Löwenbräu

Löwenbräu
Löwenbräu AG
Loewenbraeu Bayern Logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1383
Sitz München, Deutschland
Leitung Andreas Girke, Günter Kador, Dr. Jörg Lehmann
Umsatz 12,4 Mio. € [1]
Branche Brauerei
Produkte Bier
Website Löwenbräu
Gesuch des Georg Brey an den bayerischen König, Ale brauen zu dürfen
Gesamtansicht von Löwenbräu aus der Gründungszeit der Aktiengesellschaft 1872

Die Löwenbräu Aktiengesellschaft ist eine der ältesten Brauereien in München. Seit 1997 gehört sie gemeinsam mit Spatenbräu der Spaten-Löwenbräu-Gruppe an, die wiederum zur Anheuser-Busch InBev-Gruppe gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Brauerei wurde wahrscheinlich bereits 1383 gegründet. Im Jahre 1524 wurde ein Jörg Schnaitter, pierprew auf dem Anwesen in der Löwengrube 17 genannt. Löwenbräu wurde 1746 erstmals im Biersudverzeichnis von München erwähnt. Der Löwe im Namen stammt von einem Fresko „Daniel in der Löwengrube“ im genannten Brauhaus aus dem 17. Jahrhundert. 1818 kaufte der aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Brauer Georg Brey die Löwenbrauerei. Es begann der wirtschaftliche Aufstieg; unter seiner Leitung. 1826 wurde der Braubetrieb am neuerworbenen Gelände an der Nymphenburger Straße aufgenommen. 1848 erhielt die Brauerei die Erlaubnis, Bock-Bier zu brauen. 1851 war die Verlegung des Braubetriebs auf das Gelände an der Nymphenburger Straße abgeschlossen. 1863 ist die Löwenbrauerei erstmals größte Brauerei Münchens mit einem Viertel des gesamten Bierausstoßes der Stadt. 1872 wurde Löwenbräu von der Familie Brey verkauft; die Brauerei wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und nannte sich fortan „Aktienbrauerei zum Löwenbräu“. Ludwig Brey erwarb als Brauer und Eigentümer der Aktienbrauerei zum Löwenbräu die Nachbaranwesen vom „Bierwirt“ Nikolaus Naßl und baute 1882/83 den Löwenbräukeller nach den Plänen von Professor Albert Schmidt. Die feierliche Eröffnung des Löwenbräukellers war am 14. Juni 1883. 1886 wurde der Löwe als Markenzeichen registriert. Um die Jahrhundertwende war Löwenbräu die größte Brauerei in Deutschland, allerdings stark exportabhängig. 1921 fusionierte die Brauerei mit der Unionsbrauerei Schülein & Cie. Joseph Schülein wurde Mitglied des Aufsichtsrates der Brauerei. Am 28. Dezember 1921 fusionierte rückwirkend zum 1. September 1920 die Münchner Bürgerbräu AG mit der Löwenbräu AG. Zahlreiche weitere Immobilien gelangten in den Besitz der Brauerei, unter anderem der Bürgerbräukeller. Auch der Aufsichtsrat der AG wurde erweitert, Wilhelm von Finck wurde Mitglied. 1927 wurde erstmals Weißbier gebraut. Ein Jahr später konnte erstmals eine Produktion von mehr als einer Million Hektoliter Bier pro Jahr erreicht werden. Die jüdische Familie Schülein, der ein Großteil der Brauerei gehörte, musste vor der nationalsozialistischen Verfolgung 1936 in die USA flüchten. 1942 erfolgte die Umbenennung in „Löwenbräu“.

In den Jahren nach dem Krieg konnte mit den Erben der Familie Schülein in den USA eine Einigung erzielt werden, die den Fortbestand der Brauerei sicherte. Im Jahr 1948 begann die Brauerei wieder, Bier zu exportieren - zuerst in die Schweiz. Aufgrund ihrer guten Marktposition in München und Oberbayern und des großen Immobilienbestandes zur Finanzierung gelang es dem Unternehmen, wieder weltweit bekannt zu werden. Löwenbräu wurde vor allem in Nordamerika wieder zum Inbegriff für Münchner Bier. Beispiele hierfür waren das Engagement auf der Hannover Messe und der EXPO in Montrèal 1967. Nach und nach sicherte sich August von Finck die Mehrheitsanteile der Brauerei und zerschlug aber schließlich das Unternehmen. Es wurden dabei auch die Immobilien aus dem Unternehmen herausgelöst. Die Brauerei selbst gehörte seit 1997, nach der Aufspaltung des Unternehmens, zusammen mit dem Spaten-Franziskaner-Bräu zur Spaten-Löwenbräu-Gruppe. Jobst Kayser Eichberg hielt bis 2003 die Mehrheit an der Spaten-Löwenbräu Gruppe. Die Spaten-Löwenbräu Gruppe ist wiederum 2003 von der belgischen Interbrew-Gruppe übernommen worden. Bei der Übernahme wurden alle noch verbliebenen Spaten-Immobilien aus der Gruppe herausgelöst und unter anderem in die SGI Sedelmayr Grund und Immobilien überführt. 2004 schlossen sich AmBev und Interbrew zur InBev zusammen. Sämtliches Marketing und der Vertrieb der Spaten-Löwenbräu Gruppe wird seit 2005 aus der Deutschlandzentrale der InBev-Gruppe (Beck's) Bremen gesteuert.

