MAP (Sonde)

MAP (Sonde)
WMAP
Hintergrundstrahlung aufgenommen durch den Satelliten WMAP

Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP, früher: MAP, auch Explorer 80) ist eine 2001 gestartete US-amerikanische Raumsonde.

Inhaltsverzeichnis

Name und Mission

„MAP“ steht als Abkürzung für „Microwave Anisotropy Probe“ und dient zur Erforschung von Unregelmäßigkeiten in der kosmischen Hintergrundstrahlung. Von dieser Strahlung sollte eine Karte angefertigt werden, daher passt auch die Abkürzung „MAP“ (zu dt.: Karte). Im Dezember 2002 wurde die Sonde in „WMAP“ umbenannt, wobei das „W“ für den Physiker David Todd Wilkinson (1935–2002), einen der Entdecker bzw. Erforscher der kosmischen Hintergrundstrahlung steht.

WMAP ist der Nachfolger des Satelliten COBE, der bereits 1989 bis 1992 aus einem Erdorbit diese Strahlung erforschte. WMAP sollte eine um den Faktor 20 verbesserte Karte erstellen. Die Instrumente können Temperaturunterschiede im Bereich von 20 Millionstel Grad messen. Für WMAP wurde auch ein neuer Beobachtungsort ausgewählt: der sonnenabgewandte Lagrange-Punkt L 2. Deshalb ist WMAP hier als Raumsonde und nicht als Satellit eingestuft. Die 840 kg schwere Sonde WMAP wird auch als „Explorer 80“ klassifiziert.

Ab 2009 soll die europäische Raumsonde Planck die Strahlung mit noch dreifach höherer Auflösung vermessen - bei besserer Ausblendung von Störstrahlung.

WMAP ist eine Kooperation zwischen der Universität Princeton (Verantwortlich: Lyman Page) und dem NASA Goddard Space Flight Center. Leiter des Projekts ist Charles L. Bennett.

Verlauf

  • WMAP startete am 30. Juni 2001 auf einer Delta-II-Trägerrakete.
  • Den Orbit um L 2 erreichte die Sonde am 1. Oktober 2001.

Ergebnisse

Obwohl die Mission noch andauert, haben Forscher bereits zahlreiche gewonnene Daten interpretiert:

  • Zur Zusammensetzung des Universums ermittelte WMAP einen Wert von 4 % Materie, 23 % Dunkler Materie und 73 % Dunkler Energie
  • Die Datenlage lässt auf ein Universum mit flacher (Euklidischer) Geometrie schließen.
  • Die Expansion des Universums dauert aufgrund des erheblichen Beitrages Dunkler Energie ewig an.
  • Das Alter des Universums wird auf 13,7 Milliarden Jahre geschätzt.
  • Erste Sterne gab es im Universum bereits vor 13,5 Milliarden Jahren.

Siehe auch

Weblinks


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