MC Hammer

MC Hammer
MC Hammer

MC Hammer, bürgerlich Stanley Kirk Burrell, (* 30. März 1962 in Oakland, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Rapper und Prediger. Sein Künstlername wechselte von MC Hammer zu Hammer und wieder zurück.

Inhaltsverzeichnis

Leben

MC Hammer wurde in den frühen 1990er-Jahren unter anderem dadurch bekannt, dass er das im Hip-Hop eher seltene Bild eines anständigen und unspektakulären Bürgers verkörperte. Musikalisch wurde er dafür kritisiert, sehr flache und eingängige Tracks zu produzieren, die zudem entscheidend von den gesampelten Hooklines anderer Musiker abhingen. Eines seiner Markenzeichen waren seine Hammer Pants. Hammers größter Hit ist U Can’t Touch This, welcher ein Melodiesample aus Rick James„Super Freak“ enthält.

Burrell begann seine Arbeit beim Baseball-Team der Oakland Athletics, wo er auch seinen Spitznamen erhielt. Er hatte den Plan, professioneller Baseball-Spieler zu werden, den er jedoch wieder aufgeben musste. Nach einigen Jahren bei der US Navy veröffentlichte er 1987 seine erste Platte Feel My Power, die ein Club-Erfolg war. Nach einem Vertrag beim Majorlabel Capitol Records veröffentlichte die Firma das Album erneut, mit vier zusätzlichen Songs und unter dem Namen Let's Get It Started und verkaufte davon über drei Millionen Stück.

Die nächste Veröffentlichung Please Hammer Don’t Hurt ’Em von 1990 brachte 10x Platin und auch den internationalen Durchbruch. Auf ihr befanden sich U Can’t Touch This, Have You Seen Her (Coverversion der Chi-Lites) und Pray, das ein Sample des Prince-Klassikers When Doves Cry enthält. Das Album wurde als erstes Rap-Album in der Geschichte für den Verkauf von über 10 Millionen Tonträgern von der RIAA mit Diamond ausgezeichnet. Noch mehr als mit dem Album verdiente er allerdings mit Merchandise: es erschienen MC-Hammer-Puppen, Brotbehälter, Kleider und zahlreiche weitere Produkte.

Zugleich wuchs aber die Kritik. Unter anderem Ice Cube und 3rd Bass machten sich in ihren Videos über ihn lustig. Sein Ruhm begann abzunehmen. Too Legit to Quit (1991) war zwar noch erfolgreich in den Charts und enthielt einen Hit, kam aber nicht mehr an den Erfolg von 1990 heran. Die nächsten Alben The Funky Headhunter und Inside Out waren Flops. Ein Vertrag beim renommierten Death-Row-Label führte zwar zu gemeinsamen Aufnahmen mit Tupac Shakur, diese wurden aber nie offiziell veröffentlicht.

Im Dezember 1997 war Hammer pleite und musste sich bankrott erklären lassen. Sein Anwesen wurde verkauft. Daraufhin wurde Burrell gläubig. Er fing wieder an, Texte und Songs zu schreiben, welche nun aber von Gott inspiriert waren, und schreibt nun christliche Rap-Musik.

Zur Zeit arbeitet Burrell als Prediger und Moderator im US-amerikanischen Fernsehen. Im Jahre 2006 erschienen zudem neue, von Hitmacher Scott Storch produzierte Songs, die musikalisch an die heutige Zeit angepasst sind, aber nicht sonderlich bekannt wurden.

Filme und Serien

Im Jahre 1991 brachte das Filmstudio DiC Entertainment die Zeichentrickserie Hammerman heraus, in der Burrell die Hauptrolle spielte. In dieser Serie konnte er sich mittels magischer Tanzschuhe in den namensgebenden Superhelden Hammerman verwandeln, der mittels Rapmusik Verbrecher und Schurken bekämpfte. Die Serie hatte Kinder und Jugendliche als Zielgruppe und sollte durch ihre Geschichten moralische Werte vermitteln. Am Ende einer jeden Folge war daher auch immer der „echte“ Stanley Burrell zu sehen, der noch einmal den moralischen Kerngedanken der Folge auf den Punkt brachte. 1995 spielte Hammer die Rolle eines Drogenbosses in dem US-Actionthriller One Tough Bastard.

Parodien

In der zeitgenössischen Fernsehshow "In living Color" wurde Mc Hammer einst aufgrund seiner auffallend ausladenden Hosen, die er in dem Musikvideo zu dem Track "You can't touch this" zur Schau stellt, veralbert. Im heutigen humoristischen Sprachgebrauch werden derartige Beinkleider auch gerne als "Hammer pants" geschmäht. Die entsprechenden Redewendungen und Gags begegnen dem englischsprachigen Fan auch in zahlreichen, populären U.S.-amerikanischen Sitcoms (u.A. "Immer wieder Jim")

Diskografie

Alben

Titel Jahr Chartposition
DE UK US
Let's Get It Started (Feel My Power) 1988 30
Please Hammer Don't Hurt 'Em 1990 8 1
Too Legit To Quit 1991 2
The Funky Headhunter 1994 12
Active Duty 2001
Full Blast 2004
Look 2006

Singles

Titel Jahr Chartposition
DE UK US
U Can't Touch This 1990 2 3 8
Have You Seen Her 1990 10 8 4
Pray 1990 4 8 2
Here Comes The Hammer 1991 32 15
Yo!! Sweetness 1991 16
(Hammer Hammer) They Put Me In The Mix 1991 20
Too Legit To Quit 1991 5
Addams Groove 1991 21 4 7
Do Not Pass Me By 1992 14
Pumps And A Bump 1994 26

Wiredoo

Seit einiger Zeit betätigt sich MC Hammer im IT-Bereich. Im Herbst 2011 stellte er auf der Web 2.0 Summit in San Francisco eine Suchmaschine unter dem Namen Wiredoo vor, die durch kontextbezogene Funktionen dem Marktführer Google Marktanteile abnehmen soll.[1]

Weblinks

 Commons: MC Hammer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neue Suchmaschine von MC Hammer, abgerufen am 21. Oktober 2011

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