M4 (Sturmgewehr)

M4 (Sturmgewehr)
M4 (Sturmgewehr)
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: M4
Militärische Bezeichnung: M4 Carbine
Einsatzland: Vereinigte Staaten
Entwickler:/Hersteller: Colt Defense LCC
Herstellerland: Vereinigte Staaten
Produktionszeit: 1994 bis heute
Modellversionen: M4; M4A1; M4A2; M4A3
Waffenkategorie: Sturmgewehr
Maße
Gesamtlänge: 835 mm
Gewicht:
(mit leerem Magazin):
2,68 kg
Lauflänge:

368 mm

Technische Daten
Kaliber:

5,56 × 45 mm NATO
(.223 Remington)

Mögliche Magazinfüllungen: 20; 30 (Stangenmagazin); 100 (Trommelmagazin) Patronen
Effektive Reichweite: Bereich: 600 m
Punkt: 500 m
Maximale Schussweite: 2000 m
Kadenz: 700-950 Schuss/min
Feuerarten: Automatik, Semi-Automatik, Salve
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
884 m/s
Mündungsenergie (E0): 1563 Joule
Anzahl Züge: 6
Drall: Rechts
Dralllänge: 7 Zoll
(178 mm)
Ladeprinzip: Gasdrucklader, aufschießend
Liste der Handfeuerwaffen

Der M4 Karabiner, Bezeichnung des US-Department of Defense (DOD) „CARBINE 5.56MM, M4“, wurde 1994 als Ordonnanzwaffe der US-Streitkräfte eingeführt, wo er bis heute in weiter verbesserten Versionen im Einsatz ist.

Der M4 Karabiner ist eine Kompaktversion des M16A2 Gewehrs und basiert auf der Systementwicklung und der Bauweise des verkürzten M16, XM177E2 und war als Ersatz für Maschinenpistolen im Kaliber .45 und ausgesuchte M9 Pistolen und M16 Gewehre gedacht.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der M4 Karabiner wurde in den 1970er Jahren auf der Grundlage des Colt AR-15, als verkürzte Version des M16A1, noch als Colt Commando, unter der Bezeichnung XM-177, entwickelt.

Zu Beginn der 1990er Jahre wurden aufgrund der Erfahrungen aus militärischen Konflikten in Panama, dem Persischen Golf und Somalia, beim Oberkommando der United States Army Überlegungen laut, die Pistolen und leichten Maschinenpistolen von Nachschub- und Versorgungseinheiten durch eine schlagkräftigere Waffe im Nato-Kaliber 5,56 mm zu ersetzen. Das United States Special Operations Command stellte ebenfalls zu der Zeit Überlegungen für eine neue Waffe der Sondereinheiten an, so dass man sich für die Beschaffung des M4 von Colt Defense LCC entschied.

Der M4 wird seit 1993 von den US Army Rangers, der Infanterie der US-Armee sowie Sondereinheiten benutzt. 1999 wurden die „Force Reconnaissance“-Einheiten des United States Marine Corps mit dem M4 ausgestattet, ansonsten verwendet das Marine Corps das M16A4.

M4A1 mit Zieloptik und Vorderschaftgriff

Der M4A1 Karabiner wird von der US-Armee und in bestimmten taktischen Situationen auch von verschiedenen zivilen polizeilichen Einheiten wie FBI oder SWAT verwendet. Obwohl es gern als eine moderne, zuverlässige Waffe dargestellt wird, kommt der M4 allerdings nicht an das Niveau des großen Bruders (M16A1 - M16A4) heran. Wegen des kürzeren Laufes ist die Mündungsenergie geringer, was in kürzeren effektiven Reichweiten und geringerer aussenballistischer Energie resultiert, dieser Nachteil soll durch die Möglichkeit von vollautomatischen Feuer ausgeglichen werden, der dem M16A2 und dem M16A4 fehlt. Der Verschluss steht unter höherem Druck und ist weitaus fehleranfälliger. Zudem überhitzen Lauf und Vorderschaft deutlich schneller.

