre

Nach drei Jahren Entwicklung kamen 1980 die ersten Meade Schmidt-Cassegrains (Abk. SC) auf den Markt. Dieser Typ kompakter katadioptrischer Spiegelteleskope war zuvor von der ebenfalls amerikanischen Firma Celestron nahezu allein vermarktet worden. Mit Öffnungen (bzw. Spiegeldurchmessern) ab 200 mm und einer Baulänge von unter 50 cm bieten diese Geräte eine für Amateurastronomen beachtliche optische Leistung. Dabei hält sich auch das Gewicht des optischen Tubus mit ca. 5 kg in Grenzen. Diese Instrumente sind bis heute weltweit sehr beliebt, wobei sich im Wesentlichen die beiden Hersteller Celestron und Meade noch immer den Markt teilen. Typisch war von Anfang an die Aufstellung der Schmidt-Cassegrains auf einer parallaktischen Gabelmontierung, wobei sich im Fuß der Gabel ein Synchronmotor zur Nachführung befand. In den 1980er Jahren entwickelte Meade quarzgesteuerte Schneckenradantriebe, die bei den höherwertigen Modellreihen LX3, LX5 und LX6 alternativ zum Synchronantrieb enthalten waren. Danach wurden Zweiachsantriebe und Digitale Teilkreise mit optischen Encodern eingeführt. Einen vorläufigen Höhepunkt bildeten computergestützte Digitale Teilkreise, die astronomische Objekte gespeichert enthielten und den Beobachter mit Hilfe eines Kreuzes aus Leuchtdioden den Weg zu den richtigen Koordinaten am Himmel wiesen. In Deutschland wurde der Vertrieb bis Anfang der neunziger Jahre vom Kosmos-Service in Stuttgart praktiziert.

1990er Jahre

Nachdem Celestron schon zuvor sein erstes vollautomatisches Modell „Compustar“ vorgestellt hatte, brachte Meade im Jahre 1992 ebenfalls voll computergesteuerte Teleskope der Modellreihe LX200 heraus, die innerhalb weniger Jahre zum neuen Standard der Amateur-Szene wurden. 1994 wurde von Meade das erste seriengefertigte 16 Zoll SC Computerteleskop hergestellt. Seit 1994 ist Meade in Deutschland durch den Exclusiv-Distributor ASTROCOM GmbH vertreten, der den Großhandel im Jahre 2000 an die Meade Europe GmbH abgab. Seit 1997 ist Meade eine an der New Yorker NASDAQ notierte Aktiengesellschaft.

2000 bis heute

Das meistverkaufte Meade-Teleskop ist gegenwärtig (2008) das LX200ACF (Nachfolger des LX200GPS). Als Optik kommt ein modifiziertes Ritchey-Chrétien-Cassegrain-System zum Einsatz, das äußerlich aber den herkömmlichen SC-Teleskopen gleicht. Es ist mit verschiedenen optischen Tuben zwischen 8 und 16 Zoll Öffnung zu haben. Daneben ist eine neue Modellreihe mit der Bezeichnung RCX400 und Optiken von 10 bis 20 Zoll Öffnung eingeführt worden. Nach einem von einem Konkurrenten angestrengten Rechtsstreit um die Berechtigung des Ausdrucks Advanced Ritchey-Chrétien für diese Art Fernrohr und einem erzielten Vergleich verkauft Meade die Teleskope nun unter den Bezeichnungen LX200ACF und LX400ACF[1]. Das Kürzel ACF steht dabei für Advanced Coma Free , da diese Konstruktion gegenüber der Schmidt-Cassegrain Bauweise ein deutlich geringeres Koma aufweist.

Quellen

  1. http://www.skyandtelescope.com/news/14070427.html

Weblinks


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