Lythraceae

Lythraceae
Weiderichgewächse
Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Weiderichgewächse
Wissenschaftlicher Name
Lythraceae
J. St.-Hil. 1805

Die Weiderichgewächse (Lythraceae), auch Blutweiderichgewächse, bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales). Der Name der Familie leitet sich von der Gattung der Blutweideriche (Lythrum) her. Die Blutweideriche und die Wassernuss sind die einzigen in Mitteleuropa vorkommenden Arten dieser Pflanzenfamilie.

Inhaltsverzeichnis

Nutzung

Unter den Weiderichgewächsen kommen einige Farbstoff liefernde Pflanzen vor. Bekannteste Art ist der Hennastrauch (Lawsonia inermis), aus dem Henna gewonnen wird. Weitere Beispiele sind Woodfordia fruticosa, deren Blätter rote Farbe liefern. Aus Rinde und Holz einiger Lafoensia-Arten werden gelbe Farbstoffe erzeugt.

Wertvolle Holzlieferanten aus der Familie sind Brasilianisches Rosenholz (Physocalymma scaberrima), Guayacan (Lafoensia speciosa) und verschiedene Baumarten der Gattung der Lagerströmien (Lagerstroemia).

Als Zierbäume in warmen Klimazonen werden Chinesische Lagerströmie (Lagerstroemia indica), Hennastrauch (Lawsonia inermis) und Woodfordia fruticosa angepflanzt. Als Topfpflanzen sind Cuphea-Arten zu nennen.

In der Aquaristik werden gleichfalls wenige Arten verwendet. Im Aquarium bewährt haben sich unter anderem Bachburgel und Cognakpflanze, beide Arten gelten jedoch auch als anspruchsvoll.

Beschreibung und Verbreitung

Es sind meist, in den gemäßigten Zonen, einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen; seltener, in den Tropen, verholzende Taxa: Sträucher und Bäume gehören. Die jungen Zweige sind oft vierkantig. Die einfachen Laubblätter sind meistens gegenständig, seltener sind sie wechselständig und spiralig angeordnet. Nebenblätter fehlen oder sind nur klein.

Die Blüten stehen einzeln oder in achsel- oder endständigen zymösen, traubigen, rispigen Blütenständen oder in Scheinquirlen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch bis zygomorph bis haben meist ein doppeltes Perianth. Oft ist ein Hypanthium vorhanden. Die Anzahl der Blütenorgane in den einzelnen Blütenblattkreisen ist bei dieser Familie sehr variabel - drei- bis 16-zählig. Die Kelchblätter sind meist verwachsen. Die Kronblätter sind frei. Es sind meist acht bis 16 (vier bis 100) freie, fertile Staubblätter vorhanden. Meist zwei bis vier (selten bis sechs) Fruchtblätter sind zu einem synkarpen, unterständigen bis oberständigen (siehe Unterfamilien) Fruchtknoten verwachsen. Heterostylie kommt hier häufig vor. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Sie bilden meist Kapselfrüchte. Die Samen sind nur selten geflügelt.

Diplusodon strigosus, Lythroideae
Lagerstroemia indica, Lythroideae
Pemphis acidula, Lythroideae
Physocalymma scaberrimum, Lythroideae
Woodfordia fruticosa, Lythroideae
Duabanga grandiflora, Duabangoideae

Systematik

Die Familie wird seit kurzem in fünf Unterfamilien und etwa 31 Gattungen gegliedert mit 620 bis 650 Arten [1]:

  • Unterfamilie Lythroideae Juss. ex Arn. = Lythraceae sensu stricto: Der Fruchtknoten ist oberständig. Mit etwa 28 Gattungen:
    • Adenaria Kunth
    • Cognakpflanzen (Ammannia L.): Mit etwa 25 bis 30 Arten:
    • Capuronia Lourteig:
      • Capuronia madagascariensis Lourteig
    • Crenea Aubl.
    • Köcherblümchen (Cuphea Adans. ex P.Br.): Mit 250 Arten, die Blüten sind zygomorph. Als Zierpflanze wird die Zigarettenfuchsie (Cuphea ignea) verwendet.
    • Decodon J.F.Gmelin
    • Didiplis: Raf.
      • Bachburgel (Didiplis diandra (Nutt. ex DC.) A.W.Wood)
    • Diplusodon Pohl : Mit 75 Arten.
    • Galpinia N.E.Br.
    • Ginoria Jacq.
    • Haitia Urb.
    • Heimia Link & Otto: Die Blüten dieser Sträucher sind sechszählig. Mit drei Arten in der Neotropis:
      • Heimia myrtifolia
      • Sinicuichi (Heimia salicifolia (H.B.K.) Link & Otto): Aus den Blättern wird der „Sinicuiche-Trank“ hergestellt.
    • Hionanthera A.Fern. & Diniz
    • Koehneria S.A.Graham, Tobe & Baas
    • Lafoensia Vand.
    • Lagerströmien (Lagerstroemia L.): Mit 55 Arten. Es sind Sträucher oder Bäume.
    • Lawsonia: Mit der einzigen Art:
      • Hennastrauch (Lawsonia inermis L., Syn.: L. alba Lam., L. spinosa L.): Die Blüten dieses Strauches sind vierzählig.
    • Lourtella S.A.Graham et al.
    • Blutweideriche (Lythrum L.): Mit etwa 35 Arten.
    • Nesaea Comm. ex Kunth: Mit etwa 55 Arten.
    • Pehria Sprague
    • Pemphis J.R.Forster & G.Forster: Mit nur einer Art:
      • Pemphis acidula J.R.Forster & G.Forster: Die Heimat reicht vom östlichen Afrika über Madagaskar über einige Pazifische Inseln bis nach Taiwan und Japan. Es ist ein Strauch bis kleiner Baum.
    • Peplis L.: Mit einer bis drei Arten:
      • Peplis alternifolia M.Bieberstein
    • Physocalymma Pohl
    • Pleurophora Don.
    • Rotala L.: Mit etwa 46 bis 50 Arten.
    • Tetrataxis Hook. f.
    • Woodfordia Salisb.: Mit zwei Arten:
      • Woodfordia fruticosa (L.) Kurz: die Heimat ist Südostasien.
      • Woodfordia uniflora (A.Rich.) Koehne: Heimat ist in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel.
  • Unterfamilie Punicoideae (Horan.) S.A.Graham, Thorne & Reveal, Syn.: Punicaceae: Der Fruchtknoten ist unterständig. Mit nur einer Gattung und nur zwei Arten:
  • Unterfamilie Sonneratioideae (Engl. & Gilg) S.A.Graham, Thorne & Reveal, Syn.: Sonneratiaceae: Der Fruchtknoten ist ober bis halbunterständig. Mit nur einer Gattung:
    • Sonneratia L. f.: Mit neun immergrünen Baumarten in pazifischen Mangroven-Wäldern.
  • Unterfamilie Duabangoideae (Takht.) S.A.Graham, Thorne & Reveal, Syn.: Duabangaceae: Der Fruchtknoten ist unterständig. Mit nur einer Gattung:
    • Duabanga Buchanan-Hamilton: Mit zwei bis drei Baumarten in Immergrünen Regenwäldern Südostasiens:
      • Duabanga ×taylorii Jayaweera
      • Duabanga grandiflora (Roxburgh ex DC.) Walp. (Syn.: D. sonneratioides Buch.-Ham.): Das Holz wird genutzt.
  • Unterfamilie Trapoideae Voigt, Syn.: Trapaceae: Der Fruchtknoten ist unterständig. Mit nur einer Gattung:
    • Trapa L.:
      • Trapa bicornis Osbeck
      • Trapa incisa Siebold & Zucc.
      • Wassernuss (Trapa natans L.):
        • Trapa natans var. bispinosa (Roxb.) Makino (Syn.: Trapa bispinosa Roxb.)
        • Trapa natans L. var. natans

Quellen

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei GRIN.

Weblinks


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