2001 bemängelte das Oberkommando der US-Spezialeinheiten offiziell die geringe Zuverlässigkeit des M4. Mehrere darauf folgende Tests, insbesondere unter Wüstenbedingungen, erbrachten für das M4 erheblich höhere Quoten von Funktionsstörungen als für vergleichbare Gewehre. Die Spezialeinheit Delta Force stieg 2004 vom M4 auf das HK416 um. In naher Zukunft soll das FN SCAR zur Ordonanzwaffe für alle US-Spezialeinheiten werden. Für Juni 2009 wird eine offizielle Ausschreiben der US-Armee erwartet, auf deren Grundlage die Industrie ein neues Ordunanzgewehr für die gesamte Infanterie entwickeln soll.

Technik

M16A1,
M16A2,
M4 (zum Vergleich),
M16A4

Der M4/M4A1 (14,5 Zoll Lauflänge) ist ein Gasdrucklader mit Magazinzufuhr über Stangenmagazine mit 20 und 30 Schuss. M4 und M16 bestehen zu 80 % aus den gleichen Bauteilen, was durch Konsolidierung sowohl die Produktions- als auch die Beschaffungskosten gering hält. Es ist ca. 500 g leichter und 5,5 Zoll (ca. 14 cm) kürzer als das M16, was die Waffe wesentlich handlicher und führiger macht. Die effektive Reichweite verkürzt sich dadurch zwar etwas, was jedoch in Gefechtssituationen mit Kampfentfernungen von meist unter 300 Metern nicht entscheidend ins Gewicht fällt.

M4A1 mit 40 mm M203 (Granatwerfer)

Das M4 verfügt über einen halbautomatischen sowie über einen 3-Schuss-Modus, das M4A1 über einen halb- und einen vollautomatischen Feuermodus. Zusätzlich kann beim M4A1 der Tragegriff oberhalb des Gehäuses demontiert werden. Unter dem Tragegriff befindet sich eine Picatinny-Schiene (MIL-STD-1913), auf die alle gängigen Zielfernrohre, Reflexvisiere, Nachtsichtgeräte oder andere Visierungen montiert werden können. Weiterhin lässt sich unterhalb des Vorderschaftes ein Granatwerfer (M203) anbringen, wobei die untere Hälfte des Handschutzes entfällt. Unter Verwendung des vielfach üblichen RIS (Rail Interface System, auch als RAS für Rail Adapter System bezeichnet), einem System aus Picatinny-Schienen die den Kunststoff-Vorderschaft ersetzen, lassen sich weitere Zubehörteile wie u.a. vertikaler Vorderschaftgriff, Nachtsichtscheinwerfer, Laserzielgeräte, Waffenleuchten, etc., montieren.

Zubehör

M4 MWS
(M4 Modular Weapon System)

Die Verwendung des Rail Accessory System (RAS) macht laut dem U.S. Army Field Manual das M4 zum Modular Weapon System (MWS, Modulares Waffen-System). Das Kleinwaffensystem besteht in der Hauptsache aus 40 mm M203 (Granatwerfer), RIS Vorderschaftgriff, entfernbarem Tragegriff mit hinterer Visiereinrichtung, AN/PAQ-4 Laser System, M68 CCO Refelx-Zielfernrohr und AN/PVS-Nachtsichtoptik.

SOPMOD Block I
(Special Operations Peculiar Modification)

Speziell für Einheiten, die der Zuständigkeit des United States Special Operations Command unterstehen, wurden zwei Zubehörpakete bereitgestellt, das SOPMOD Block I und das SOPMOD Block II (Special Operations Peculiar Modification).

Bayonet Knife M9 w/Scabbard

Neben dem genannten Zubehör zur Waffenmodifikation sind die Karabiner der M4-Modellserie mit Mündungsfeuerdämpfern, Reinigungssets und dem üblichen Gewehrriemen sowie den notwendigen Magazinen ausgerüstet. Des Weiteren lässt sich das Bajonett des M16A2, das Bayonet-Knife M9, am M4 anbringen.

Ähnliche Gewehre

Weblinks

Literatur

  • Department of the Army an Air Force, ARMY TM 9-1005-319-23&P / AIR FORCE TO 11W3-5-5-42, Technical Manual, CARBINE 5.56MM, M4

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