2008 verhandelt die Oetker-Gruppe mit dem Eigentümer InBev über den Kauf der Brauerei. Im Oktober 2010 bestätigt die Brauerei die Umzugspläne innerhalb des Stadtgebietes nach Langwied verworfen zu haben.

Produktion

Löwenbräu-Brauhaus Nymphenburger- Ecke Sandstraße (2009)
Der Löwenbräukeller in der Nymphenburger Straße 2 in München (2006)
Der Löwenbräukeller in der Nymphenburger Straße 2 in München (1888) aus Die Gartenlaube

Die Abfüllung wurde von der Nymphenburger Straße in das nun angemietete Brauereigelände von Spaten-Franziskaner in der Marsstraße verlegt. Das dortige Sudhaus Spaten wurde 2005 stillgelegt. Die Betriebsgebäude der Abfüllerei an der Dachauer-/ Sand- und Nymphenburger Straße wurden 2007 für eine Neubebauung (Nymphenburger Höfe) zum großen Teil abgerissen.

Die einzig verbliebenen Gebäude der ursprünglichen Brauerei sind an der Karl-Nymphenburger-Sandstraße das Sudhaus und der Gärkeller sowie der denkmalgeschützte Löwenbräukeller an der Ecke Dachauer/ Nymphenburger Straße. Alle Gebäude sind nicht mehr Eigentum der Brauerei, diese ist darin nur Mieter. Heute ist sie innerhalb der InBev-Familie nur eine lokale Brauerei. Im Verbund der Spaten-Löwenbräu Gruppe produziert sie alle Biere der Gruppe: Spaten, Franziskaner, Löwenbräu sowie Beck's, letztere hauptsächlich für den Vertrieb in Süddeutschland und den Export nach Südeuropa.

Altmünchner Brauereien

Folgende Brauereien sind direkt oder indirekt in der Löwenbräu AG aufgegangen:

Oktoberfest

Brauereiwagen beim Oktoberfest-Trachtenzug 2006

Der Löwenbräu-Brauerei gehört von den großen Festzelten das Löwenbräu-Festzelt. Diese sind an die Wirte verpachtet. Pächter und Betreiber des Löwenbräu Festzeltes sind Ludwig Hagn und seine Tochter Stefanie Spendler. Des Weiteren beliefert die Löwenbräu noch das Schützenfestzelt - die Betreiber sind Eduard und Claudia Reinbold (Stand 2011).

Produzierte Biere (Stand 2011)

  • Löwenbräu
    • Löwenbräu Original
    • Löwenbräu Münchner Hell
    • Löwenbräu Münchner Dunkel
    • Löwenbräu Triumphator (Bockbier)
    • Löwenbräu Alkoholfrei
    • Löwenbräu Urtyp
    • Löwenbräu Pils (früherer Markenname "der Löwenbräu")
    • Löwenbräu Schwarze Weisse (Vermarktung eingestellt) jetzt Franziskaner Dunkel
    • Löwenbräu Löwen Weisse Hell (Weizenbier)
    • Löwenbräu Radler
    • Löwenbräu Oktoberfestbier (Märzen)
    • Löwenbräu Grapefruit (Weissbier Mix)
  • Spaten
    • Spaten Münchner Hell
    • Spaten Diät-Pils
    • Spaten Oktoberfestbier
    • Spaten Optimator (Bockbier)
    • Spaten Pils
    • Spaten Alkoholfrei
  • Franziskaner
    Franziskaner Weissbier
    • Franziskaner Hefe Weissbier
    • Franziskaner Hefe Weissbier Dunkel
    • Franziskaner Hefe Weissbier Leicht
    • Franziskaner Weissbier Kristallklar
    • Franziskaner Hefe Weissbier Alkoholfrei
  • Berchtesgadener
Beck’s-Wappen (Markenlogo)

Trivia

In Anlehnung an Löwenbräu trägt die amerikanische Rockband Mötley Crüe die zwei Umlaute im Namen, Löwenbräu war zur Zeit der Gründung das Lieblingsbier der Band.

Literatur

  • Wolfgang Behringer: Löwenbräu. Von den Anfängen des Münchner Brauwesens bis zur Gegenwart. Süddeutscher Verlag, München 1991, ISBN 3-7991-6471-5

Weblinks

 Commons: Löwenbräu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium der Justiz: Jahresabschluss zum 31.12.2009, 30. November 2010, abgerufen am: 10. Oktober 2011
48.14771111111111.5561

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