Lärmschutzwall

Lärmschutzwall
Lärmschutzwand an einer Schnellstraße
Lärmschutzwand aus Betonelementen an der Schnellfahrstrecke Ingolstadt–Nürnberg
Lärmschutzbausteine an der A 96 bei Landsberg am Lech

Lärmschutzwände und Lärmschutzwälle werden benutzt, um Lärm, der von einer linienförmigen oder flächigen Lärmquelle ausgeht (z. B. Straßen, Schienenwege, Fabrikanlagen), zu dämmen, so dass an einem zu schützenden Immissionsort (z. B. Wohnbebauung, Krankenhäuser), der Lärm so weit abgeschwächt wird, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Diese können durch Maßnahmen des passiven Lärmschutzes (z. B. Schallschutzfenster) ergänzt werden.

Um die Bevölkerung zu schützen müssen aufgrund des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Lärmschutzwände errichtet werden, wenn die Schallquelle zu laut ist. Betroffene Anwohner können bei ihrer Gemeinde entsprechende Gutachten oder Geräuschemisionsprognosen einfordern. Bei Überschreitung der gesetzlichen Richtwerte ist die Errichtung einer Lärmschutzwand erforderlich.

Häufig werden Lärmschutzwände an Bahnstrecken installiert. Im Jahr 2007 wurden allein im Bereich der Deutschen Bahn insgesamt 35 km Schallschutzwände errichtet.[1]

Wirkungsweise von Lärmschutzwänden und -wällen

Lärmschutzwände haben eine lärmabschirmende Wirkung, d. h. sie verhindern teilweise die Ausbreitung des Schalls. Die Wirksamkeit einer Lärmschutzwand als Schallschirm hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Höhe der Lärmschutzwand
  • akustische Konzeption der Lärmschutzwand
  • Abstand von der Lärmquelle (Emissionsort)
  • Abstand vom Immissionsort
  • Höhe des Immissionsortes
  • Frequenzspektrum des Schalls
  • Krümmung der Wand[2]

Des Weiteren beeinflussen noch folgende Faktoren die Dämmwirkung:

  • Reflexionen an gegenüberliegenden Gebäuden oder einer gegenüberliegenden Lärmschutzwand können die Lärmdämmung vermindern. Der reflektierte Schall trifft unter einem flacheren Winkel auf die Wand- bzw. Dammkrone, so dass der Dämmeffekt durch Schallstreuung nicht mehr so groß wird. Außerdem addiert sich der reflektierte Schall zum Direktschall.
  • Reflexionen am Boden können die Dämmwirkung vermindern. Am Immissionsort wird der Schallpegel nicht nur durch den Direktschall über die Wand- bzw. Dammkrone beeinflusst, sondern auch durch Bodenwellen, die z. B. an der Oberfläche entlanglaufen. Ist der Boden schallhart (z. B. Asphalt), kann sich die Bodenwelle gut ausbreiten und den Pegel erhöhen. Ist der Boden schallabsorbierend (z. B. Waldboden) können sich kaum Bodenwellen ausbreiten; der Pegel kann hierdurch geringer werden.
  • Wetterbedingungen (Wind, Temperaturschichtung) können die Schallwellen nach oben oder nach unten hin brechen.
  • Die Schallwellen müssen den Umweg über die Wand- bzw. Dammkrone nehmen, was zu einer Verlängerung des Schallweges zwischen Quelle und Empfänger und damit zu einer Pegelreduzierung aufgrund des Abstandsgesetzes führt.
  • Die Schallwellen, die auf die Wand- bzw. Dammkrone treffen, werden an dieser gebeugt. Hierdurch erreicht der Schall teilweise auch Immissionsorte, die hinter der Wand verborgen sind. Die Immission, die nach dem Queren der Krone einen Empfänger erreicht, hängt hierbei von dem Winkel ab, um den der Schall hierzu abgelenkt wird. Der Beugungswinkel ist frequenzabhängig und ist umso geringer, je höher die Frequenz ist.

Quellen

  1. Schallschuz: Lärmsanierung weiter auf konstant hohem Niveau. In: DB Welt, Ausgabe März 2008, S. 10
  2. Gekrümmte Lärmschutzwände sind effektiver

Weblinks


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