Lüchow (Wendland)

Lüchow (Wendland)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lüchow (Wendland)
Lüchow (Wendland)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lüchow (Wendland) hervorgehoben
52.96666666666711.1518
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Lüchow-Dannenberg
Samtgemeinde: Lüchow (Wendland)
Höhe: 18 m ü. NN
Fläche: 89,01 km²
Einwohner:

9.432 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 106 Einwohner je km²
Postleitzahl: 29439
Vorwahl: 05841
Kfz-Kennzeichen: DAN
Gemeindeschlüssel: 03 3 54 018
Stadtgliederung: 24 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Theodor-Körner-Str. 14
29439 Lüchow
Webpräsenz: www.luechow.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Schultz (CDU)
Lage der Stadt Lüchow (Wendland) im Landkreis Lüchow-Dannenberg
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Über dieses Bild

Lüchow (Wendland) [ˈlyːçoː] ist eine Stadt im Nordosten Niedersachsens im südlichen Wendland. Lüchow ist der Verwaltungssitz der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) und ist die Kreisstadt des Landkreises Lüchow-Dannenberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Lüchow liegt im südlichen Teil des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Durch die Stadt fließt der Fluss Jeetzel. Die Landschaft wird durch den saaleeiszeitlich entstandenen Drawehnhöhenzug im Westen sowie die größtenteils weichselglazial überformte Lüchower Niederung (Niederterrasse) geprägt, die noch Bestandteil des Elbe-Urstromtales ist (vgl.: Naturräumliche Haupteinheitengruppe Wendland und Altmark). Die örtlich bedeutenden Höhen sind der Kolborner Berg mit 24 m[2] im Osten sowie der etwa niedrigere Jeetzeler Berg im Südwesten.


Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet Lüchows umfasst 89,01 km².

Stadtgliederung

Die Stadt Lüchow gliedert sich in 24 Ortsteile:[3]

  • Banneick
  • Beutow
  • Bösel
  • Gollau
  • Grabow
  • Jabel
  • Jeetzel
  • Kolborn
  • Krautze
  • Künsche
  • Loge
  • Lüchow
  • Lüsen
  • Müggenburg
  • Plate
  • Ranzau
  • Reddebeitz
  • Reetze
  • Rehbeck
  • Saaße
  • Satemin
  • Seerau in der Lucie
  • Tarmitz
  • Weitsche

Geschichte

Lüchower Marktplatz mit dem Ratskeller und dem alten Rathaus.

Der Ort wurde erstmals 1158 urkundlich erwähnt und erhielt 1293 die Stadtrechte. 1320 ging die Grafschaft Lüchow in den Besitz des Hauses Braunschweig-Lüneburg über. Von der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung ist heute nur noch ein Turm vorhanden, der als Glockenturm für die aus dem 13. Jahrhundert stammende St. Johannis-Kirche genutzt wird. Ein 1555 errichtetes Stadttor, welches die Innenstadt von der Drawehner Vorstadt im Westen trennte, wurde 1793 abgebrochen. Zwischen 1471 und 1473 ließ die Gemahlin von Herzog Otto II. von Braunschweig-Lüneburg, die Gräfin Anna von Nassau-Dillenburg (1440–1513), die Grafenburg zum Schloss ausbauen, das ihr einige Jahre (1496–1504) als Witwensitz diente. 1537 wurde Lüchow von der Pest heimgesucht. Im Jahre 1589 brannte die Stadt zum großen Teil ab. Im Jahre 1608 legte eine Feuersbrunst den größten Teil der Stadt Lüchow in Asche.[4]

Die bis dahin größte Katastrophe in der Geschichte der Stadt ereignete sich im Jahr 1811. Weite Gebiete Lüchows wurden in einem großen Brand vernichtet, der auch das Rathaus und das Schloss zerstörte. 1855 erfolgte die Vereinigung mit den beiden Vorstädten, der Salzwedeler und der Drawehner Vorstadt.

Der polabische Name für Lüchow ist Ljauchüw (geschrieben als Lgauchi or Lieuschü in älteren deutschen Quellen).

Von 1852 bis 1974 war Lüchow Sitz eines Amtsgerichts. Lüchow ist seit 2006 Teil der Samtgemeinde Lüchow (Wendland), die aus den Samtgemeinden Lüchow und Clenze entstanden ist. 1972 entstand im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen die Samtgemeinde Lüchow, die bis 2006 Bestand hatte.

Eingemeindungen

Zum 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden im Raum Lüchow neu gegliedert und 19 bis dahin eigenständige Gemeinden in die Stadt Lüchow eingegliedert. Eingemeindet wurden Bösel, Gollau, Grabow, Jabel, Jeetzel, Kolborn, Krautze, Künsche, Loge, Plate, Ranzau, Reetze, Rehbeck, Saaße, Satemin, Seerau in der Lucie, Tarmitz und Weitsche.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1975 10.418
1980 10.631
1985 10.623
1990 11.097
1995 9.955
2000 10.078
2005 9.826

Politik

Die Stadt Lüchow gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg–Lüneburg.[6][7]

Stadtrat

Der Stadtrat von Lüchow hat einschließlich dem Bürgermeister 25 Mitglieder.

Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006

Bürgermeister

Bürgermeister der Stadt Lüchow ist zurzeit Karl-Heinz Schultz.

Städtepartnerschaften

Lüchow unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Amtsturm, Überrest des ehemaligen Schlosses der Grafschaft Lüchow

Bauwerke

Liste der Baudenkmale in Lüchow (Wendland)

Sehenswert ist die naturbelassene Umgebung und einige typisch wendländische Rundlingsdörfer in der Nachbarschaft. In der Innenstadt gibt es viele Fachwerkhäuser. Durch die Stadt führt die Deutsche Fachwerkstraße.

Sport

In der Stadt gibt es ein Hallenbad sowie ein Freibad.

Die drei Lüchower Sportvereine FC Lüchow, TuS Lüchow und SV Sporting sind am 1. Januar 2007 zum SC Lüchow verschmolzen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt liegt an der Bundesstraße 248 und an der Bundesstraße 493. Im Jahr 2010 hat Lüchow eine Ortsumgehungsstraße erhalten. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Dannenberg, Salzwedel und Schnega. Die Bahnstrecke Lüchow–Dannenberg soll reaktiviert werden. Im Ortsteil Rehbeck befindet sich ein Verkehrslandeplatz.

Medien

In Lüchow erscheint die Elbe-Jeetzel-Zeitung. Außerdem der zur EJZ gehörige Kiebitz und das Anzeigenblatt 'Generalanzeiger'

Der Regionalsender Radio ZuSa berichtet über UKW über Lüchow und Umgebung.

Bildung

In der Samtgemeinde Lüchow gibt es sieben Grundschulen, eine Realschule, eine Hauptschule, ein Gymnasium, eine Berufsbildende Schule mit einem Beruflichen Gymnasium für Wirtschaft und einem Beruflichen Gymnasium für Technik, eine Förderschule, eine Kreisvolkshochschule sowie Kreismusikschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Chronik der Stadt Lüchow. Druck- u. Verlagsgesellschaft E. Köhring, Lüchow 1949, 2. unveränd. Nachdruck 1989
  • Karl Kowalewski: Lüchow. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Beiträge zur Geschichte der Jeetzel-Stadt. Stade 1980
  • Karl Kowalewski: Der große Brand von Lüchow 1811 und der Wiederaufbau der Stadt, Lüchow 2006
  • Karl Kowalewski: Von Altertümern und von Heimatliebe. Notizen und Beobachtungen aus Anlaß des Doppeljubiläums; 75 Jahre Wendländischer Altertumsverein 1905–1980; 50 Jahre Wendländisches Heimatmuseum 1930–1980. Lüchow 1980
  • Burghard Kulow: Lüchow (Wendland), Die 50er und 60er Jahre. Horb 2006
  • Hans Nordsiek: Von Lüchow nach Salzwedel – auf den Spuren des Mindener Reformators Nicolaus Krage. In: Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, 53/1981, S. 51–106
  • Peter und Torsten Schoepe: Lüchow. Wandel des Stadtbildes in 120 Jahren. Lüchow 1985
  • Johann Parum Schultze; Reinhold Olesch (Hrsg.): Fontes linguae Dravaenopolabicae minores et Chronica Venedica J. P. Schultzii. (= Slavistische Forschungen; Band 7). Böhlau, Köln und Graz 1967
  • Christian Hennig von Jessen: Vocabularium Venedicum (oder Wendisches Wörter-Buch) (1705). Nachdruck besorgt von Reinhold Olesch. - Köln [u. a.]: Böhlau 1959 (Gewährsmann des Pastors C. Hennig von Jessen war der polabisch sprechende Bauer Johann Janieschge aus Klennow)

Weblinks

 Commons: Lüchow (Wendland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. vgl. die Bezeichnung "Kolborner Alpen"
  3. § 1, Satzung zur Festlegung der Schulbezirke im Primarbereich der Samtgemeinde Lüchow (Wendland). In: Ortsrecht der Samtgemeinde Lüchow (Wendland). Stand 1. Januar 2009, S. 36, 37 (PDF; 512 KB).
  4. Blazek, Matthias: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 93, ISBN 978-3-00-019837-3.
  5. § 5 (4), Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Lüchow. In: Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt. Nr. 30, 26. Jahrgang, Hannover 27 Juni 1972.
  6. Landtagswahlkreise ab 16. Wahlperiode. Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Niedersächsischen Landtag. Anl. zu § 10 Abs. 1 NLWG, S. 4. (PDF; 87 KB).
  7. Beschreibung der Wahlkreise. Anlage zu § 2 Abs. 2 Bundeswahlgesetz. In: Achtzehntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes. Anl. zu Artikel 1. Bonn 18. März 2008, S. 325. (PDF; 200 KB).

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